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Porta-extra_November_2013

24 Porta extra NAMMEN Pastauer Wüllem Branning un siene döstigen Schöäpe Van Kurt Römming So‘n Plattdütsk-Schriewer lewet nich bloß van sick sülms. Hei es up Informationen van buten angewiesen, was in de lesten Utgoabe van „Porta-extroa“ to läsen. Herta Wiese, 27 Joahr Sachbearbeiterin Leichtathletik det Westfälsken Fußballun Leichtathletik-Verbandes, hät trotz de langen Tiet in Kamen dän Bezug tau Nammen un dän Plattdütsken nich verlorn. Et reagier promt un lewer eine Schmunzelgeschichte, de sick vör Generationen irgendwur Plattdeutsch liegt ihm am Herzen: Kurt Römming mit seinen „Plattdeutsch-Kindern“, deren Auftritte die Zuhörer regelmäßig begeistern. Archivfoto: Stefan Lyrath in‘ Minden-Ravensberger Lanne taudrägen hät un dän Dörpseelsorger siene Wormkur behandelt. Hölt man Johann Friedrich Hedingers Indräg in de Nammer Kapellenchronik doargegen, könne de Oawerlewerung awer genau so gaut in use heimischet Dörpbild domoaliger Tiet passet häb‘n. Hei schriwwt 1834: „Es ist wohl an der Zeit, einen Rückblick in den moralischen, häuslichen und oekonomischen Zustand des Dorfes zu thun. Die Väter von Nammen führten größtentheils ein anständiges Betragen. Bei der Zusammenrottung der jungen Leute wurde aber größthe Völlerei betrieben. Die Krüge waren Sonntags und Werkeltags immer besucht. Man kann sehen, wie die Jugend der Völlerei sich hingab, wenn man hört, daß in der Schenke Siekmeyer, Nr. 50, monatlich 240 Maß Brantewein, bei Hartmann, Nr. 48 (Dorfkrug), 100 Maß und im Lohkrug 300 Maß im Monat ausgeschenkt und vertrunken wurden.“ (krö) Pastauers Wormkur Rägenschuer krupet twei Rägenwörme an Paddwegs Siete. Do schütt et Branning wie‘ n Blitz dürn Kopp: Rägenwörme, de köhnt öhn morn in‘ Gottesdienst Hülpe leisten. Van de Kanzel harunner, wur et jeder gaut seihen kann, werd hei ‘ne Vorführung moaken. Sönndagmorgen: De Kerkenbänke sind bet achtern hen vull, Kerls un Wiewer, Jungens fährdeten in de Hand versproaken, mit dän Drinken uptohörn? Awer dat Verspräken un dat Inholen bleb‘n denn doch jümmer wier twei verschiedene Schauhe. Sunnoabendnoamdag. Sinnend gaht de Pastauer in sienen Husgoarn twüsken Petersilie un dicken Bohnen un twüsken Kartuffeln un Afte up un aw. Noa dän morgendliken Pastauer Wüllem Branning hät et nich lichte mit sienen Schöäpen. Dat Öwel in sienen Kerkspehl es de de oawermäßige Drinkereie. Van dän Kerls, vör ollen dän jüngeren, es woll nich einer, de nich einmoal in de Wehken einen oawer dän Dost drinket. Un de masten häwet sick doarvör dän Sönndag utsocht. Nich dat sei nich sönndoagesmorgens ers in de Kerken goaht, wie dat domoals no Bruhk was. Ühr Christenpflicht versümt sei nich. Awer doarnoa moakt sei sick direkt in dän Dörpkraug an de Theken. Bie‘n Kortenspehl vergitt de eine un annere sogoar dat Middagäten un gaht ers no Hus, wenn de Sunne ünnergoahn es. Un wat so‘n besoapenen Kerl denn för‘n Bild awgiwt, es ‘n Schandoal för‘t ganze Kerkspehl. Mit düsse Untucht well de Dörppastauer uprümen. Bloß wie hei dat anstellen schall, es öhn no nich kloar. Olle Moahnungen un olle Meuhe würn bether oahne Nutzen. Ohk ünner veier Ogen hät hei mit dän einen un anneren küert. Jeder lobe Bäterunge. Ha öhn nich oll mehrmoals einer van dän besonners Geun Lüts. De Liturgie es vabie. Branning klaht de Stufen rup tau Kanzel. Olle lurt up Pastauers Predigt. Mit Verzögerunge tüht hei twei lüttke Schruwgläser ut de Talarstasken un settet de up Kanzels Brüstung. „Kieket her, leiwe Gemeinde“ säggt hei, „hierme‘e well eck vamorgen miene Predigt beginnen. In düssen Gloase links ess kloar Sodwoater ut de Deipte det Pastauergoarns, in düssen rechten Gloase Düwelswoater, rane westfälske Kornbrand.“ Olle Blicke goaht gebannt tau Kanzel hen. Wat hät de Seelsorger denn vamorgen in‘ Koppe?, denkt jeder för sick. Do griept de Pastauer nomoal in sien Talar un tüt ‘ne Tabakdosen harut. De Deckel gaht up un Branning lätt twei Rägenwörme twüsken sienen Fingern ringeln, för olle Löe in dän engen Kerkenbänken gaut to seihen. „Dän einen Worm loat eck jetz in dat linke Glas mit Woater fallen, dän annern in dat Glas mit kloarn Korn.“ Müskenstille herrscht in de lüttken Kerken, olle kieket gespannnt na boam. Plums - fällt ein


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