Das MT baut in der Altstadt mehr als 1.200 Quadratmeter Bürofläche um
Nicht nur am Trippeldamm (“Werk II”) wird aktuell kräftig gebaut – hier entsteht wie berichtet unter anderem eine zusätzliche Halle für die neue Rotationsdruckmaschine des MT sowie Räumlichkeiten für eine komplett neue Weiterverarbeitungs- und Versandraum-Technik. Auch im betriebsintern “Werk I” genannten, zwischen Obermarktstraße, Trockenhof und Ritterstraße gelegenen Gebäudeensemble in der Innenstadt bestimmen derzeit Handwerker aller möglichen Gewerke das Bild.
Insgesamt 1.210 Quadratmeter Bürofläche werden hier nach und nach in fünf einzelnen Bauabschnitten umgewidmet, umgebaut oder umgestaltet – im Bestand und unter laufender Produktion. Die am 25. Februar begonnen Bauarbeiten sollen nach der bisherigen Planung am 26. Juli beendet sein, bis dahin wird es sage und schreibe 18 verschiedene Umzüge an sieben unterschiedlichen Umzugsterminen gegeben haben.
Rund 1000 Quadratmeter werden künftig auf einer einzigen durchgehenden Fläche auf der zweiten Etatge in insgesamt fünf miteinander verbundenen, teils historischen Gebäuden bzw. Gebäudekomplexen von der Redaktion genutzt werden. Mehr als 50 feste Arbeitsplätze sollen hier zeitgemäß Platz finden. Zentrales Herzstück wird der schon im Januar provisorisch eingerichtete neue Newsdesk sein, um den herum sich alle weiteren Redaktionsressorts mit möglichst viel Sichtkontakt, möglichst dichten Kommunikationssträngen und möglichst kurzen Wegen gruppieren sollen.
Soeben haben Vertriebsleitung, Vertriebsmarketing und mehrere Vertriebsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter neue Räumlichkeiten in der ersten Etage an der Ritterstraße bezogen. Die waren zuvor von der MT-Nachrichtenredaktion durch einen Umzug in provisorische Unterbringungen bei der Medienproduktion freigemacht worden. Am Ende der Baumaßnahmen wird die Nachrichtenredaktion wie die ebenfalls ihre bisherigen Räumlichkeiten aufgebende Sportredaktion in die unmittelbare Nachbarschaft des neuen Newsdesks in der zweiten Etage ziehen. Dort waren zuvor das Servicecenter von Vertriebs- und Anzeigenabteilung sowie das Verlagsmarketing untergebracht, denen vorübergehend bereits im Januar ein Teil der Lokalredaktion gefolgt ist, um Platz für den Newsdesk zu machen. Aber auch alle anderen Redaktionsangehörigen werden bis zum Ende der Baumaßnahmen mindestens einmal den Arbeitsplatz gewechselt haben, manche gleich mehrfach. Damit alle den Überblick behalten, wird regelmäßig in der redaktionsinternen Facebook-Gruppe über den Baufortgang berichtet.
Auf der anderen Seite des Newsdesks werden Onlineredaktion, Fotografenplätze, Videoplatz, Lokal- und Kulturredaktion teils ebenfalls auf neuen, teils auf auch bisher schon von ihnen genutzten Flächen angesiedelt. Auch die Chefredaktion zieht um, in einen bislang als Konferenz- und Schulungsraum sowie Archiv genutzten Gebäudeteil. Hier entstehen zudem ein mit modernster Technik ausgestatteter neuer Konferenz- und Schulungsraum sowie mehrere “stille Arbeitsplätze” mit Rückzugsmöglichkeiten aus den Großraumflächen für ungestörtes Recherchieren und Schreiben. Auch die neue Corporate-Publishing-Tochterfirma “Bruns Media” (bislang “J.C.C. Bruns Online & Service”) mit der Beilagenredaktion findet auf der Etage Platz.
Großzügige Sozialräume (inklusive einer kleinen Freiluft-Außenfläche) , mehrere eingestreute Kommunikationszonen und Besprechungs-Möglichkeiten sowie eine insgesamt auf viel Licht, Durchlässigkeit sowie hohe und gleichzeitig möglichst ungestörte Kommunikationsdichte zielende Planung runden das von einem detaillierten Farben- und Materialplan begleitete Raumkonzept mit viel Holz- und Glaselementen ab. Entworfen wurde es im Auftrag von Verlegern und Chefredaktion und unter enger Beteiligung der Mitarbeiter von der Mindener Architektin Nadia Galletti, die auch die Realisierung überwacht.
Dabei gilt Wärmedämmung, Lichtverhältnissen, Geräuschdämmung sowie Emissionsbegrenzung bei Büromaschinen ein besonderes Augenmerk, so wie auch die weitgehend neu erfolgende Büromöbelausstattung durch das J.C.C. Bruns Bürocentrum den modernen arbeitsmedizinischen und ergonomischen Erfordernissen folgt. Elektrik und Heizung werden, wo erforderlich, auf neuen Stand gebracht, ebenso die ohnehin kontinuierlich erneuerte IT-Infrastruktur einschließlich kabelloser Netze. Eine in dem alten Gebäudebestand naturgemäß große Rolle spielt der Brandschutz, dessen Anforderungen unter Hinzuziehung eines externen Sachverständigen definiert wurden. So werden unter anderem neue massive Verbindungsbrücken zwischen zwei gebäuden errichtet, mehrere neue Brandschutztüren installiert, feuerhemmende Deckenkonstruktionen unter historische Balkendecken montiert sowie zahlreiche Brandschotts eingebracht.
Dem Nutzungsplan der Redaktionsetage zugrunde liegt eine unter intensiver Beteiligung der Redaktion entwickelte Neustrukturierung der Aufgaben und Arbeitsabläufe in allen Ressorts. Die setzt in Zeiten vermehrt crossmedialer – das heißt gleichermaßen auf die klassische Zeitung wie ihre digitalen Kanäle ausgerichteter – Produktion vor allem auf Bündelung der Kreativität durch engere Zusammenarbeit, bessere Planung und stärkere Abstimmung der einzelnen Ressorts. In Zusammenhang mit einer neuen technischen Ausstattung – Newsdesk, neues Redaktionssystem, neues Web-Content-Management-System, Einsatz eines Redaktionsplanungsprogramms (“Desknet”), digitales Archiv und diverse neue Softwarekomponeten für Bild- und Grafikbearbeitung und -gestaltung – soll so die Zeitungsredaktion fit für die digitale Zukunft gemacht werden.
In Kombination wiederum mit dem Bau einer neuen hochmodernen Druckmaschine samt Weiterverarbeitung und Versandraumtechnik sowie der in Angriff genommenen inhaltlichen und optischen Umgestaltung (“Relaunch”) ergibt sich die komplette Bandbreite des bereits seit Beginn des Jahres 2012 unter dem Arbeitstitel “Projekt 2014” laufenden umfassenden aktuellen Erneuerungsprozesses beim “Mindener Tageblatt”. Er legt nach dem Willen von Rainer und Sven Thomas, der fünften und sechsten Verlegergeneration der traditionsreichen Heimatzeitung, den Grundstein für eine auch am Beginn des 21. Jahrhunderts publizistisch wie wirtschaftlich in jeder Hinsicht unabhängige Lokalzeitung, die sich im Bewusstsein ihrer regionalen Verantwortung offen und selbstbewusst den Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellt.
Verfasser: Christoph Pepper