Petershagen extra 27
sei. Insgesamt müsse er fünf
Kilometer zurücklegen. Den
Höhepunkt der kleinen Tour
zum Zielort bilde die Flussfahrt
über die Weser. „Es ist
immer wieder toll, die Fähre
zu nutzen. Da spielt das Wetter
überhaupt keine Rolle“,
sagte der Jubilar. Zudem wies
er auf seine langjährige Verbindung
als Radler und Fußgänger
zur Petra Solara hin.
Die Fähre habe er schon als
Kind kennengelernt, beispielsweise
beim Besuch seiner
Großmutter in Ovenstädt
oder bei den Ferienspielen der
Kirchengemeinde Windheim.
„Bereits seit einigen Jahren
verfüge ich über eine Saisonkarte.
In diesem Jahr bin ich
das siebte Mal mit der Petra
Solara unterwegs. Insgesamt
dürfte ich auf etwa 100 Überfahrten
kommen“, freute sich
der 22-Jährige.
Am „langen Himmelfahrts-
Wochenende“ wurde die Petra
Solara an vier Betriebstagen
eingesetzt. Einen neuen
Saisonrekord mit 627 Passagieren
brachte der Donnerstag
(Himmelfahrt). Bei herrlichem
Wetter hatten sich auf
Häverner Flussseite um die
70 Prozent der Besucher eingefunden.
Dort bildete sich
aufgrund der Corona-Einschränkungen
mit verringerter
Beförderungskapazität
auf acht Personen vor jeder
Überfahrt eine lange Warteschlange.
„Das war aber kein
größeres Problem. Alle Besucher
haben sich diszipliniert
verhalten, geduldig eingereiht
und auch den geforderten
Abstand eingehalten. Am
Jubiläum im Fährverein Hävern-Windheim: Erster Vorsitzender Hermann Humcke (l.) begrüßte Johannes
Jasper Baumgartner, der als 250.000. Passagier die Weserfähre Petra Solara nutzte. Fährleute
bei der Jubiläumsfahrt waren die Eheleute Kerstin und Hartwig Siebrecht aus Minden.
Freitag, Samstag und Sonntag
war das Wetter dann nicht so
gut, was auch an der Zahl der
Fahrgäste mit 78, 104 und 54
deutlich wurde“, berichtete
Humcke. Die Passagiere kamen
aus der Stadt Petershagen,
dem Kreis Minden-Lübbecke,
der niedersächsischen
Region und darüber hinaus.
Besucher waren unter anderem
aus Oldenburg angereist.
Sie stellten ihr Auto in Petershagen
ab, um dann eine
Fahrradtour einschließlich
der Weserquerung mit der
Petra Solara zu unternehmen.
Ein zufälliges Treffen führte
am Donnerstag zwei frühere
Klassenkameraden aus dem
Petershäger Gymnasium zusammen.
Die beiden ehemaligen
Schüler aus Windheim
und Holzhausen/Porta hatten
sich seit fast 50 Jahren nicht
mehr gesehen. Allerdings kam
es nur zu einem kurzen Gespräch,
da einer der beiden
knapp 70-jährigen Männer
Fährdienst hatte und bei dem
großen Andrang stark in Anspruch
genommen wurde.
„Unsere Wohnorte liegen ja
nicht so weit auseinander.
Vielleicht ist es möglich,
einen Termin zu einem längeren
Wiedersehen zu vereinbaren“,
meinte der Windheimer.
Hermann Humcke wies darauf
hin, dass für viele Passagiere
die lautlose Fahrt über
den 80 Meter breiten Fluss
ein besonderes Erlebnis sei.
„Besucher aus ganz Deutschland
und dem benachbarten
Ausland haben seit dem Vorlaufbetrieb
im Jahr 2002 die
Petra Solara genutzt. Darunter
waren US-Amerikaner, Passagiere
mit zwei Ziegen und
einem Bollerwagen, Hochzeitsgesellschaften,
ein Drehorgelspieler
und Einwohner
aus Windheim, die einen
Mittsommerbaum zum gemeinsamen
Fest auf den Hof
Holthöfer in Hävern gebracht
haben“, wusste der Fährvereinsvorsitzende.
Zudem erinnerte
er an Gottesdienste mit
Kindtaufen.
Angetrieben wird die Fähre
von einem emissionsfreien
und nahezu lautlosen Elektromotor.
Die Energie liefern
mitgeführte Akkus aus einem
„eigenen Kraftwerk“. Dabei
handelt es sich um das Stillliegerboot
auf Häverner Uferseite.
Die Kosten für die Überfahrt
haben sich seit Aufnahme
des Fährbetriebes im Jahr
2002 nicht geändert: Erwachsene
und Kinder mit Fahrrädern
zahlen zwei und einen
Euro, ohne Rad einen Euro
bzw. 50 Cent. Für 2020 konnten
350 Jahrestickets ausgegeben
werden. Die Saison endet
am Sonntag, 25. Oktober.
Wegen Corona verringerte
Beförderungskapazität
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