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Freitag, 18. September 2015 · Nr. 217 Arbeit 2015 Mindener Tageblatt 7 Kollege Roboter Maschinen, vor denen sich niemand mehr fürchten muss, und eine einfache Steuerung, sind der Schlüssel zur Industrie 4.0. Sie können die Produktion so effizient machen, dass sie sich auch in Hochlohnländern lohnt. er einen Menschen oder Gegenstand berührt. So sollen nicht nur Gefahren minimiert werden, auch die Effizienz soll so deutlich steigen. Denn noch immer sind die Maschinen nicht in der Lage, komplexe Abläufe so gut wie das menschliche Gehirn zu erfassen. Arbeiten Roboter und Mensch direkt miteinander, lassen sich die Vorteile wie Kraft, Ausdauer und perfektem Ausführen eintöniger Tätigkeiten und Kreativität und Spontanität perfekt kombinieren. Neue Roboter wie „YuMi“ machen es ihrer Umgebung so leicht wie möglich: Für einen Menschen ist sein Aktionsradius also überschaubar, er hat ein freundliches Aussehen. Und doch ist dieser Roboter nur ein Baustein auf dem Weg. Professorin Grit Behrens sieht die Zukunft in der virtuellen Realität. „Sie kennen bestimmt diese Virtual-Reality-Brillen“, erklärt sie. „Stellen sie sich vor, dass sie das mit Gestik- und Sprachsteuerung verbinden.“ Setzt dann ein unermüdlicher Roboter die so gegebenen Anweisungen des bedienenden Menschen um, sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. kommt. Zwar sind Unglücke selten, bei einem Arbeitsunfall in einem VW-Werk in Baunatal starb jedoch Ende Juni ein Arbeiter, nachdem er von einem Roboter erfasst wurde. Einem Industrieroboter begegnet man lieber mit gehörigem Respekt. Die neue Generation von Robotern soll solche Unfälle verhindern und ein Hand-in-Hand von Mensch und Maschine ermöglichen. Leichte und weiche Materialien kommen zum Einsatz, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Sensoren registrieren jede Berührung oder stoppen den Roboterarm bereits Millisekunden, bevor müdlich arbeitenden Maschine zum sympathisch wirkenden Kollegen wird, ist ebenso eine neue Entwicklung. Ende der 1960er Jahre wurden Roboter zum ersten Mal im großen Stil in der Automobilindustrie eingesetzt. Die starken, aber auf monotone Tätigkeiten spezialisierten Maschinen mussten hinter Gitter, wo sie bis heute in der Regel arbeiten – aus Sicherheitsgründen. Denn anders als ein menschlicher Arbeiter kennt der klassische Industrieroboter kein Halten, wenn er einmal in Betrieb ist. Er schweißt, dreht, hebt oder drückt auch dann, wenn ihm ein Mensch dabei in die Quere höht es die Bereitschaft der Menschen ungemein, sich mit ihnen zu beschäftigen, wenn ihnen Bilder oder ein „Avatar“ genannte künstliche Person auf dem Bildschirm begegnen. Verschiedene Disziplinen beschäftigen sich gemeinsam damit, eben diese Akzeptanz zu erhöhen, damit sich Menschen wohlfühlen, wenn sie mit einer Maschine oder einem Programm arbeiten. „Da kommt ein Informatiker alleine nicht weiter, das muss interdisziplinär umgesetzt werden“, sagt die Professorin. Psychologen und Pädagogen sitzen mit Technikern an einem Tisch, um unnötige Hürden zu beseitigen. Schon jetzt hilft es, wenn sich niemand mehr mit Passwort und Benutzername an Maschinen oder Computern anmelden muss. „In vielen Firmen funktioniert so etwas bereits über Chipkarten“, sagt die Professorin. Aber auch eine Autorisierung über Fingerabdruck oder Iriserkennung wäre möglich. Die