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Freitag, 18. September 2015 · Nr. 217 Arbeit 2015 Mindener Tageblatt 15 „Ein Roboter kann nicht auf Unvorhergesehenes reagieren, der erfahrene Operateur kann das schon.“ Chefarzt Professor Dr. med. Hansjürgen Piechota, Klinik für Urologie am Johannes Wesling Klinikum in Minden aber derzeit illusorisch, wobei Hansjürgen Piechota von 1,5 bis zwei Millionen Euro Kosten spricht, für Wartung von 150 000 Euro jährlich, bei jedem Eingriff wären noch einmal 2500 Euro fällig. „Nice to have“ wäre „daVinci“ sicherlich, zumal seit zehn Jahren gute Erfahrungen damit gemacht werden. Doch auch hier: Die offene Operation muss beherrscht werden, kein Roboter kann sie nach heutigem Ermessen ersetzen. Und ohnehin: Die Zukunft sieht Hansjürgen Piechota nicht im Operationsroboter. Viel lieber erinnert er an den Quantensprung, den das Klinikum 2013 machte. Um die Tumor- Art und die individuelle Gefährlichkeit diagnostizieren zu können, gibt es in der Klinik für Urologie seitdem ein spezielles Prostata Biopsie-Gerät, mit dessen Hilfe die Mediziner Untersuchungen in einer davor ungeahnten Genauigkeit durchführen können. Hansjürgen Piechota: „So können wir unterschiedliche Bildverfahren wie Kernspin und Ultraschall miteinander kombinieren und die Bilder übereinanderlegen. Das erlaubt uns, bis auf den Millimeter genau Gewebeproben aus den verdächtigen Prostataregionen zu entnehmen.“ Denn nicht jedes Karzinom müsse operiert oder bestrahlt werden. Sind die Befunde nicht lebensbedrohlich, bliebe dem Patienten der chirurgische Eingriff mit seinen möglichen Nebenwirkungen erspart. Stichwort fokale Therapie: Die gezielte Ausschaltung des Krebsherdes, der Funktionserhalt mit Kontinenz und Potenz sind das Ziel, und natürlich die vollständige Heilung. „Das“, so sagt Professor Piechota, „ist die Gegenwart.“ Und – es sei, was die häufigste Krebserkrankung des Mannes betreffe, auch der Weg in die Zukunft. Dass der Mensch (und nicht der Roboter) am Hebel sitzt, ist übrigens nicht nur in der Klinik Thema. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVV) sammelt derzeit Erfahrungen im Modellprojekt „Optimierung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen“. Erprobt wird beispielsweise die elektronische Arztvisite. Hierbei wird mittels Webcam eine Verbindung zwischen Arzt und Pflegekraft hergestellt. Ist die Verbindung aufgebaut, können Fragen zum Patienten direkt zwischen den Beteiligten geklärt und unklare Befunde und Medikationen per Kamera dargestellt werden. Möglich ist hier auch die Live-Übertragung von Vital-Parametern wie Körpertemperatur und Atemfrequenz. Jens Flintrop, Pressesprecher der KVV: „Unnötige Vor-Ort-Besuche der Ärztinnen und Ärzte können so reduziert werden.“ Aber egal ob Klinik oder niedergelassene Ärzte: Der Mensch bleibt im Mittelpunkt. Und reine Automaten wollen weder Mediziner noch Patienten. Und was auch immer sich die Drehbuchschreiber für „Pille“ McCoy ausgedacht haben – es bleibt faszinierende Science Fiction. Alles andere wäre doch sehr beunruhigend. Kein Roboter kann den Operateur ersetzen Transplantate aus dem 3-D-Drucker und Chirurgen an der Konsole Von Oliver Plöger Minden (mt). „Pille“ McCoy würde sich über den Einsatz von Robotern in der Medizin nicht wundern. Vieles von dem, was im Raumschiff Enterprise der Siebzigerjahre Zukunftsvision war, ist mittlerweile Realität. Oder fast. Nach schweren Unfällen oder bei Tumorbehandlungen setzen Gesichtschirurgen immer mehr auf digitale 3-D-Technik und körpereigene Transplantate. „Welche tollen 3-DDruckerzeugnisse künftig noch möglich