Dienstag, 7. Mai 2019 30 Jahre GWD-Pool Mindener Tageblatt 39
„Wir wollen die Mannschaft motivieren“
Von Benjamin Piel
Minden (mt). Sie gehören zu den treuesten
Anhängern des Handball-Bundesligisten
GWD Minden: die 122 Mitglieder
des 1982 gegründeten GWDFanclubs.
Sie feuern ihr Team an,
trommeln, schwenken Fahnen, veranstalten
Treffen mit Spielern und organisieren
Fahrten zu Auswärtsspielen.
Im Fan-Keller der Kampa-Halle laden
sie in ihrem Raum nach und vor
den Spielen zum Fan-Treff ein. Dass
die Stimmung bei Heimspielen in der
Kampa-Halle nicht als die beste gilt,
werten die Vorsitzende Petra Damberg
und ihr Vorgänger Frank Wentzlawsky
anders.
Selbst der Hallensprecher hat nach
dem Spiel gegen die Rhein-Neckar
Löwen in Richtung Publikum gesagt,
es hätte die Mannschaft mehr unterstützen
können. Sind die Fans in der
Kampa-Halle zu umemotional?
Frank Wentzlawsky: In Minden ist der
Anteil der Handball-Fachleute im Publikum
größer als anderswo. Das ist
ein wichtiger Punkt. Das Publikum
versteht etwas vom Sport. Mit diesem
Blick schauen viele der Zuschauer
auf die Platte. Dadurch ist die Stimmung
nicht so enthusiastisch und
wirkt manchmal vielleicht sogar ein
bisschen unterkühlt. Aber es wäre
falsch, das Mindener Publikum darauf
zu reduzieren. Das Publikum ist
ein anspruchsvolles, es klatscht nicht
einfach so. Sie wollen technisch etwas
sehen und wenn die Mannschaft
das leistet, springt der Funke über und
die Zuschauer sind voll da.
Petra Damberg: Man darf eine etwas
paradoxe Sache nicht vergessen.
Minden spielt im Moment im gesicherten
Mittelfeld eine starke Saison.
Das wäre eigentlich ein Grund
für beste Stimmung. Aber im Umkehrschluss
führt es auch dazu, dass
es nicht die großen Entscheidungsspiele
gibt, in denen es um alles geht.
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MT-Serie: Der GWD-Fanclub möchte den Austausch zwischen Fans und Spielern stärken. Für die
manchmal unterkühlte Stimmung in der Kampa-Halla haben sie eine griffige Erklärung.
Zwei für GWD Minden: Frank Wentzlawsky und seine Nachfolgerin, die Fanclub-Vorsitzende Petra Damberg, unterstützen den Traditionsverein seit vielen
Jahren. MT-Foto: Benjamin Piel
Ich habe GWD als Kellerkind kennengelernt.
Da haben zwar alle über
die Situation gemeckert, aber die
Spannung war größer als in einer guten
Saison wie dieser. Diese Brisanz
fehlt jetzt manchmal ein bisschen.
Das Verhältnis zwischen Spielern
und Fans wirkt in Minden eng, die
Spieler nahbar. Täuscht der Eindruck?
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Frank Wentzlawsky: Nein, überhaupt
nicht. So wie wir das beim Fanclub machen,
ist das einzigartig in der Bundesliga.
Das hören wir auch immer
wieder, wenn auswärtige Fans bei uns
im Fan-Keller sind. Nach dem Spiel haben
wir in der Regel zwei Spieler hier
und die Fans können Fragen stellen.
Alles, was hier passiert, ist ehrenamtlich
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und der Gewinn aus den Einnahmen
fließt direkt in den Hauptverein.
Wer hier trinkt, trinkt für die
Jugend.
Petra Damberg: Die Beziehung der
Fans zu den Spielern ist enger als anderswo.
Das liegt zum einen daran,
dass die Spieler nicht abgehoben sind
wie etwa im Fußball. Wir kennen die
Spieler persönlich, sie sind ansprechbar.
Als Andreas Cederholm vor zwei
Jahren nach Minden wechselte und
herzog, haben wir ihm beim Umzug
geholfen. Da lernt man sich natürlich
auf einer ganz anderen Ebene kennen.
