Digitalbereich als Wachstumstreiber: Deutsche Zeitungsbranche sieht sich auf Innovationskurs

Aus der Studie zu den Trends 2015 in der deutschen Zeitungsbranche: Quelle: BDZV

Aus der Studie zu den Trends 2015 in der deutschen Zeitungsbranche: Quelle: BDZV

Die deutsche Zeitungsbranche sieht sich in allen Bereichen auf Innovationskurs. Am 25. Februar stellte der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)  in Berlin eine gemeinsam mit der Unternehmensberatung Schickler durchgeführte Studie über „Trends der Zeitungsbranche 2015“ vor, die drei zentrale Befunde ermittelte:

1. Print stabilisiert sich langsam; das Digitalgeschäft ist ein starker Wachstumstreiber.

2. Diversifikation: Verlage stellen sich breiter auf und entwickeln neue Geschäftsmodelle.

3. Die Digitalisierung wird vor allem in  drei Dimensionen vorangetrieben:

  • digitale Zeitungsprodukte
  • digitale themen- und zielgruppenspezifische Produkte
  • Investitionen in neue digitale Geschäftsmodelle, zum Beispiel durch Beteiligungen an oder Akquisitionen von Start-up-Unternehmen.

In den Zeitungsunternehmen werde mutig und mit großem unternehmerischem Geist an der Zukunft gearbeitet, erklärte BDZV-Präsident Helmut Heinen. Dabei sei der Digitalbereich der wichtigste Wachstumstreiber. So planten zwei Drittel der Verlage für das laufende Jahr neue Digitalprodukte jenseits der klassischen Websites und News-Apps. Dazu kämen die Innovationen in Print: Die Hälfte der Verlage entwickle neue zielgruppenspezifische Printprodukte, wie beispielsweise regionale Wirtschaftsmagazine. Ein Großteil der Verlage investiere zudem in Geschäftsmodelle außerhalb des Kerngeschäfts. Erfreulich sei – so Heinen – der Optimismus in der Branche mit Blick auf das klassische Geschäft. Sowohl bei den Zeitungsauflagen als auch im Werbemarkt rechne die Branche mit einer Stabilisierung.

Der Chefredakteur der „Saarbrücker Zeitung“ und Vorsitzende der BDZV-Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit, Peter Stefan Herbst, hob hervor, dass die Integration von Print- und Onlineredaktionen bei den Zeitungsverlagen vorangetrieben werde. Zur Entwicklung von digitalen Bezahl-Modellen führte er aus, dass laut Trendumfrage 20 Prozent der Verlage in diesem Jahr ihre Bezahlinhalte (E-Paper, Paid Content) in ein digitales Abo-Modell einbringen wollten. Bisher böten bereits über 100 Verlage Bezahlinhalte im Netz an. Durch neue Newsletter und verstärkte Social Media-Präsenzen würden besondere Inhalte der Redaktionen immer professioneller verlinkt und damit auch zeitungsfernere Zielgruppen an die Angebote der Verlage herangeführt, so Herbst.

Peter Skulimma, Associate Partner bei der Unternehmensberatung Schickler, erläuterte, dass die Zeitungsunternehmen sich der Umfrage zufolge in den nächsten Jahren  weiter wandeln und mit einem noch größeren Portfolio aufstellen würden. So gingen vor allem viele große Verlage davon aus, dass sie binnen drei Jahren einen großen Anteil ihrer Gesamterlöse aus Umsätzen jenseits des Kerngeschäfts erzielen werden. Hierzu zählten Bereiche wie das Angebot von Reiseveranstaltungen, die Organisation von Messen und Web-/SEO-Dienstleistungen. Die Digitalisierung werde den Ergebnissen der Studie zufolge in drei Dimensionen vorangetrieben: Durch die Entwicklung von digitalen Zeitungsprodukten, das Angebot von digitalen themen- und zielgruppenspezifischen Produkten sowie durch die Investition in neue digitale Geschäftsmodelle, zum Beispiel durch Beteiligungen an oder Akquisitionen von Start-up-Unternehmen.

Die Studie zum Download

Quelle: BDZV

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