Dienstag, 7. Mai 2019 30 Jahre GWD-Pool Mindener Tageblatt 25
vice Dieter Schubert den Vip-
Raum her.
Auf und neben dem Spielfeld
werden zu dieser Zeit noch
die Werbebanner auf dem Boden
sorgfältig aufgeklebt und
Hallensprecher Klaus Smolareck
wuchtet gemeinsam mit
Frau Martina die vier bis zu 24
Kilogramm schweren Boxen
auf die Gestelle. Und auch hier
geht nichts ohne den berühmten
Soundchek. Vor allem, weil
die vier an den Spielfeldenden
verteilten Boxen mit den
Hallen-Lautsprechern verbunden
werden müssen. „Inzwischen
habe ich nach zwei Jahren
ein recht ausgeklügeltes
System“, sagt Smolareck, der
die Kabel zu den Anschlüssen
immer wieder aufs Neue selber
verlegt, lächelnd. Denn
auch hier liegt die Tücke im Detail.
„In den festinstallierten
Lautsprechern der Kampa-Halle
kommt das Signal mit 90
Millisekunden Verspätung an.
Deswegen müssen die beiden
Systeme aufeinander abgestimmt
werden, damit man auf
allen Plätzen die Durchsagen
gleichgut verstehen kann.“ In
früheren Jahren sei das nicht
der Fall gewesen. „Aufgrund
der schlechten Lautsprecheranlage
hörte sich das einfach
grausam an, wenn Jürgen
Schäpsmeier seine Ansagen
machte“, weiß Smolareck und
behob mit den GWD-Verantwortlichen
diesen Missstand.
Ähnlich verhielt es sich mit den
Musikeinspielern, zum Beispiel
#überlandflieger
lieben Sport!
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bei den Tormusiken. Da
gibt's für jeden Spieler einen
eigenen Einspieler.
Während all dieser Vorbereitungen
werkeln auch die
Fernsehmacher von Sky tüchtig
im Übertragungswagen, in
der Interviewzone und in der
Moderatorenkabine. „Meistens
sind die so sechs Stunden
vor dem Anwurf in der Halle.
Wir müssen uns bei den Vorbereitungen
auch nach ihnen
richten“, verrät Kutschan.
Denn wenn das Fernsehen seine
Technik testet, darf es keinerlei
störenden Einflüsse geben.
Und nach dem Spiel ist vor
dem Aufbau und vor dem
nächsten Heimspiel. 30 Minuten
nach Spielschluss startet
der Abbau. Für Kutschan, der
von dem eigentlichen Spiel immerhin
zwischen 30 und 45 Minuten
verfolgen kann, heißt es
zwar nicht, mit anzupacken.
Doch beendet ist der Arbeitstag
noch lange nicht. „Ich
schneide dann das Video der
Pressekonferenz für unsere
Homepage, lade das Video vom
Spiel auf einen Server, damit
Schiedsrichter und Gegner Videostudium
betreiben können
und sende die von unseren
Fotografen Angela Metge
und Olaf Luppes geschossenen
Bilder an die Handball-
Bundesliga.“ Gegen 22 Uhr und
einem 14-Stunden-Tag kann
Kutschan sich auch mal zurücklehnen.
Aber das nächste
Heimspiel kommt bestimmt!
Volker Möller und sein Team sind für den Hallenboden verantwortlich. Das Lipper Unternehmen
war bereits bei der Handball-Weltmeisterschaft 2007 im Einsatz. Fotos: Bendig
Boxen wiegen bis zu 24
Kilogramm – „Smolli“
braucht auch Muckis
Nach 14 Stunden hat Dirk
Kutschan Ruhe – bis zum
nächsten Heimspiel
Betreuer Tobias Glombek
verteilt die Spielkleidung.
Rene Hippen (li.) und Dirk
Kutschan prüfen alles.
Obst für Sportler: Leichte Stärkung
vor dem schwerem Spiel.
Wussten Sie schon ...
■ …dass die von GWD beauftragte
Firma auch bereits
für die komplette Verlegung
und Logistik der Hallenböden
bei der Handball-
WM 2007 in Deutschland
von Flensburg bis Stuttgart
verantwortlich war?
■ … dass die Laufbänder der
LED-Werbebanden bei
einem Strafwurf angehalten
werden, um den Schützen
nicht zu irritieren?
■ … dass die mittlerweile
rund um das Spielfeld laufenden
LED-Werbebanden
im Rahmen der Dauermiete
und der Installation in der
Kampa-Halle einer Brandschutzprüfung
durch den
Kreis Minden-Lübbecke
unterzogen worden sind?
■ … dass man die beiden
Scouter auch im Scherz in
„Scouter“ und „Shouter“
unterteilt?
■ … dass im Vip-Raum der frühere
GWD-Hallensprecher
Jürgen Schäpsmeier durch
den Nachmittag führt und
auch Protagonisten des
Gegners interviewt?
■ … dass sich Klaus Smolareck
vor dem Spiel mit einem
Teamverantwortlichen des
Gegners bespricht und erfragt,
wie die Namen der
gegnerischen Spieler ausgesprochen
werden?
■ … dass der Hallen-DJ innerhalb
von Millisekunde über
700 Jingles auswählen und
anspielen kann?
■ … dass der GWD-Löwe und
die Hallen-DJs mit einem
Knopf im Ohr miteinander
verbunden sind und so die
passende Choreographie
zum eingespielt aufgeführt
wird?
■ …dass Klaus Smolareck die
Lichtanlage für die Einlaufzeremonie
selber entwickelt
und gebaut hat und
das diese binnen fünf Minuten
vor dem Einlauf des
GWD-Teams auf und binnen
zwei Minuten nach der
Zeremonie wieder abgebaut
werden muss?
■ … dass die Sky-Zentrale in
München immer das Signal
für den Anwurfpfiff gibt?
■ … dass die Sky-Besetzung je
nach Wichtigkeit des Spiels
zwischen elf und 36 Mitarbeitern
schwankt?
■ … dass der „Gummibärchen
Mann“ schon vier
Stunden vor Spielbeginn in
der Halle ist und mit seinen
Leckereien auch bei Heimspielen
des TBV Lemgo kleine
und große Naschkatzen
glücklich macht? (cb)
Die LED-Banden sorgen für zusätzliche Unterhaltung –
nur nicht bei Siebenmetern. Foto: MT-Archiv