Die längsten Gespräche im Fan-
Keller sind übrigens die mit Trainer
Frank Carstens. Der ist sehr offen und
der Austausch ist immer gut.
Das „Commando 1924“ hat für Stimmung
gesorgt, es hat allerdings
auch gewalttätige Vorfälle rund um
die Fangruppe gegeben. Wie schätzen
Sie das ein?
Frank Wentzlawsky: Die Ultras-Gruppen
haben sich im Handball-Sport
nicht durchgesetzt. Das ist in Flensburg
genauso gelaufen wie in Minden.
Das Commando hat zwar für
Stimmung gesorgt, aber es gab auch
Dinge, die nicht in Ordnung waren,
mehrfach hat es Schlägereien gegeben.
Eine Zusammenarbeit zwischen
dem Fanclub und dem Commando
hat es nie gegeben. Einige, die zum
Commando gehört haben, stehen
noch immer im Block, aber das Commando
als solches gibt es nicht mehr.
Mir ist aber wichtig zu betonen, dass
längst nicht alle, die dazugehörten, gewaltbereit
waren.
Was ist Ziel und Auftrag des Fanclubs?
Petra Damberg: Wir wollen Stimmung
in die Halle hineintragen und
die Mannschaft mit Trommlern, Fahnenschwenkern
und Trompeter motivieren.
Und wir wollen die Verbindung
zwischen Mannschaft und Fans
stärken.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Petra Damberg: Dass mehr Jüngere in
den Fan-Club kommen und sich aktiv
einbringen. Es gibt viele Aufgaben
und es kann nicht alles der Vorstand
oder der harte Kern übernehmen.
Wie ist die Fan-Sicht auf das umstrittene
Thema Multihalle?
Frank Wentzlawsky: Ob mehr Handball
Zuschauer in eine Multihalle
kommen würden, ist zwar fraglich,
aber der Event-Charakter der Spiele
würde sicherlich gewinnen und das
ist ein entscheidender Vorteil. Die
Stadt könnte eine neue Halle sowieso
gut gebrauchen - nicht nur für den
Handball. Eine Multihalle könnte die
Stadt voranbringen und attraktive
Veranstaltungen ermöglichen.
#200in365
■ In seinem ersten Jahr als Chefredakteur
des Mindener Tageblatts
will Benjamin Piel an 200
Orten mit 200 Menschen sprechen.
Sie möchten ihn einladen?
Kontaktieren Sie ihn per Mail
an Benjamin.Piel@mt.de oder
unter der Telefonnummer
(0571) 882 259.
Fan-Club: Seit 37 Jahren verlässliche Unterstützung
■ Seit 37 Jahren dürfen sich die
Handballer von GWD Minden auf
die Unterstützung des Fanclubs
verlassen. Egal ob 1. oder 2. Liga:
Die Männer und Frauen des 1982
gegründeten Fanclubs stehen
treu zur Mannschaft und zum
Verein.
■ Der grün-weiße „FC“ ist vielfältig
aktiv. So betreibt der Club den
Fankeller in der Kampa-Halle.
Dort diskutiert man lebhaft die
Bundesligaspiele und tauscht
sich beim Bier mit den Gästefans
aus. Außerdem begrüßt man regelmäßig
in entspannter Atmosphäre
GWD- und Gästespieler zu
Interviews.
■ Der Fanclub begleitet die Auswärtsspiele,
pflegt Fan-Freundschaften
mit anderen Fanclubs
der Bundesliga, organisiert Fan-
Abende und greift bei den Fan-
Club-Turnieren in Deutschland
auch selbst zum Ball.
■ Kontakt zum Fanclub kann man
per E-Mail aufnehmen: gwd-fanclub@
gmx.de. News und Kontakt
zum Vorstand bietet die Homepage.
www.gwd-fanclub.de
www.bernstein.eu
Herzlichen Glückwunsch
Auf die nächsten 30 Jahre
30 Jahre – voll mit vielen unvergesslichen Augenblicken,
gemeinsamen Momenten und vor allem allem—echtemTeamgeist.
Die BERNSTEIN AG gratuliert recht herzlich zum
30-jährigen Jubiläum des GWD POOL.
Hans-Bernstein-Straße 1 | 32457 Porta Westfalica