Petershagen extra 19
ein kleiner Schnatgang zum
„Dreiländereck“ Friedewalde,
Südfelde und Meßlingen führen
werde.
Zunächst ging es um das
Friedewalder Unternehmen,
das Schmiedemeister Hans
Jenz am 6. Januar 1921 in Wegholm
gegründet hat. Wichtig
dabei waren für ihn der Hufbeschlag
für die zahlreichen
Pferde und die Bahnstation in
unmittelbarer Nähe, die eine
gute Möglichkeit bot, mit verschiedenen
Gütern zu handeln,
beispielsweise mit Fahrrädern.
Früh widmete sich
Hans Jenz dem Fahrzeugbau,
damals noch den Kutschwagen.
Mit der Weiterentwicklung
der Landwirtschaft folgten
ab 1938 luftbereifte Anhänger.
Weiter ging es unter
anderem mit Aufbauten für
Lastkraftwagen und Erweiterung
des Maschinenbaus. Im
Jahr 1959 wurde die erste
Holzhackmaschine mit horizontalem
Einzug für Furnierund
Sägewerke gebaut. Es
folgten hydraulische Pressen
und Spezialmaschinen für die
Holzindustrie im In- und Ausland.
„Mehr als 25 Händler in
über 45 Ländern kümmern
sich heute um den Vertrieb
und die Wartung von Jenz-
Maschinen“, berichtete der
geschäftsführende Gesellschafter
des Unternehmens,
Uwe Hempen-Hermeier.
Bei den „Meilensteinen“ des
Betriebes ging es um Generationswechsel,
die Herstellung
des ersten Mobilhackers zur
Aufbereitung von Forstabfällen
in den 1970er-Jahren mit
dem Einsatz in Finnland, weitere
technische Errungenschaften
sowie die Jenz-Ausbildungsberufe
(Feinwerkmechaniker,
Metallbauer, Landund
Baumaschinenmechatroniker
und Industriekaufmann).
Bei einem Rundgang stellte Uwe Hempen-Hermeier den Produktionsablauf und weitere Einzelheiten
der Firma Jenz vor. Fotos: Ulrich Westermann
Beim dualen Studium
nannte Hempen-Hermeier
Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen.
Weitere
Einzelheiten stellte er bei
der Firmenbesichtigung vor.
Der Rundgang führte vom
Empfangsgebäude in den
Konstruktions-, Produktions-,
Service- und Logistikbereich
und zum Abschluss in das Lackierzentrum.
Nach Kaffee und Kuchen
stand eine Wanderung über
die Straße Zur Düpe in östlicher
Ortslage an. Schon bald
war der „Grenzweg“ zwischen
Friedewalde mit den
Nachbarortschaften Südfelde
und Meßlingen erreicht. Nur
wenige Meter vom „Dreiländereck“
entfernt legten die
Schnatgänger eine kurze
Pause an einer Sitzbank ein,
die in einem Stück aus
einem alten Baumstamm gesägt
worden ist. Einzelheiten
über den „Künstler“ waren
nicht bekannt.
Über die Kolonie Wegholm
des Dorfes und die Bürgermeisterei
Friedewalde berichtete
Karl-Christian Ebenau:
„Wegholm grenzt im Norden
an Niedersachsen und im Osten
an die Ortschaften Meßlingen
und Südfelde. Von 1811
bis 1815 gehörte Wegholm
zum Kanton Petershagen im
Arrondissement Minden, Departement
Ober-Ems der Republik
Frankreich. Der Ortsteil
liegt direkt an der ehemaligen
Bahnlinie Minden-Uchte,
heute Kreisradweg“. Die
Schnatgänger erfuhren, dass
die Bahnstrecke Kutenhausen
Stemmer-Wegholm im
August 1915 eröffnet und Ende
Dezember 1975 stillgelegt
worden ist.
Ein weiteres Thema war die
Windmühle Wegholm, die
1861 als Ersatz für eine Hofmahlmühle
errichtet worden
ist. Zudem ging es um die
Storchennisthilfe am Kreisradweg.
„Dieser Gittermast
mit Nestvorrichtung wurde
im Jahr 2004 erstellt und
wird seit 2007 von Weißstörchen
belegt“, erzählte Ebenau.
Einzelheiten wusste er auch
über Heinrich Wehking, den
berühmtesten Sohn aus Wegholm:
„Er lebte von 1899 bis
1984. Der Landwirtssohn wurde
Geschäftsführer einer
Zuchtgenossenschaft, übernahm
die Leitung des elterlichen
Betriebes und fungierte
als Gutachter und Sachverständiger
in der deutschen
Kartoffelwirtschaft. Heinrich
Wehking war Landrat des Kreises
Minden und von 1953 bis
1965 Mitglied des Deutschen
Bundestages“. Nach zwei Kilometern
endete der Schnatgang
im Bereich Wegholmer Straße/
Wegholmer Kämpe.
Nisthilfe am Kreisradweg seit 2007
von Weißstörchen belegt
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