16 Mindener Tageblatt Kollektiv Nr. 0 ·Montag, 28. September 2020
Immer mehr Bundesbürger entdecken den Spaß am Radfahren - allerdings sollte der Drahtesel dazu auf die individuellen Bedürfnisse
eingestellt sein. Foto: djd/Hypervital/Getty
Schmerzfrei radeln
Ob im Urlaub oder in der Freizeit, ob vorbei am Rushhour-Stau auf dem Weg zur Arbeit
oder zum Einkaufen: Radfahren wird immer beliebter.
Zusätzlich verbraucht man
dabei Kalorien und entlastet
seine Gelenke, der Kreislauf
kommt in Schwung, Muskeln
und Lunge sind moderat gefordert.
Auch darum haben
sich viele passionierte Radler
in diesem Jahr mit einem neuen
Modell versorgt. Beim Kauf
gibt es allerdings einiges zu
beachten - schließlich soll die
Freude am neuen „Drahtesel“
möglichst lange währen. Hier
gibt es vier wichtige Fragen
und Antworten zum Fahrradkauf.
Welches Fahrrad passt zu mir?
Das hängt entscheidend von
der Nutzung ab. Die Faustregel
besagt: Wer sein Fahrrad
schmerzfrei nutzen will, sollte
bei der Anschaffung besser
nicht sparen. Hochwertige
Modelle haben ihren Preis -
dafür kann man aber auch lange
Freude an ihnen haben. Bei
Billigmodellen ist der Ärger jedoch
oft schon vorprogrammiert.
Wer sich hauptsächlich
für den Weg zur Arbeit, zum
Einkauf oder für die Wochenendtour
aufs Rad schwingt, ist
mit einem Citybike gut beraten.
Wer komfortabel längere
Strecken unterwegs sein
möchte, für den ist ein Trekkingrad
die beste Wahl. Sportler
und Geländefahrer entscheiden
sich für ein Mountainbike.
Warum ist beim Fahrradkauf
das Internet nicht die beste
Wahl?
Beim Online-Kauf können
Verbraucher sparen, das gilt
auch beim Erwerb eines Fahrrads.
Gerade hier ist die Bestellung
im Netz allerdings nicht
die beste Wahl. „Was man im
Internet nicht kaufen kann
und gerade beim Fahrrad von
großer Bedeutung ist, ist eine
gute Beratung“, erklärt Thomas
Bayer, Geschäftsführer
beim Allgäuer Unternehmen
„Die Sattelkompetenz“. Wer
im Internet bestellt, bekomme
das Fahrrad meist vormontiert
im Karton, die Einstellungen
etwa beim Sattel und
beim Lenker müsse man danach
selbst vornehmen. „Tatsächlich
sind Fahrräder komplexe
Objekte, für ein bequemes
Radeln müssen die Einstellungen
optimal passen“, so
Bayer.
Was bedeutet „Bikefitting“?
Minimal falsche Einstellungen
etwa von Sattel und Lenker
können eine Fahrradtour
zu einem schmerzhaften Ereignis
werden lassen. „Hier
setzt das sogenannte Bikefitting
an“, erläutert Thomas
Bayer. Das Fahrrad werde dabei
im Handel millimetergenau
auf die Bedürfnisse und
physiologischen Voraussetzungen
des Fahrers eingestellt.
„Optimalerweise lässt
man sich bereits vor dem Kauf
eines neuen Fahrrads mithilfe
eines Physiotherameters vermessen
und beraten“, rät der
Experte.
Wo kann ich das Bikefitting
durchführen lassen?
Zahlreiche Fachhändler bieten
diesen Service an. Diese stellen
im Übrigen nicht nur neue
Räder optimal auf individuelle
Bedürfnisse ein, auch mit einem
gebrauchten Rad kann
man das Fachgeschäft aufsuchen.
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Ein richtig geformter Sattel passt zur individuellen Sitzhaltung
des Fahrers. Foto: djd/Hypervital/Getty
Die Reichweite
macht es
Beim Pedelec kommt es auf den Akku an
Wer sich für ein E-Bike interessiert,
hat die sprichwörtliche
Qual der Wahl. Das Angebot
an unterschiedlichen Modellen,
Ausstattungen und auch
Preisklassen ist so groß, dass
man alleine kaum den Überblick
behalten kann. Unter anderem
sollte man für sich im
Vorfeld klären, wie oft, zu welchem
Zweck und über welche
Strecken man das Elektrorad
nutzen möchte. Sportive Radler
benötigen ein ganz anderes
Modell als Gelegenheitsfahrer
- oder derjenige, der mit dem
Zweirad jeden Tag eine Stunde
ins Büro fahren will. Die Akkukapazität
entscheidet über die
mögliche Reichweite. Gängige
Hersteller bieten durchschnittliche
Kapazitäten von
300 bis 625 Wattstunden an.
Empfehlenswert ist es natürlich,
eine persönliche Beratung
im örtlichen Fachhandel
zu nutzen. Und auch eine Probefahrt
ist immer eine gute
Idee.
Wer denkt, jeden Winkel seiner Stadt zu kennen, sollte
einfach mal losradeln. Foto: djd/Bosch eBike Systems
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Die Umgebung
neu entdecken
Mit dem E-Bike auch mal länger unterwegs
Das Gute liegt so nah?
Stimmt! Deutschlands Regionen
bieten jede Menge Abwechslung,
mit viel Natur,
Wäldern und Seen - aber auch
beschaulichen Ortschaften.
Besonders entspannt und
dazu noch umweltfreundlich
geht das mit dem Zweirad.
Wer sich allerdings dabei allein
auf Muskelkraft verlässt,
ist in seinem Tagesradius etwas
eingeschränkt. Für mehr
Bewegungsspielraum sorgt
die elektrische Unterstützung
eines E-Bikes - so sind auch
weitere Tagestouren möglich -
zu Zielen, die man vorher
noch gar nicht kannte.
Mit dem E-Bike ist es auch
für weniger Trainierte ein Vergnügen,
längere Touren zu
fahren. Das sorgt für mehr Abwechslung
und neue Entdeckungen.
Schließlich gibt es in
Deutschland zahlreiche Naturschutzgebiete,
Wälder,
Seen und auch beschauliche
Ortschaften, die erkundet
werden wollen.
Mit dem E-Bike unterwegs
zu sein, bedeutet zugleich gesunde
Bewegung und viel frische
Luft als Gegenprogramm
zum Alltagsstress - und das
ganz ohne Kofferpacken oder
Staus. „Auch für längere Touren
sind E-Bikes die passenden
Gefährten. Ein Tipp: Für den
ausgedehnten Fahrspaß einfach
einen Ersatzakku einpacken“,
sagt Tamara Winograd,
Leiterin Marketing und Kommunikation
von Bosch eBike
Systems.
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