Dienstag, 7. Mai 2019 30 Jahre GWD-Pool Mindener Tageblatt 21
„Das wird sich klären“
MT-Interview: Ein Besuch von Hort Bredemeier machte Harting von einem Tag auf den anderen zum GWD-Großsponsor.
Die Zeiten haben sich geändert. Philip Harting überdenkt das Bundesliga-Sponsoring. An eine Multihalle glaubt er nicht mehr.
Von Marcus Riechmann
Espelkamp (mt). Seit rund 15 Jahren
unterstützen die Familie Harting und
die Harting-Technologiegruppe aus
Espelkamp den heimischen Handball
Bundesligisten GWD Minden sowie
die Nachwuchsarbeit beim
Stammverein TSV GWD Minden. Mit
großzügiger Förderung wurden Spielverpflichtungen
wie die con Christoffer
Rambo möglich, der Bau eines
Handballinternats steht bevor. Wieviel
Geld bisher geflossen ist, sagt Philip
Harting nicht. Der Harting-Vorstandschef
spricht jedoch von einer
„ordentlichen Summe“. Im MT-Interview
spricht der 44-Jährige über seine
Vorstellungen von Sponsoring, die
Trennung von Dalibor Doder und
über Nutzen und Wahrscheinlichkeit
einer neuen Multihalle in Minden. Vor
allem aber deutet Philip Harting an
– und das dürfte bei GWD die Alarmglocken
läuten lassen –, dass das Engagement
des Technologie-Unternehmens
durchaus endlich ist.
Sie fördern GWD Minden, werben
bei den Nationalteams, waren bei
der WM präsent. Im Handball liegt
ein Schwerpunkt Ihrer Aktivitäten im
Sportmarketing. Warum?
Die Frage ist ganz einfach zu beantworten.
Das Unternehmen Harting
hat seinen Ursprung in Minden. Mein
Großvater hat damals schon Grün-
Weiß Dankersen unterstützt. Bei Auswärtsspielen
hat er einen Wagen mit
Fahrer zur Verfügung gestellt. Anfang
der 50er Jahre siedelte das Unternehmen
nach Espelkamp um, weil es
in Minden keine Erweiterungsmöglichkeiten
für das Unternehmen gab.
Erst Anfang 2000 ging es nach Minden
zurück und wir haben am Simeonsplatz
gebaut, ungefähr dort, wo
mein Großvater das Unternehmen gegründet
hat. Im so genannten Botta-
Bau hat der Deutschland-Vertrieb,
den wir damals als Gesellschaft ausgegliedert
haben, nun seine Zentrale.
Die Beziehung nach Minden und zu
GWD war immer da. Mein Vater hat
in Dankersen an den Eisenbahnschienen
nach Hannover gelebt. Im letzten
Jahr ist er zur goldenen Konfirmation
mal wieder im alten Haus gewesen,
und hat sich dort mit dem ehemaligen
GWD-Teamarzt Charles Sander
und ein paar anderen Leuten getroffen.
Mein Vater hat die Feldhandballzeiten
noch erlebt und auch mitgespielt.
Er ist mit Handball aufgewachsen.
2003 oder 2004 ist der Kontakt
neu entstanden. Neue Dynamik
entfaltete sich, als Horst Bredemeier
zu uns kam und das Thema Jugendarbeit
mitbrachte. Er ist dann mit sehr
viel mehr rausgegangen, als er sich
vorgestellt hatte, nämlich mit einem
neuen Hauptsponsor.
Das ist die Geschichte. Reicht das allein
als Begründung für eine langjährige
und vor allen intensive Förderung
von GWD Minden?
Dafür gibt es drei Gründe. Erstens: Es
gibt eine Affinität aufgrund der Heimatverbundenheit,
aufgrund unserer
Wurzeln. Zweitens: Ostwestfalen
ist eine Handballregion. TBV Lemgo,
TuS N-Lübbecke, GWD Minden – hier
ist eine Keimzelle des Handballs, das
macht die Region auch aus. Hier wird
Handball gelebt. Es liegt uns am Herzen
– als Unternehmen und auch als
Familie – Sport und Kultur lokal zu
unterstützen und damit die Region
zu fördern. Hier am Stammwerk beschäftigen
wir knapp die Hälfte unserer
weltweit mehr als 5.000 Mitarbeitenden.
Für die wollen wir die Region
fördern, lebenswertes Umfeld
schaffen, in dem Familien gerne leben.
