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porta-extra_Februar2015

Porta extra 11 Die Galerie an den Wänden des Musikzimmers mit Erinnerungen an Bläserfreizeiten sowie Konzerte in der Heimat und im Ausland. Foto: Werner Hoppe Chören gewesen in einer Zeit, als Musikunterricht auf dem Lande die Ausnahme und ein eigenes Instrument eine noch größere Seltenheit gewesen seien. Der junge Reinhard Neuhaus blieb der Musik treu: „Mit 20 Jahren habe ich in Oberlübbe (in der Kirche) Orgel gespielt und den Posaunenchor und den Kirchenchor geleitet.“ Von 1950 bis 1995 zu seiner Pensionierung hat er „diese Dreifachteilung“ in seinem Heimatort ausgeübt und damit auch während seiner hauptamtlichen Tätigkeit als Kreisposaunenwart, die im Jahr 1970 begann. Und dabei hat er nicht nur Posaunenchöre im gesamten Kirchenkreis gegründet und gefördert. Denn „die Ausbildung von Jungbläsern (und die Motivierung und Förderung des Bläsernachwuchses) war meine Spezialität“. „80 bis 100 Schüler in der Woche und von Montag bis Samstag“ habe er in aller Regel zu betreuen gehabt. Eine Aufgabe, für die ein hohes Maß von Mobilität und viel Verständnis seiner Ehefrau sowie seiner Kinder nötig gewesen sei, blickt er zurück. - Aber für beides ist gesorgt gejeweils sechs bis acht jungen Leuten gestartet. Mit denen haben wir auch flotte Sachen gespielt, denn das kann man mit einem normalen Posaunenchor ja nicht machen“, erklärt er. So viel ist mit einer normalen Wochenarbeitszeit nicht zu leisten - und darum seien 50 Stunden Einsatz für die Musik pro Woche keine Seltenheit gewesen, bekennt Reinhard Neuhaus. Die nötige Vorbereitungsarbeit für Übungsstunden und Auftritte habe er deshalb meistens in die Nächte verlegt. „Eigentlich könnte ich wirklich ein Buch schreiben.“ Denn er hat noch sehr, sehr viel mehr zu erzählen. So wie von der Begebenheit, als ihn Erwachsene bei einer Gelegenheit, gefragt haben, warum er übermütige Nachwuchsbläser denn nicht etwas nachdrücklicher zur Räson bringe. „Wenn ihr das macht, schmeiße ich hin“, habe der leidenschaftliche Kirchenmusiker und Kantor daraufhin geantwortet, verriet Pastor Michael Cremer (bis Ende 2014 als Gemeindepfarrer mit zuständig für die Kirchengemeinde Lohfeld. Hintergrund: Reinhard Neuhaus hat zur Lohfelder Gemeinde ein ganz besonderes Verhältnis. Denn nach seinem Abschied vom Amt des Kreisposaunenwartes habe er sich im Jahr 1997 überraschend gemeldet, gerade zu dem Zeitpunkt, als die Gemeinde sich dringend einen Chorleiter wünschte. „Herr Neuhaus hat gefragt, ob wir nicht einen Chorleiter gebrauchen könnten, denn er habe gehört, dass wir viele Jugendliche in der Gemeinde hätten .“ Natürlich habe die Gemeinde das Angebot als „Geschenk vom Himmel“ angesehen und zugegriffen. Einen solchen Fachmann und dazu noch einen wahrhaftigen ehemaligen Kreisposaunenwart habe man sich einfach nicht entgehen lassen dürfen. wesen. Und wer Reinhard Neuhaus näher kennt, weiß: Die Familie hat mitgezogen. Die Kinder haben selber Instrumente Die Ausbildung von Jungbläsern als persönliches Faible gelernt und ihren Vater gemeinsam mit der Mutter zu Bläserfreizeiten begleitet unter anderem auf der damals als Musikburg bekannten Burg Sternberg im Lipperland. „Das war in der Regel eine Woche lang Arbeit mit einem anschließenden Konzert“, berichtet Neuhaus. Diese Konzerte seien meistens in der Kirche zu Petershagen aufgeführt worden. „Weil da Stühle waren, denn mit großen Instrumenten in den Bänken sitzen und spielen, das ist nicht möglich.“ „Diese Konzerte gehörten zu den größten Ereignissen, die wir auf den Weg gebracht haben“, gerät Reinhard Neuhaus ins Schwärmen, als er davon erzählt und davon, dass er heute noch immer wieder mal unterwegs darauf angesprochen wird von ehemaligen Schülern, die längst erwachsen worden sind. Hunderte junge Musiker habe er wohl ausgebildet, überschlägt er. „Und wenn sie fertig waren, kamen sie in den großen Chor und ich habe wieder von vorne angefangen.“ Und weil unter so vielen Bläsern auch immer wieder besonders Begabte gewesen seien, „habe ich in meiner Zeit als Kreisposaunenwart auch vier Auswahlchöre mit Immer da, immer nah. Starker Service ganz in Ihrer Nähe. Die Provinzial – zuverlässig wie ein Schutzengel. Ihre Provinzial Geschäftsstellen Mario Witt Hauptstraße 42, 32457 Porta Westfalica-Hausberge Tel. 0571/7897, Fax 0571/779177 Moospfad 9, 32457 Porta Westfalica-Wülpke Tel. 05722/9050235, Fax 05722/285132 witt@provinzial.de Heinrich Pape Portastraße 49, 32457 Porta Westfalica Tel. 0571/3885775, Fax 0571/3885776 pape@provinzial.de


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