“Wir als Vorstand des (Einsetzen: Vereinsname) sind inzwischen mehr als verärgert, deshalb wenden wir uns heute direkt an Sie”

Streitgegegenstand Vereinsberichterstattung: nicht jeder Leser goutiert sie, vielen ist der aktuelle Umfang schon zu viel, andere monieren mangelnde Unterstützung - in der regel ihres persönlichen Vereins. Hier eine zufällige Auswahl aus der MT-Ausgabe vom 26. Februar 2015; zur Klarstellung: KEINER der auf dieser Doppelseite vorkommenden Vereine hat sich beim MT über mangelnde Aufmerksamkeit bzw. Unterstützung beschwert oder steht in einem Zusammenhang mit dem unten dokumentierten Briefwechsel. Repro: MT

Streitgegegenstand Vereinsberichterstattung: Nicht jeder Leser goutiert sie, vielen ist der aktuelle Umfang schon zu viel. Andere wiederum monieren mangelnde Unterstützung – in der Regel ihres persönlichen Vereins. Hier eine zufällige Auswahl aus der MT-Ausgabe vom 26. Februar 2015; zur Klarstellung: KEINER der auf dieser Doppelseite vorkommenden Vereine hat sich beim MT über mangelnde Aufmerksamkeit bzw. Unterstützung beschwert oder steht in einem Zusammenhang mit dem unten dokumentierten Briefwechsel. Repro: MT

Von: Name Vereinsvorsitzender, Vereinsadresse 
Gesendet: Montag, 23. Februar 2015 12:24
An: Rainer Thomas; Sven Thomas (Anmerkung der Red.: Die MT-Verleger)
Betreff: Bericht im MT vom xx.x.2015

Brief als angehängtes Word-Dokument auf offiziellem Briefbogen mit Vereinslogo und Vereinsbriefkopf, hier im Wortlaut dokumentiert:

Sehr geehrter Herr Thomas,

wir als Vorstand des Vereinsname sind inzwischen mehr als verärgert, deshalb wenden wir uns heute direkt an Sie.

Bereits nach der Berichterstattung über die Mitglieder, die am xx. xx. 2014 für ihre langjährige Treue zum Vereinsname geehrt worden sind, habe ich meinen Unmut danach bei Frau Jäger (Anmerkung der Red: die Leiterin der MT-Lokalredaktion) geäußert. Sie stimmte mir zu, indem sie sagte, dass das Foto der geehrten Mitglieder im Vergleich zu anderen Fotos in der MT Ausgabe zu klein geraten sei.

Jetzt erleben wir ein weiteres Fiasko in dem das Foto zu unserem Bericht vom xx. x. 2015  über die Vereinsname Senioren ganz entfallen ist. Wir meinen, dass gerade die 65 + Bürger in Minden es sind, die nicht alle in sozialen Medien vernetzt sind aber immer noch zu der Leserschaft der Printausgabe zählen.

Diese Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren sind weiterhin motiviert, wenn sie in der Zeitung einen Bericht lesen können, der mit ihrem Foto die  Aufmerksamkeit auf die Arbeit im Ehrenamt lenkt.

Auf eine Ansprache der Redaktion haben wir heute bewusst  verzichtet, weil die Erfahrung zeigt, dass diese Gespräche leider wenig Erfolg bringen.

Wie Ihnen sicher bekannt ist veranstaltet der Vereinsname jährlich einen Veranstaltungsname, zwei Tage vorher werden in einer entsprechenden Kollektivseite im MT mindestens 3 Seiten veröffentlicht. Mit den Anzeigen, die dadurch generiert werden unterstützte uns eine Vielzahl von heimischen Firmen, die dem Vereinsname wohlgesonnen sind. Es wird uns immer mitgeteilt, dass für die Kollektivseiten nicht die Lokalredaktion verantwortlich ist. Aber es wird doch durch das MT publiziert. Wenn es in ihrem Haus da keine Zusammenhänge sehen, werden wir diese Kollektivseite einstellen.

Wir fragen uns, ob sie als Dienstleister für die Leser nicht die örtliche Verbundenheit stärken sollten.