Der dritte Grund ist der Bezug
zu Horst Bredemeier. Er ist einfach
eine Marke. Mit seiner Begeisterung,
mit seinen Ideen für den Verein hat
er damals meinen Vater überzeugt.
Und so ist unser Engagement auch
als eine Investition in die Visionen
von Horst Bredemeier zu verstehen.
Gemeinsam haben wir den Verein
entschuldet und in der ersten Liga etabliert.
Wir können über die vergangenen
15 Jahre eine gute Bilanz ziehen.
Wir haben in dieser Ära etwas erreicht.
Von GWD ausgehend haben Sie das
Handballmarketing auf die Nationalmannschaften,
auf Länderspiele
und die Weltmeisterschaft erweitert.
Welches Ziel verbinden Sie damit?
Wir sind im B2B-Geschäft unterwegs
und nicht im B2C. Da ist die Förderung
der Bekanntheit der Marke Harting
über die Nationalmannschaft,
über die Sporthilfe oder wie zuletzt
bei der WM natürlich effektiver als
das Engagement bei GWD. Wir haben
ein nachhaltiges Konzept entwickelt,
immer ansetzend bei der Jugendförderung.
Das machen wir bei
GWD und ebenso beim DHB, wo alle
männlichen Junioren-Teams mit dem
Harting-Logo auf der Hose auflaufen.
Und das machen wir auch bei
unseren Auszubildenden. Das ist die
Basis für unseren Erfolg. Wenn wir den
Standort hier erfolgreich entwickeln
wollen, benötigen wir guten Nachwuchs.
Alle Unternehmen kämpfen
um Nachwuchs. So ist es im Handball
auch. Das war die Idee, die wir damals
mit Horst Bredemeier entwickelt
haben. Wir können die Spieler
nicht alle kaufen, wir müssen sie hier
entwickeln. Diese Durchgängigkeit
entspricht unserer Unternehmensphilosophie.
Dass wir mit Marian Michalczik
bei GWD einen Spieler haben,
der bei der Nationalmannschaft
anklopft, passt ins Bild. Harting verbindet
Ausbildung und Erfolg.
Wo sind Sie noch im Sport als Sponsor
tätig?
Wir unterstützen den FC Preußen
Espelkamp, wir haben hier in Espelkamp
ein Sportzentrum erstellt, das
sich sehen lassen kann. Wir haben die
Leichtathleten unterstützt und das
Pürsten-Stadion renoviert. Wir unterstützen
als Technologie-Partner die
Gerry-Weber-Open, die Rahden Baskets,
den Freeway-Cup in Lübbecke
mit den jungen Fußball-Stars von
morgen, und manches mehr.
Ein sehr beachtenswertes Projekt ist
der Fußballklub FC Preußen Espelkamp.
Wo soll dort die Reise hingehen?
Es gibt hier mit Gauselmann und
Harting zwei große Unternehmen, die
sehr viel für den Verein und die Region
tun. Wir stehen jedoch für die Jugendförderung
und haben zudem in
die Plätze und Infrastruktur investiert.
Rödinghausen mit Häcker als
Förderer und dem Stadion, ist ein bisschen
Vorbild. Die wollen hoch in die
3. Liga. Auch beim FC Preußen ist von
ähnlich großen Plänen zu hören. Das
mag ein Weg sein, aber das ist nicht
Nachwuchsförderung entspricht der Philosophie des Unternehmens sagt Philip Harting. „Danach machen wir
einen Schnitt“, macht der Vorstandsvorsitzende deutlich. Foto: Kai Reifenberg/pr
Harting – familiengeführt und in der Welt zuhause
■ Der 44-jährige Philip Harting
führt als Vorstandsvorsitzender
die Harting Technologiegruppe
in Espelkamp – gemeinsam mit
seiner Schwester Maresa Harting-
Hertz und seinen Eltern Margrit
und Dietmar Harting.
■ Das 1945 in Minden gegründete
Unternehmen hat weltweit 44
Niederlassungen und erwirtschaftet
mit rund 5.000 Mitarbeitern
einen Jahresumsatz von 762
Mio. Euro (Stand 30.9.2018).
Hauptsitz der Harting-Gruppe ist
Espelkamp mit 2.300 Mitarbeitern.
■ In Minden hat das Unternehmen
die Vertriebssparte angesiedelt.
Im Botta-Bau am Simeonsplatz
sind 120 Mitarbeiter beschäftigt.
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