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26 Porta extra Karl Homeier (re.) begrüßt Willy Brandt bei einer Wahlveranstaltung in der Freilichtbühne im Jahr 1965. Repros: Kauffeld Ein Altbürgermeister erinnert sich Karl Homeier - oder wie der gleichnamige Sportplatz mit viel Einsatz entstand Ödlandkuppe am Wiedemannkopf und kam zu dem Schluss, dass hier ein Sportplatz gebaut werden könnte. „Ich dankte und lud die Herren zu einem Glas Bier ein. Unsere Frauen bekamen die Nachricht, dass wir mit dem Vermessen noch nicht fertig geworden sind“, so hat man auch schon damals Ärger vermieden. Vereinsversammlung im Oktober 1922: Vorstellung des Projektes und begeisterte Zustimmung, obwohl kein Zweifel daran gelassen wurde, dass die Mitglieder viel Arbeit leisten müssten. „Eine historische Stunde, die ganz Hausberge in eine Freudenstimmung versetzte“, berichtet Karl Homeier. Das Grundstück wurde vom Barkhauser Landwirt Böschemeier gekauft. Im Jahre 1923 begannen die Arbeiten. An jedem freien Abend, an jedem Wochenende setzten die Sportler ihre Arbeitskraft ein und brachten darüber hinaus noch finanzielle Opfer. „Oft wurde bis spät in die Nacht gearbeitet, nachdem vier Masten mit Scheinwerfern aufgestellt waren“, so Homeiers an- Von Robert Kauffeld Barkhausen. Monika Kording wohnt in Barkhausen, Am Wiehen, in dem Hause, das ihre Großeltern 1939 gebaut haben. Als Enkelin des früheren Barkhauser Bürgermeisters Karl Homeier kann sie sich an viele Geschichten erinnern, die ihr Opa aus seinem Leben erzählt hat. Interessante Geschichten sind dabei. Karl Homeier ist 1887 geboren und verstarb 1975, hat also zwei Weltkriege und schwere Zeiten erlebt. Er war von 1946 bis 1964 gewählter Gemeindevertreter, davon ab 1961 Barkhauser Bürgermeister. Die Zeit von seiner Geburt bis zum Ende des 2. Weltkrieges hat er in einem persönlichen Lebensbericht beschrieben – auf 51 Seiten, alles handschriftlich. Monika Kording stellt gern diese interessanten Aufzeichnungen zur Verfügung, in der auch eine sehr enttäuschende Erfahrung beschrieben wird, die schließlich aber doch zu einem glücklichen Ende führte. Karl Homeier wohnte mit seiner Frau Erna früher in Hausberge. Die Jugend hatte in den 20er Jahren den Sport als sinnvolle Freizeitbeschäf- Auch beim Bau des Vereinsheims zeigten die Mitglieder des Sportvereins viel Einsatz. tigung erkannt, doch es fehlte ein Sportplatz. Karl Homeier war politisch tätig, hatte Einfluss und Ideen, konnte andere begeistern und selbst erfolgreich organisieren. Im Jahre 1919 war der Arbeiter Turn- und Sportverein gegründet worden. „Es gab viele Arbeitslose“, berichtet Homeier, Ein Ort für sportliche Betätigung wurde händeringend gesucht „insbesondere waren es Jugendliche, die nach einem Halt suchten.“ Aber wo sollten sie sportlich tätig werden, wenn ein geeigneter Platz fehlte? Vertraulich bat der Vereinsvorstand Karl Homeier um Rat und Hilfe. Der machte sich auf die Suche und fand eine Bergkuppe, die geeignet sein könnte. Man traf sich – immer noch, ohne andere davon zu unterrichten – mit dem Vereinsvorsitzenden August Wömpner, dem Architekten Wieland und dem erfahrenen Maurermeister Kurlbaum in Homeiers Wohnung. Alle waren begeistert von dem Plan. Unauffällig besuchte man die erkennende Worte. Selbst im eiskalten Winter 1926/1927 wurde die Arbeit nicht unterbrochen. Als der Boden allzu stark gefroren war, musste der Steinbruchbesitzer und Sprengmeister Karl Heinz aus Lerbeck weiterhelfen. Wenn er am Sonntag sechs Sprenglöcher setzte, konnte in der folgenden Woche das gelockerte Erdreich abgetragen und mit Kipploren abgefahren werden. Dafür war ein 150 Meter langer Schienenstrang verlegt worden. Endlich, im Sommer 1927, konnte der fertige Sportplatz dem Gauvorstand zur Abnahme vorgestellt werden. Der kam aus Bremen, „um das Wunderkind, so bezeichnete man den Sportplatz“, zu prüfen und zu vermessen. Es wurde gemessen, und noch einmal gemessen, dann standen die Prüfer abseits und hielten offenbar Rat. Und es kam die für alle erschütternde Nachricht, dass der Sportplatz zu klein sei, in Länge und Breite würden jeweils fünf Meter fehlen. Architekt und Maurermeister, die ohne Entgelt tätig waren, hatten offenbar einen Fehler gemacht. Es folgte eine Mitgliederversammlung, jetzt mit sehr trauriger Stimmung. „Die Aussprache war ein Trom


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