Durchgeblättert: Das Papierlager ist voll – noch

Prognosen sind bekanntlich besonders heikel, wenn sie die Zukunft betreffen. Dieser Spruch hat kaum je so gut gepasst wie zum bevorstehenden Herbst und Winter. Wir alle wissen, dass es kalt wird – vielleicht mehr, vielleicht weniger. Wir wissen, dass Gas knapp wird – aber nicht, wie sehr. Vorbereiten wollen sich trotzdem alle. Lieber hinterher umsonst geplant haben als im Unterhemd zu frieren.

Auch der Verlag Bruns hat vorgesorgt. „Was hat eine Zeitung schon mit Gas zu tun?“, mögen Sie fragen. Nichts, solange Sie das digitale ePaper oder MT.de nutzen, aber einiges, wenn Sie die gedruckte Zeitung lesen. Denn die Papierindustrie braucht etwa für Trocknungsprozesse Gas. Nur 15 Prozent könnte die Papierindustrie kurzfristig ersetzen, heißt es von deren Branchenverband.

Es droht also potenziell der nächste Papiermangel. An den jüngsten erinnern wir uns noch schmerzhaft, als während der Coronazeit alles Mögliche aus dem Takt geriet und zu wenig Altpapier da war, aus dem Zeitungspapier zu mehr als der Hälfte besteht. Doch, wie geschrieben: Unsere Druckerei hat sich vorbereitet, so gut es geht. 100 Tonnen Papier stehen als zusätzliche Kapazität im Lager. Genug für immerhin eineinhalb Monate ohne Nachschub. Mehr gibt der Markt gerade nicht her. Und fragen Sie lieber nicht nach dem Preis, denn der ist so hoch wie noch nie in der Geschichte des Papiers – dreifach so höher als vor eineinhalb Jahren. Hoffen wir das Beste, dass wir gut durch den Winter kommen – und die Preise wieder fallen!