In unserem Vorstand und bei den Mitgliedern kommt immer mehr der Gedanke durch sich von dem über viele Jahre liebgewonnenen Gewohnheiten, morgens eine Zeitung zu lesen zu verbschieden. Leider hat das neue Erscheinungsbild nicht zu einem positiven Eindruck beigetragen. Erstaunlich sind für uns dann immer die Berichte, wie toll die neue Ausgabe sein soll.

Auch sehe ich mich selbst nach langer Lesezugehörigkeit des MT nicht mehr zufrieden-stellend erfüllt. Eine Kündigung meinerseits ist nicht mehr aus zuschließen.

Ich nehme an, dass an dieser Vorgehensweise der gesamte Vorstand dazu bereit ist das Vorgehen zu unterstützen. Auf Grund dieser Vorkommnisse wird auf der nächsten Vorstandssitzung das Thema MT Minden mit auf der Tagesordnung stehen.

Für weitere Fragen zu diesem Thema stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung wenn sie zielführend für das Ehrenamt im Sinne des Vereinsname sind.

Mit freundlichen Grüßen

Name, Vorsitzender

 

ANTWORT DER CHEFREDAKTION:

Vereinsname, Herrn Vorsitzenden Name, Vereinsadresse 
Mittwoch, 25. Februar 2015
Betr.: Ihr Schreiben an die Herren Thomas

Sehr geehrter Herr Name Vereinsvorsitzender,

haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben an die Herren Thomas, das diese zuständigkeitshalber an mich weitergeleitet haben. Gern antworte ich darauf.

Am xx. xx. 2014 ist im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über Vereinsname ein Foto zu klein ausgefallen. Nun, x Monate später, ist bei einem weiteren Bericht sogar ein Bild ganz entfallen. Sie empfinden das als Fiasko für Ihren Verein, weil wir damit die von Ihnen – durch unsere Veröffentlichung für Ihren Verein – erhoffte Motivationsleistung eines Zeitungsberichts schmälern. Ehrlich gesagt: Das will ich nicht hoffen. Ich bin vielmehr fest der Ansicht, dass die ehrenamtliche Unterstützung für Anliegen des Vereinsname – und vieler anderer sich ehrenamtlich organisierender Engagements – in erster Linie aufgrund des jeweiligen Vereinszwecks erfolgt.

Selbstverständlich unterstützen wir Ihr Anliegen – so wie die vielen ähnlich gelagerten Anliegen ähnlich zum Wohle der Allgemeinheit arbeitender Institutionen – gern mit unserer Berichterstattung, und das seit vielen Jahren und in beträchtlichem Umfang. Dabei versuchen wir, Ihren Wünschen so weit wie möglich entgegen zu kommen. Unter anderem aus diesem Grund stehen wir nicht nur gern zu Beratungs- und Unterstützungsgesprächen im Rahmen vereinsgetriebener Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung. Wir bieten – auch in diesem Jahr wieder – sogar entsprechende Seminare an, die die Zusammenarbeit der Öffentlichkeitsarbeiter mit der Redaktion erleichtern und verbessern sollen. Jederzeit – und gern – stehen unsere Redakteurinnen und Redakteure, namentlich die verantwortlichen Ressortleiter, für individuelle Gespräche und ja, auch für Klagen und Beschwerden zur Verfügung.

Gestatten Sie mir deshalb die Bemerkung, dass ich die Drohung mit Kündigung und Aufforderung  Dritter zum Anzeigenentzug (?) in diesem Zusammenhang wenig hilfreich finde. Die örtliche Verbundenheit, die Sie einfordern, ist das A und O unserer sämtlichen redaktionellen Bemühungen. Allerdings gilt es dabei redaktionelle Erfordernisse und Gegebenheiten ebenso zu beachten wie das Gleichbehandlungsgebot für vergleichbare Anliegen und Veröffentlichungswünsche.

Gern steht Ihnen, siehe oben, die Ressortleitung und bei Bedarf auch die Chefredaktion für persönliche Gespräche über die Öffentlichkeitsarbeit des Vereinsname zur Verfügung. Ob die zielführend für das Ehrenamt im Sinne des Vereinsname sind, entscheiden auch Sie durch Ihr Verhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Pepper, Chefredakteur

 

 

 

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