sein werden, lässt sich heute bestenfalls erahnen“, sagt Prof. Dr. Gerd Gehrke, Pressesprecher bei der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie (DGMKG). Transplantate vom Wadenbein können schon heute mit 3-D-Technik passgerecht am verletzten Kopf eingesetzt werden – und zwar ohne Folgeschäden für das Bein. Auch ließen sich mit 3-D-Techniken individuelle Gelenkprothesen aus Titan herstellen oder etwa Zahnteilkronen und Kronen aus speziellen Kunststoffen fräsen. Das laufe über genehmigte Verfahren spezieller Anbieter und Hersteller. „Hier ist in der Zukunft eine enorme Entwicklung zu erwarten“, sagt Gehrke. Gleichwohl gibt er die „hohen Produktanforderungen“ zu bedenken. Denn manchmal ist die einst gedachte Zukunft schon wieder vorbei, wie das Wirtschaftsmagazin „brand eins“ berichtete: Die kalifornische Firma Integrated Surgical System hatte 1995 ein Gerät auf den Markt gebracht, das den Einsatz von Hüftgelenkprothesen einfacher machen sollte. 500 000 Euro kostete die Innovation, die es allerdings im Einsatz allzu „gut“ meinte: Etliche Male fräste „Robodoc“ zu viel vom Knochen des Patienten an. Der „Roboter-Doktor“, der in mehr als hundert deutschen Operationssälen stand, ist mittlerweile ausgemustert. Uwe Spetzger, Leiter der Neurochirurgie am Städtischen Klinikum Karlsruhe: „Aus heutiger Sicht war Robodoc eine Technik, die noch nicht ausgereift war.“ Lag der Patient nicht genau so, wie bei der „Fütterung“ des Programms vorgegeben, gab es Probleme. „Der Mensch ist viel besser, wenn es darum geht, blitzschnell auf eine unvorhergesehene Situation zu reagieren“, sagt Spetzger. Und so sieht das auch Professor Dr. Hansjürgen Piechota vom Johannes Wesling Klinikum Minden. Entscheidend, so Piechota als Chefarzt der Urologie, ist die Erfahrung. Die „offene Operation“ sei dabei der Referenzstandard: Der Operateur könne seinen Tastsinn nutzen und habe mehr Flexibilität, wenn etwa eine erweiterte Lymphknotenentnahme erforderlich ist. Roboter gibt es für chirurgische Eingriffe im Wesling Klinikum nicht. Und dennoch: Piechota weiß auch, dass in seinem Fachgebiet die sogenannte „robotisch assisitierte Prostataektomie“ eine Rolle spielt. Es handelt sich bei „daVinci“ – so der Name des hochkomplexen Systems – allerdings nicht um einen Operationsroboter im eigentlichen Sinn, sondern um ein System, das vom Operateur von einer Konsole aus bedient wird. Eine Anschaffung in Minden wäre Alltag in der Urologie am Johannes Wesling Klinikum Minden: Erfahrene Operateure arbeiten besser als jeder Roboter. Sie können auf Unvorhersehbares reagieren. Fotos: Wesling-Klinikum „Robodoc“ arbeitet einfach nicht präzise genug Kassenärztliche Vereinigung testet elektronische Visite Wir bieten persönliche Beratung und Service als Ihr Sonnenklar-Partner Lichtblicke für Ihr Bad! W II RR BB RR AA U CC H EE N PP LL AA TT ZZ .. .. .. VIELE LEUCHTEN RADIKAL REDUZIERT VOM 01.09. BIS 30.09.2015 KS Leuchten GmbH & Co. KG Widukindstraße 20 Minden/OT Häverstädt Tel. 05 71 / 5 09 31 94 Algenfrei für Ihren Teich? Klares Wasser Algenfrei Teichcheck Wasseranalyse Teichreinigung Technikcheck JET ZT anfragen! Mönichhusen 28 32549 Bad Oeynhausen Telefon: 0 57 31 - 75 55 04 Telefax: 0 57 31 - 98 15 125 www.haus-garten-service.net service@haus-garten-service.net Kaminholz getrocknet und ofenfertig am Lager Hof- und Gehwegreinigung mit Wildkrautbürste Winterdienst www.haus-garten-service.de Telefon 0 57 31 / 75 55 04 Zertifiziertes Unternehmen für Installationen und Wartung von Rauchwarnmeldern mit höchstem Qualitätsstandard. 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