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4 Porta extra COSTEDT Ein Zuhause in 14 Metern Höhe Storchennachwuchs am Großen Weserbogen / 100 Jahre gab es in Porta keine Störche Von Gisela Schwarze Portaner Störche sind immer Dr. Alfons Bense beringt in vierzehn Metern Höhe den Storchennachwuchs am Südlichen See. Fotos: Gisela Schwarze überlebten, wussten die Fachleute. Der Tag des Beringens war besonders im Nordkreis traurig, denn dort fand der Storchenvater Dr. Alfons Bense in den Nestern zahlreiche verendete Tiere vor. Nach diesen Enttäuschungen war die Freude umso größer, dass südlich des Wiehengebirges der Costedter Jungstorch lebt. Inzwischen entwickelte er sich prächtig - dank der liebevollen Fürsorge seiner Eltern. Seine ersten Flüge brachte er erfolgreich hinter sich. Noch bleiben ihm einige Wochen zum Üben, bis er im August mit weiteren Jungstörchen gen Süden aufbricht, um den Winter in wärmeren Gefilden zu verbringen. schirm für ihr Kleines, sowohl bei Unwetter als auch bei starker Sonneneinstrahlung. Sie bewachen den jungen Storch ferner vor Angreifern aus der Luft, etwa vor Rabenkrähen und Greifvögeln. In diesem Jahr ließen sich im gesamten Kreis Minden-Lübbecke 53 Storchenpaare nieder. Diese erfreulich hohe Anzahl ließ zunächst auf zahlreichen Nachwuchs hoffen. Leider machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Brutausfälle erfolgten durch die ausgesprochen nasse Witterung genau zu der Zeit, als die kleinen Störche aus ihren Eiern schlüpften. Lungenentzündungen seien der Grund, weshalb die Storchenküken nicht noch etwas Besonderes, weil es 100 Jahre lang keine gab“, freut sich Erwin Mattegiet vom Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche“ über den derzeitigen Storchennachwuchs am Großen Weserbogen. 14 Meter ließ sich „Storchenvater“ Dr. Alfons Bense bis zum Storchenhorst per Hebebühne in die Höhe tragen, um den einzigen Costedter Jungstorch zu beringen. Klein- Adebar trägt nach erfolgreicher Kennzeichnung die Nummer OX895. „Das ist für den Jungstorch der Personalausweis“, so Erwin Mattegiet. Der Niststandort wurde im Jahr 2004 errichtet und 2006 erstmalig von einem Storchenpaar besetzt. In diesem Jahr freuen sich die heimischen Storchenfreunde über die dritte Brut in Folge. Argwöhnisch kreisen die Storcheneltern über dem Horst und beobachten Dr. Alfons Bense, während er ihr einziges Kind behutsam vom weichen Nestboden aufnimmt und beringt. Bereits im vorigen Jahr benutzten Mutter und Vater Storch den Horst am Großen Weserbogen als Nistplatz. Mutter Storch stammt aus Thüringen. Dort wurde sie 2010 geboren. „Das können wir durch die Beringung nachvollziehen“, so Dr. Alfons Bense. Das Männchen sei unberingt, fügte er hinzu. Der passionierte Storchenfreund gehört dem Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche“ an und ist der unbestrittene Experte für Störche im Mühlenkreis Minden-Lübbecke. Der engagierte Storchenvater ist Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland. Auch der Costedter Storch 0X895 wird nun in die umfangreiche Datei der Vogelwarte Helgoland aufgenommen, damit seine zukünftigen Flugrouten kein Geheimnis bleiben. Dass die Beringung des kleinen Storchenkindes bei den Eltern Aufregung verursacht, sie vorübergehend aus dem Horst vertreibt und Klein-Adebar in seiner Ruhe stört, weiß Dr. Alfons Bense. Diese kurzfristigen Unannehmlichkeiten für die Storchenfamilie hält er im Sinn der Wissenschaft für gerechtfertigt: „Wir beringen natürlich so schnell wie möglich. Nur bei beringten Tieren können wir schließlich deren Weg verfolgen.“ Die Aufsicht über ihr Kind üben Mutter und Vater ganz gerecht zu gleichen Teilen aus, ebenso wie zuvor die Brut. Beide sind ein lebender Schutz- Auf dem weichen Boden des Nestes hat der Jungstorch sein Lager. Per Hebebühne gelangte Dr. Alfons Bense zum Horst mit dem Jungtier. Argwöhnisch bewachen Mutter und Vater Storch den Besuch bei ihrem einzigen Kind.


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