20131113_PO_05

Porta-extra_November_2013

4 Porta extra das Urteil, und Elli wusste, warum man damit zu Hause nicht ankommen durfte. „Vereinsfeiern, Familienfeiern, Winzerfeste, Karneval, an schönen Tagen auch Tanz im Freien, es war immer was los“, konnte Elli Krüger berichten, um man sah ihr an, welche Freude sie auch noch an den Erinnerungen hat. Und sie lacht: „Einmal ist Hedi G. In die Trommel gefallen“. Auch über bedeutende Gäste konnte sie etwas erzählen. Werner Keller, der Autor des Buches „Und die Bibel hat doch Recht“, übernachtete in ihrem Hause. Und tatsächlich musste der selbst erfahren, wie die Bibel doch recht hat, wenn darin von Diebstählen berichtet wird. Da stand das vorbereitete Frühstück auf dem Tisch, ein paar englische Soldaten waren schon da, die, als Keller schließlich kam, ihm die Butter vom Teller geklaut hatten. Viel schlimmer war es, als sich jemand mit letzter Kraft aus dem Wald zur Gaststätte geschleppt hatte und die Wirtin den Notarzt rufen musste, um diesen Menschen zu retten, Hin- oder Rückweg - bei ihr eine Erfrischung gönnen. Und dann kamen natürlich die Barkhauser, auch heute noch manchmal, „aber viele leben schon nicht mehr“, sagt Elli Krüger, die sich noch gern an manche Anekdote erinnert. Da waren Henne Arnsmeyer, Günter Marcks und Edu Franzmeyer, jeder kennt sie in Barkhausen. Die spielten regelmäßig Skat, hatten aber eines Tages einen Fasan mitgebracht, den die erfahrene Köchin zubereiten sollte. „So´n trockenes Zeug“, war später Am Fuße des Wiehengebirges, von hohen Bäumen umgeben, mit einem freien Blick ins Wesertal: das ist der „Berghof“, oder das „Café Krüger im Walde“, wie es alte Barkhauser liebevoll nennen, denn hier regiert Elli Krüger, und die ist bekannt als engagierte Hausherrin, die es versteht, ihren Gästen eine angenehme Zeit in ihrem Hause zu gestalten. Es ist ein wenig ruhig geworden um diese gastliche Stätte, die einst an Wochenenden und schönen Tagen die vielen Besucher kaum fassen konnte. Elli möchte aus Altersgründen den Betrieb aufgeben, das Haus möglichst verkaufen. Bei einem gemeinsamen Gespräch, an dem auch ihr Bruder Friedrich teilnahm, wurde noch einmal Rückblick gehalten auf die Zeit, die begann, als Elli bei der Klärung von Erbschaftsfragen sagte: „Gib mir die alte Wiese am Stufenweg“. Da weideten noch Ziegen und Schafe, und es war, wie Bruder Friedrich als Fachmann berichtete, schwierig und erst mit Begutachtung durch einen Landschaftsarchitekten möglich, eine Baugenehmigung für ein Gartenrestaurant zu bekommen. „Tot geborenes Kind“, hatte noch der Wirt „oben vom Berge“ prophezeit, „da wird nichts von“ sagten andere Wirte und wehrten sich sogar. Doch im Juni 1951 wurde eröffnet, ein halbes Jahr später duften auch in den Fremdenzimmer Gäste untergebracht werden. Damals wurde noch viel gewandert. Wenn man von Minden mit der Straßenbahn nach Porta fuhr und den schnellsten Weg zum Denkmal wählte, stieg man an der Kaiserstraße aus, wanderte ein kurzes Stück hoch und ging hinter der nächsten Kurve links in den Stufenweg. „Da waren Kolonnen von Menschen unterwegs“, erinnert sich Elli. Viele wollten sich - ob auf BARKHAUSEN Zeit, sich zur Ruhe zu setzen Berghof-Hausherrin Elli Krüger möchte Betrieb aufgeben und erinnert sich an alte Zeiten Idyllische Lage: Am Fuße des Wiehengebirges, von hohen Bäumen umgeben, ist der „Berghof“ zu finden. Von Robert Kauffeld Noch packt Elli Krüger im Berghof selbst mit an. Damit soll bald Schluss sein. Fotos: Kauffeld


Porta-extra_November_2013
To see the actual publication please follow the link above