62 MENSCHEN • MACHER • MÄRKTE
Zauberwort Zusammenhalt
Anlagenbauer Minda blickt optimistisch in die Zukunft und dankt den Menschen
im Gesundheitswesen sowie den eigenen Mitarbeitern für ihre Disziplin.
Minden. Über das Thema Corona
zu sprechen, würden
beide inzwischen zwar lieber
vermeiden, doch das gehe
eben manchmal nicht. Wolfgang
Weh, kaufmännischer
Leiter und Prokurist der MINDA
Industrieanlagen GmbH,
und Marketingleiterin Dr.
Ruth Wäntig sind sich aber einig:
„Ein spannendes Jahr
liegt hinter uns.“ Und zwar insofern,
als dass diese besondere
aktuelle Situation eben allen
deutlich gemacht habe,
wie groß der Zusammenhalt
und wichtig die Solidarität im
Unternehmen sind.
MINDA, seit 41 Jahren Entwickler
und Hersteller kundenspezifischer
Intralogistikund
Automatisierungssysteme
für die Wellpappenindustrie
sowie kompletter Anlagen
für die Massivholzindustrie,
hat auf die aktuellen
Herausforderungen schnell
reagiert, die erforderlichen
Hygienemaßnahmen in enger
Abstimmung mit den zuständigen
Gesundheitsämtern
umgesetzt und regelmäßige
interne Meetings zur Lage
eingerichtet.
„Bedingt durch unsere zahlreichen
Baustellen im In- und
Ausland, auf denen wir unsere
Anlagen aufstellen, einrichten
und warten, und die damit
verbundene Reisetätigkeit
war viel Abstimmungsarbeit
erforderlich – und ist sie
noch. Wohin dürfen unsere
Teams noch, wohin nicht, wer
muss zum Corona-Test oder
gegebenenfalls wann und für
wie lange in Quarantäne? All
diese Fragen waren und sind
zu klären“, gibt Dr. Ruth Wäntig
zu bedenken. „Die Abstimmung
ist zwar aufwendig,
doch wir möchten den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
der zuständigen Gesundheitsämter
im Kreis Minden-
Lübbecke und im benachbarten
Niedersachsen unsere Anerkennung
und unseren Respekt
für die tolle Arbeit aussprechen
und auch dem Team
des Johannes Wesling-Klinikums
Minden“, ergänzt Wolfgang
Weh. Denn ohne negative
Auf dieser großen Anlage der Firma Minda entstehen später einmal Brettsperrholzplatten,
aus denen sich auch mehrstöckige Häuser bauen lassen. Fotos: Harald Fichtner
Testergebnisse hätten die
Monteure ihrer Arbeit ja nicht
nachgehen dürfen.
Neben dem Zusammenhalt
im Unternehmen blickt MINDA
auch aus einem weiteren
Grund optimistisch in die Zukunft:
Gerade die konstante
Nachfrage im Bereich Kartonagen
und Holzverarbeitung
– Stichwort nachwachsende
Rohstoffe als Verpackungs-,
aber auch als Baumaterial –
hebt die Stimmung. Auftragsschwerpunkte
zeigen sich in
den USA, Russland sowie im
Alpenraum. Den entsprechenden
Personalbedarf
deckt der Anlagen- und Maschinenbauer
auch mit
„Eigengewächsen“, die Ausbildungsquote
liegt bei 15
Prozent, Übernahme bei entsprechenden
Leistungen
praktisch garantiert. Neu im
Mindener Stammwerk ist die
Ausbildung zum Mechatroniker,
die war bisher nur am
MINDA Standort Tangermünde
möglich.
Auch über die Mitgliedschaft
im Programm „Flüchtlingspartner“
ist man bei
MINDA stolz. „Viele unserer
Azubis haben einen Migrationshintergrund.
Einige von
ihnen konnten ihre Ausbildung
verkürzen und ihren
Abschluss aufgrund sehr guter
Leistungen vorziehen. Alle
Azubis sind hoch motiviert
und sehr engagiert. Mit ihnen
sind wir auf einem guten
Weg und freuen uns mit den
Ausbildern über unseren gemeinsamen
Erfolg“, unterstreicht
Wolfgang Weh.
Apropos Ausbildung: „Wir
unterstützen aktuell die Professur
für einen Masterstudiengang
am Campus Minden.
Seit 2011 gibt es dort den
Bachelor. Den haben wir seit
Anfang an begleitet. Wir
möchten damit den jungen
Talenten, die einen weiteren
Abschluss anstreben, die
Möglichkeit geben, in der Region
zu bleiben“, sagt Wolfgang
Weh.
MINDA habe seinen Bildungsetat
in den vergangenen
Jahren deutlich aufgestockt
und damit nachhaltig
in die Zukunft investiert –
auch für die Zeit während
und nach Corona. (hmf)
Robin Steuer entnimmt Kleinteile zur elektrischen Montage
von Baugruppen.