Maschine weiß dann, wer sie bedient und welche Berechtigung die Person hat. Dass der Roboter von einer beängstigend starken, großen und uner- Von Jan Henning Rogge Minden (mt). Dass Menschen Maschinen benutzen, um sich die Arbeit zu erleichtern, ist nicht neu. Schon mehr als fünf Jahrtausende vor Christi Geburt haben Menschen auf dem indischen Subkontinent mit Töpferscheiben gearbeitet. Es muss eine Revolution gewesen sein: Schneller, einfacher und vor allem besser konnten plötzlich Tongefäße hergestellt werden. Arbeitsabläufe änderten sich, die Produktion wurde effizienter. Die Töpferscheibe des Jahres 2015 könnte „YuMi“ heißen. Der kleine Industrieroboter der weltweit tätigen Firma ABB, die auch in Minden eine Niederlassung hat, schickt sich an, Produktionsweisen nachhaltig zu verändern. Der große Unterschied zur Töpferscheibe: Er wird nicht vom Menschen gesteuert, er arbeitet mit ihm zusammen. Egal in welchem Bereich, Mensch und Technik wachsen immer mehr zusammen – da macht auch die Arbeitswelt keine Ausnahme. Das Smartphone hat die Art, wie wir arbeiten, dank intelligenter Programme verändert, wie gerade erst zuvor der Computer. Büroarbeit kann im Wesentlichen heute von jedem Ort der Welt ausgeführt werden – vorausgesetzt, es gibt Internet. E-Mails übermitteln Informationen, Bilder oder Dokumente vom Mobiltelefon in Sekunden – wenn die Nutzer sie nicht sowieso bereits gemeinsam in einer Cloud bearbeiten. Bildkonferenzen überspannen Kontinente und nur die Zeitzonen scheinen noch ein Hindernis darzustellen. Immer wichtiger werden dabei sogenannte Apps (englische Kurzform für „application software“, deutsch „Anwendungsprogramm“), wie sie Besitzer eines Smartphones für viele private oder berufliche Zwecke einsetzen – zum Beispiel Kalender. Solche Apps gibt es auch, um Maschinen zu steuern oder Gebäudetechnik zu bedienen. Doch das ist erst der Anfang, sagt Professorin Grit Behrens, die am FH-Campus Minden Informatik unterrichtet. „Es will ja niemand lange tippen – am Ende werden Steuerungen über Gestik oder Sprache erfolgen.“ Besonders wichtig ist in dem Zusammenhang die Akzeptanz. Eng mit einer Maschine zusammen zu arbeiten ist für viele Menschen eine Überwindung. Nicht ohne Grund ist „YuMi“ deshalb ein freundlich wirkender Roboter. Auch im Bereich der Computerprogramme er- Unermüdlich, flexibel einsetzbar und so gestaltet, dass er für Menschen freundlich wirkt: „YuMi“ ist einer der ersten Roboter die direkt mit Menschen zusammenarbeiten können. Foto: pr „Am Ende werden Steuerungen über Gesten und Sprachen erfolgen.“ Grit Behrens, Professorin für Informatik Bewerbungen schreiben lassen Erstellung individueller Bewerbungen, Hilfe bei Online-Bewerbungen und mehr: www.briefmeisterin.de · info@briefmeisterin.de Telefon 05 71 / 3 88 87 50 (Termine nach Vereinbarung) auto rau automobile • Leasing – Finanzieren • Kfz-Reparaturbetrieb • Neu- und Gebrauchtwagen • Abschleppdienst Petra Tessarek Am Schnakenborn 8 32457 Porta Westfalica • Leihwagen • Kundendienst • Ersatzteile und Zubehör SEAT-KOMPETENZ SEIT 27 JAHREN!!! ...da, wo der Service stimmt!!! automobiler Service mit Herz! auto rau Seatmobile Detmolder Straße 257 · 32602 Vlotho · = 05228/202 Qualitätsküchen aus Lahde Willi König Bahnhofstraße 61 • Petershagen-Lahde Tel.: 05702 / 89 02 44 • www.kuechen-lahde.de


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