12 Petershagen extra
Eine ansteckende Spielfreude
Laienschauspielgruppe begeistert mit Situationskomik und Einsatz.
Ulrich Westermann
Petershagen/Warmsen. Auch
nach ihrer Abschiedsvorstellung
in Eldagsen im Jahr 2016
hat die Laienspielgruppe des
SC Grün-Weiß Großenvörde
zahlreiche Fans in der Stadt
Petershagen. Das beliebte Ensemble
aus dem benachbarten
Niedersachsen hatte sich
entschieden, das auswärtige
Theaterprogramm zu reduzieren
und nicht mehr in der
ostwestfälischen Region aufzutreten.
Veranstaltungsorte waren
neben der Sporthalle in Eldagsen
auch die Gaststätte „Zur
schönen Aussicht“ in Kleinenbremen
und die alte Turnhalle
in Dankersen. Gleichzeitig
wurde die Veranstaltungsreihe
im „Stammsitz“ in Warmsen
(Gasthaus Hartmann) erweitert.
Wie in vielen Jahren
zuvor fand dort auch diesmal
und noch vor den Corona-Einschränkungen
die Saisonpremiere
statt.
Präsentiert wurde die plattdeutsche
Komödie „Deuernanner
mit`n Internet“
(„Durcheinander mit dem
Internet“). In dem Lachschlager
entwickelte sich ein turbulenter
Heiratsmarkt mit
Verwicklungen und Missverständnissen.
Das Publikum
begleitete die Darbietungen
auf der Bühne mit stürmischem
Szenen- und Schlussapplaus.
Bevor sich der Vorhang
zum ersten Mal öffnete, standen
Noch vor Corona: Einen gelungenen Auftritt präsentierte die Laienspielgruppe des SC Grün-Weiß Großenvörde
mit der plattdeutschen Komödie „Deuernanner mit`n Internet“. Fotos: Ulrich Westermann
umfangreiche Vorbereitungen
auf dem Programm.
„Die Proben haben Mitte Oktober
2019 begonnen. Seitdem
wurde fleißig geübt und
an den einzelnen Szenen gefeilt.
Die Rollenverteilung der
neun Darsteller hat super geklappt“,
berichtete Friedhelm
Siemann, der wie in vielen
Jahren zuvor für die Regie
verantwortlich war. In der Saison
2020 gehe es im Vergleich
zu den Vorjahren einmal
um ein ganz anderes
Theaterstück. Es spiele diesmal
nicht auf einem Bauernhof
mit Magd und Knecht,
sondern in der Gegenwart mit
PC und Internet, führte er
weiter aus. „Bedanken möchten
wi us bi de Lüe, de achter
dän Kulissen doarför sörgte,
dat alles klappet und bi all dänen,
de us mit Geld- un Sachspenden
ünnerstützet“, betonte
Siemann.
Im Mittelpunkt der Handlung
stehen zunächst Nicoletta
(Nicki) von Thalbach und
Barbara (Babsi)
Krause, zwei junge
Frauen, die
eine Wohngemeinschaft
bilden.
Nach dem
Wunsch ihrer
Mutter Gloria
von Thalbach
sollte Nicki längst standesgemäß
verheiratet sein. Doch
sie zieht es vor, im Schlafanzug
vor dem PC zu sitzen und
Schokoladenpudding zu löffeln.
Um diese Situation zu
beenden, arrangiert die dominante
Mutter ein „Blind Date“
mit Giselpeter Eyring von
Helmstedt, einem Grützefabrikanten.
Dieser Erbsohn derer
von Helmstedt, altmodisch
und übermäßig korrekt
gekleidet, steht unter dem
Pantoffel seiner Mutter. Die
Verwicklungen nehmen ihren
Lauf, denn auch Mitbewohnerin
Babsi hat für Nicki ein
heimliches Treffen mit ihrem
Chatpartner Tom arrangiert.
Zu allem Überfluss quartiert
sich auch noch Gilbert Krause,
der Vater von Babsi, in der
Wohngemeinschaft ein.
Zum Treffen erscheinen
dann nicht nur Fabrikant Giselpeter,
Tom und dessen
Freund Axel, sondern auch
Frau von Thalbach und Frau
von Helmstedt. Das Chaos ist
perfekt, als einige Darsteller
in andere Rollen schlüpfen. Es
entwickelt sich eine Verwechslungskomödie
mit gelungener
Situationskomik
und hervorragender Darstellung
der einzelnen Charaktere.
Für den munteren Theaterabend,
der mit den beiden
Pausen zweieinhalb Stunden
dauerte, sorgten die Darsteller
Maike Walther, Lena Weßling,
Andreas Kruse, Georg Buschhorn,
Lena Kruse, Christa
Reckweg, Karola Wehking,
Christoph Ötting und Manuel
Barg. Zum weiteren Team gehörten
Marlene Kogler (Souffleuse),
Heinz Thiermann
(Souffleur), Margret Heineking
(Spielerbetreuung), Wolfgang
Könemann (Bühnenbild),
Gerhard Reckweg (verschiedene
Aufgaben), Friedhelm
Siemann (Regie) sowie
Angela Brüggemann und Lisa
Mußmann (beide Maske).
Viel Spaß und damit auch einige Lacher gab es für die Zuschauer
der Verwechslungskomödie.
Turbulenter Heiratsmarkt mit jeder
Menge Missverständnissen