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Freitag, 18. September 2015 · Nr. 217 Arbeit 2015 Mindener Tageblatt 19 Von Dirk Haunhorst Porta Westfalica (mt). Die Gesamtschule ist eine große Schule und bekommt dazu einen passenden Partner aus der Wirtschaft: Meyer Jumbo, in der Speditionsbranche längst ein Riese, was der Name des Nammer Unternehmens plakativ unterstreicht. Schule und Firma „flirten“ bereits seit Monaten miteinander, Mitte November wird die Liaison vertraglich besiegelt. „Wir kennen uns bereits vom Berufeparcours“, sagt Ingolf Radtke, der sich in der Gesamtschule um die Firmenpartnerschaften kümmert. Willi Hartmann, verantwortlich für die Ausbildung bei Meyer, hinterließ seinerzeit beim Schulbesuch mächtig Eindruck. „Er spricht die Jugendlichen auf eine lockere und witzige Art an“, sagt Radtke. Meyer Jumbo ließ den Worten erste Taten folgen und stellte kürzlich beim Schulfest einen „fetten Hänger“, der als Bühne genutzt wurde, auf den Hof. Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit. „Der Vorschlag, die Gesamtschule als Partner zu gewinnen, kam auch von unseren Azubis“, sagt Hartmann. Das überrascht nicht, denn mehrere Gesamtschüler haben bei Meyer Jumbo ihre berufliche Laufbahn begonnen. Das Logistikunternehmen ist der fünfte Partner der Gesamtschule. Gute Erfahrungen haben Lehrer und Schüler bereits mit Sparkasse, Volksbank, Porta Möbel und Jacob Söhne gesammelt. Ingolf Radtke hofft, dass besonders eher „ruhige Schüler“ mithilfe eines Praktikums bei Meyer motiviert werden, sich rechtzeitig „Anforderungen an Mitarbeiter steigen“ Gedanken über den richtigen Beruf zu machen. Vielen falle es schwer, eine geeignete Lehrstelle zu finden. Die Spedition möchte mit der Partnerschaft den Namen Meyer Jumbo bekannter machen, sagt Willi Hartmann. Zwar wüssten viele, dass die Firma zum Beispiel Speditionskauffleute ausbilde. Aber wer ahne schon, dass auch Informatiker mit der Fachrichtung Systemintegration gesucht werden? Die Geschäftsleitung unterstreicht die Bedeutung einer Ausbildung. „Wenn sich zwei Studierte bewerben, dann würde ich immer den bevorzugen, der zuvor eine Ausbildung absolviert hat“, sagt André Dierßen, geschäftsführende Gesellschafter bei Meyer, Partner mit Gewicht Die weiterführenden Portaner Schulen arbeiten bereits seit anderthalb Jahrzehnten mit Firmen zusammen. Die Gesamtschule schließt nun einen weiteren Vertrag – mit Meyer Jumbo. ben zu gewährleisten.“ Christof Kuczera, Ausbildungsleiter der Sparkasse, hebt neben dem beiderseitigen Nutzen den Mehrwert hervor. „Ganz nebenbei macht diese Zusammenarbeit auch noch richtig Spaß.“ jährliche Börsenplanspiel ist ein besonderes Ereignis. Schulleiterin Barbara Rottmann: „Die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbetrieben der Region hilft uns, eine tragfähige Vorbereitung aller Schüler auf das Berufsleten die Zulassung zur Prüfung verweigern.“ Auch deshalb sei es wichtig, frühzeitig Unternehmen und Schulen zusammenzubringen. Die Gesamtschule hat fünf feste Kooperationspartner, das Portaner Gymnasium deren drei: die Stadt Porta Westfalica, die Stadtsparkasse und die Firma Bernstein. Dass sich die Partnerschaft in den Fächern Deutsch, Sozialwissenschaften und Physik widerspiegelt, kann man erwarten. Erstaunlich jedoch, dass auch der Kunstunterricht profitiert. So gestalteten Schüler und Auszubildende einen Messestand und fertigten Kunst aus Firmenprodukten. Die Realschule kooperiert mit der Stadtsparkasse sowie den Mindener Firmen Ornamin und Minda. Die Zusammenarbeit mit der Sparkasse begann bereits 2001 und ist vielschichtig. In der zehnten Klasse werden die Themen Globalisierung und weltweiter Geldverkehr behandelt; das Menschliche Technik – technischer Mensch? Im Gymnasium spiegelte sich die Kooperation mit der Wirtschaft auch im Fach Kunst. Foto: pr Neues Team: (v.l.) André Dierßen und Willi Hartmann von Meyer sowie Ingolf Radtke (Gesamtschule). Foto: dh Realschüler berichten beim „Markt der Möglichkeiten“ über ihre Praktikumserfahrungen. Foto: pr Und ganz nebenbei macht es noch Spaß einem Unternehmen mit 270 Mitarbeitern (42 Auszubildenden) und Hauptsitz in Porta. Die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen, sagt Dierßen. „Weil auch die Ansprüche der Kunden steigen. Schließlich zählen Global Player wie Henkel dazu.“ Um so ärgerlicher, wenn sich Auszubildende häufig krank meldeten. Ein Problem, mit dem auch Jumbo Meyer in bestimmten Berufsfeldern konfrontiert wird – trotz vieler Erfolge, die vordere Plätze bei Wettbewerben wie „Best Azubi“ belegen. Schule sei ein geschützter Bereich, sagt Ausbildungsleiter Willi Hartmann, da würden die Jugendlichen immer wieder aufgefangen. „Das funktioniert im Betrieb natürlich nicht so. Da kann die Handelskammer bei zu hohen Fehlzei- Zum Schulfest gab es einen „fetten Hänger“


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