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10 Mindener Tageblatt Arbeit 2015 Nr. 217 · Freitag, 18. September 2015 Internationale Teams arbeiten beim Spieleentwickler „Crytec“ an international erfolgreichen Spielen wie „Crysis“. Grafik: Crytec/pr International 4.0 Spiele- und Anwendungsentwickler arbeiten oft mit Studio-Standorten in aller Welt und suchen junge, hochprofessionelle Fachkräfte. Das ist kein leichtes Geschäft. Einblicke in zwei Firmen. Die Referenten und Lösungsansätze aus vielen verschiedenen Blickwinkeln gefunden werden. Internationales Rekrutieren gleiche jedoch einem Puzzlespiel. Und um Mitarbeiter, die nach Deutschland kommen sollen, müsse man werben. Moore geht da weit über den Ansatz von Hähner (Vereinfachte Genehmigungsbedingungen) hinaus. Unter anderem findet sich auf der Crytec-Website die wohl liebevollste Beschreibung von „Mainhattan“, mit der ein Unternehmen wirbt. 400 Leute aus 35 Nationen arbeiten allein im Frankfurter Crytec-Studio. Wer sich dort bewirbt und genommen wird, den erwarten nicht nur flexible Arbeitszeiten, ein steiles Gehalt und freie Getränke am Arbeitsplatz, wirbt Crytec. Es gibt zudem freie Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio, ein Freiticket für den ÖPNV, Deutschstunden für den neuen Angestellten und seine Familie, Hilfe beim Umzug und bei der Wohnungssuche sowie ein von der Firma gestelltes Appartement für die ersten Wochen. Tipps für alle, die in internationalen Teams arbeiten wollen? Flache Hierarchien, Bereitschaft, sich in andere Kulturen hineinzudenken, Toleranz, flexible Arbeitszeiten und eine hohe Technikaffinität. Englisch ist in fast allen dieser Teams die Sprache der Wahl. Kurzum: Wer in diesen noch recht neuen Arbeitsumgebungen tätig ist, erlebt Globalisierung in ihrer spannendsten Form, auf der Ebene des kollegialen Miteinanders. Und das führt auch zu Motivation – oder, wie Moore sagt: „FUN!“ – Spaß. Er setzt auch aus anderen Gründen auf internationale Teams: In Deutschland seien nicht genug Fachkräfte zu finden. Zudem könnten durch die internationale Perspektive spezielles Know-how eingebracht folge, dass der Umzug in die Mainmetropole nötig wurde – ebenso wie Standorte in anderen Ländern. Für den internationalen Auftritt und den internationalen Erfolg, so Moore, sei auch internationale Präsenz nötig. kulturelle Vielfalt auch Kreativität und Innovationskraft. Und wer erfolgreiche internationale Teams zusammenstellen will, der sorgt für Integration – auch für soziale Integration ins Team. Das, so Hähner, fängt an der Spitze der Firma an: „Gelebte Willkommenskultur ist Chefsache.“ Sein Credo: Erfolgreiche internationale Teams sind tolerant, gemeinsame Spielregeln helfen dabei, kulturelle Fallstricke zu vermeiden. Was Chefs, die international Mitarbeiter anwerben, sich klar machen sollten: Für diese Teams gibt es keine Langfristigkeit. „Die Mitarbeiter entscheiden sich für die Erfahrung im Ausland für einen begrenzten Zeitraum.“ So sind „konstante Recruitingschleifen“ nötig: Die Teams sind im stetigen Wandel. Das wiederum wäre einfacher, wenn die Politik bessere Bedingungen schaffte, mahnt Hähner. Arbeitserlaubnisse müssten schneller erteilt werden. Hähners Vorschlag: „Wildcards für Startups“ – Sonderregelungen, durch die Fachkräften aus dem Ausland der Einstieg schneller ermöglicht wird. Nur so, davon ist er überzeugt, könne sich Deutschland gegen die internationale Konkurrenz behaupten. Kevin Moore hat es mit Mitarbeiterressourcen auf weitaus größerer Ebene zu tun. Rund 800 Menschen arbeiten weltweit beim Spieleentwickler „Crytec“ mit Hauptsitz in Frankfurt. Nach der Gründung in Coburg feiern die Spiele der Firma inzwischen international so große Er- Von Monika Jäger Köln (mt). Eine App für Integration? Christopher Hähner und sein Team haben sie erfunden – weil sie fehlte. Die junge Branche von Spiele- und Anwendungsentwicklern braucht hoch motivierte Profis, die sich längst nicht mehr nur in Deutschland finden lassen. Doch vor der Anstellung von Ausländern stehen Genehmigungen, Regelungen, Gesetze. Undurchschaubar für viele, die in Deutschland arbeiten wollen. Und zu viele Hürden, findet der Geschäftsführer von „Urban Surfers“. Wer nach Deutschland kommen wolle, müsse sich durch einen wahren Dschungel an Gesetzen und Regelungen hindurch arbeiten, sagte Hähner in einem Vortrag auf dem Gamescom-Kongress in Köln diesen Sommer. Aktuelle Informationen zu bekommen, die auch noch richtig seien – das sei selbst auf der Internetseite der Agentur für Arbeit nicht immer möglich. Auch hier habe er Fehler entdeckt. Gute Leute zu bekommen, werde jedoch immer schwieriger. „Wir müssen um die Leute kämpfen und sie anwerben. Wir müssen sie da ansprechen wo sie sind, und wir müssen sie in ihrer Landessprache und Zielgruppenadäquat ansprechen: Mobil, nicht in Zeitungsanzeigen.“ Überhaupt die Landessprache: „In Deutschland müssen wir weg von dem Mantra, dass hier in den Firmen Deutsch gesprochen werden muss. Wer international erfolgreich sein will, spricht Englisch.“ Zudem schaffe Christoph Hähner (37) spricht sich für Fachkräfte-Sonderregelungen bei Startups aus. MT-Foto: Monika Jäger ■ Der „Gamescom Congress“ 2015 in Köln griff aktuelle Themen aus der Digitalwirtschaft, der Kultur- und Kreativbranche auf. Unter anderem ging es unter dem Oberthema „Human Ressources“ darum, wie Fachkräfte in internationalen Teams zusammenarbeiten. ■ Christopher Hähner ist Geschäftsführer/ CEO der Crowdfunding- Plattform „Urban Surfers Investment“, die er im Juli 2013 gemeinsam mit Partnern gründete. Eines seiner Projekte: JinGER, eine App und Webseite, auf der junge ausländische Fachkräfte Informationen über Leben und Arbeiten in Deutschland finden können. (urban-surfers.com) ■ Kevin Moore ist Personalchef bei „Crytrec“, einem deutschen Spieleentwicklungsunternehmen. 1999 in Coburg gegründet, hat es seit 2006 seinen Sitz in Frankfurt/M. Crytec beschäftigt weltweit 800 Mitarbeiter, neben Frankfurt unter anderem in Budapest, Istanbul, Shanghai, Südkorea und Texas. (crytec.com) WOLFGANG GmbH &Co. Gerüstbau KG Inhaber M. Hildebrandt Gerüste aller Art · fahrbare Gerüste · Wetterschutzdächer Harkortdamm 29 · Minden · Telefon 05 71 / 5 13 76 über 60 Jahre WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER Dipl.-Kfm. Andreas Dammann Steuerberater Dipl.-Kfm. Artur Jacob Wirtschaftsprüfer Steuerberater Angela Barkowsky Wirtschaftsprüferin Steuerberaterin Dipl.-Kfm. 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