24 Porta extra
Heilen, lindern – und auch erlösen
Katrin Vogel und ihr Team sind seit 20 Jahren für ihre tierischen Patienten da
Von Werner Hoppe
Veltheim. Vor 20 Jahren, am
4. Oktober 1999, eröffnete Katrin
Vogel ihre Tierarztpraxis
in Veltheim an der Ravensberger
Straße. Die gebürtige
Veltheimerin ist seitdem
ihrem Heimatort und ihrem
Beruf treu geblieben. Vieles in
der Tiermedizin und im dörflichen
Leben hat sich seitdem
verändert, aber die Liebe zum
Beruf und dem heimatlichen
Umfeld im Weserbergland
sind geblieben. „Ich bin in
Veltheim geerdet und verwurzelt“,
bekennt sich die
passionierte Landtierärztin zu
Land und Leuten.
„Veltheim ist der Ort, in
dem ich groß geworden bin
und ich finde das Weserbergland
herrlich und fühle mich
hier einfach nur wohl.“ Katrin
Vogel nennt die eine große
Konstante in ihrem Leben.
Und die gilt unverändert bis
heute. Die andere bringt sie
mit noch weniger Worten auf
den Punkt: „Es stand für mich
immer außer Frage, dass ich
Tierärztin werden wollte.“
Das Praktikum bei Dr. Gerhard
Westermann in Eisbergen
ermöglichte es ihr, die
Vorlaufphase nahe ihrem
Heimatort zu verbringen. Genauso
kehrte sie nach dem
Studium in Berlin (von 1991
bis 1998) als junge Assistenzärztin
in die Eisberger Tierarztpraxis
zurück. Abgesehen
von der Studienzeit in Berlin
und ihrer Geburt im Klinikum
Minden habe sie immer
in Veltheim gelebt. Dadurch
gibt es eine starke emotionale
Verbundenheit zu ihrer Heimat.
Die angedachte Übernahme
der Praxis Westermanns
ergab sich zwar nicht,
führte aber letztlich zu ihrer
Niederlassung in Veltheim an
der Ravensberger Straße 139.
Heute behandele sie ausschließlich
Kleintiere, zieht
Katrin Vogel den Rahmen:
„Früher alles und inzwischen
Großtiere nur noch von Mitarbeitern
oder mein eigenes
Pferd.“ Wobei die Tiermedizin
sich sehr verändert habe und
moderne Tierkliniken vieles
möglich machen könnten, wo
der Landtierarzt von früher
nicht mehr habe helfen können.
Deshalb schicke sie bei
Autounfällen mit schweren
Verletzungen im Gegensatz
zu ihren Anfangsjahren die
Halter mit ihren Tieren gleich
in die Tierklinik nach Bielefeld.
„So gewinnt man wertvolle
Zeit.“ Hintergrund: Auch
sie selber konnte wiederholt
ihren eigenen Katzen nach
schweren Unfällen nicht
mehr helfen.
Nach den vielen Jahren im
Dienste des Tierwohls ist sie
inzwischen nicht mehr wie
früher zu jeder Tages- und
Nachtzeit abrufbereit, sagt sie.
Spätabends und nach einem
ausgefüllten Praxistag geht
„spätabends nichts mehr“. In
besonderen Notfällen macht
sie aber Ausnahmen. Zum
Beispiel, wenn eine schwierige
Katzengeburt einen Kaiserschnitt
erfordere. „Dann dauert
es doch schon mal bis
nach 21 Uhr.“
„Heilen, lindern und auch
erlösen, wenn‘s sein muss.
Das sind die Gründe, warum
ich Tierärztin geworden bin“,
erklärt Katrin Vogel und sagt,
dass sie das Gespräch unter-
Dankeschön für gute Behandlungen: Die Grüße von Tierhaltern,
deren Lieblingen geholfen wurde, bedecken den Tresen im Empfangsraum
der Praxis.
Verbundenheit
mit Veltheim
„Gemeinschaftshund“ als Fotomodell: Dackel Moritz ist noch nicht ganz überzeugt, aber Katrin
Vogel (v.l.) und ihre Helferinnen Emilia Spilker und Tania Reese können ihm versichern: „Keine
Angst, alles nur fürs Bild im Porta extra.“ Fotos: Werner Hoppe