Monthly Archives: September 2018

Drei Fragen an … Drei Fragen an Anneliese Borgmann, Hobby-Gärtnerin aus Uphausen: „Das ist lecker, gesund und günstig“ (#200in365, No. 52)

Anneliese Borgmann neben Mann Manfred im gemeinsamen Garten. MT-Foto: Piel

Anneliese Borgmann aus Minden-Uphausen liebt es, im Garten auf ihrem 850 Quadratmeter großen Grundstück zu arbeiten und ihr Essen selbst zu ernten. Inzwischen begnügen sie und ihr Mann Manfred sich längst nicht mehr nur mit Kartoffeln.

In diesem Jahr haben Sie zum ersten Mal Melonen geerntet. Mit welchem Erfolg?

Es sind kleine Melonen in der Größe eines Tennisballs, aber sehr schmackhaft. Auch unsere Kiwi-Pflanze trägt ganz toll. Ein bis eineinhalb Zentner Kiwis ernten wir im Jahr. Die können wir gar nicht alle essen. In diesem sonnigen Jahr sind auch die Paprikas richtig rot und gelb geworden.

Kürbisse, Tomaten, Erdbeeren, Pflaumen und vieles mehr – das Nahrungsangebot in Ihrem Garten ist vielfältig. Was ist die Faszination des Gärtnerns?

Unsere Vormittage verbringen wir fast immer im Garten, denn morgens kann man am allerbesten arbeiten. Das macht viel Spaß und ist zudem gesund. Außerdem essen wir sehr viel Gemüse und viele Früchte aus dem eigenen Garten, machen Eintöpfe und Marmeladen. Das ist lecker, gesund und günstig. Vor allem unsere Tomaten schmecken besser als die aus dem Supermarkt.

Kein Gärtner ohne Geheimtipp. Was ist Ihrer?

Bei uns im Garten ist nichts gespritzt, aber mein Mann düngt mit Brennnesseljauche. Dafür löst man Brennnesseln in Wasser auf. Das funktioniert ganz wunderbar.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

Das MT stellt die Erstklässler 2018 in seinem traditionellen Magazin vor

Hey, wer war noch mal das Mädchen neben mir, unten links in der ersten Reihe? Und wie heißt der Junge mit der lustigen grünen Brille? Und die Lehrerin! Was man damals so trug?! Beim Blick auf’s Einschulungsfoto tun sich so manche Fragen auf. Aber vor allen Dingen lässt er eine längst vergessene Zeit wieder lebendig werden.

Eine Zeit, die damals nicht turbulenter hätte sein können. Wie stolz man war, endlich diesem spannenden Leben jenseits des Kindergartens anzugehören. Die ersten Tage in der neuen Schule mit all den bekannten und fremden Kindern und Lehrern waren genauso prall gefüllt mit neuen Erfahrungen und Aufgaben, wie die Schultüte am Einschulungstag mit bunten Bonbons und kleinen Geschenken.

Monatelang haben Kinder und Eltern diesem neuen Lebensabschnitt entgegengefiebert und sich mit dem Kauf des Schulranzens und dem Basteln der Schultüte darauf vorbereitet. Der Schulanfang – eine Zeit, die man bestimmt nie vergessen wird.

Dachte man… Und dann kam das Leben, eben mit all dem, was es so parat hält. Ziemlich schnell ist der schöne Schulanfang vergessen, vertrieben von Unmengen unliebsamen Hausaufgaben, nervenaufreibenden Klausuren und wackeligen Versetzungen. Aber auch von vielen neuen Freunden, guten Noten und tollen Klassenfahrten.

Das, was nach der Schule kommt, lässt die Erinnerungen nicht lebendiger werden, der Alltag hat nicht wirklich ein Plätzchen für Gedanken an eine Zeit jenseits der Pubertät. Meist ist da soviel heute, dass es gedanklich kaum für morgen reicht – aber erst recht nicht für gestern.

Da ist es schön, ein Foto zu betrachten und es mit all den Erinnerungen die plötzlich wieder in den Kopf purzeln, mit Leben zu füllen. Bestimmt dauert es nicht lange, bis der Junge mit der lustigen grünen Brille wieder einen Namen hat.

Blättern Sie heute in diesem Magazin, mit Stolz auf das Einschulungsfoto, den Start Ihres Kindes in den nächsten großen Lebensabschnitt. Und dann: Bewahren Sie dieses Magazin auf und gönnen ihren Kindern ein paar lebendige Erinnerungen. Sie selbst werden in ein paar Jahren auch Spaß daran haben. Versprochen.

Das Magazin finden Sie als eBook auf MT.de. Zudem steht es im ePaper und der ePaper-App zur Verfügung.

Von Christine Riechmann, Lokalredaktion

Meine Woche: Moldau statt Minden – Arbeiten, wo niemand Urlaub macht

Ilja Regier

Zwischen Palmen und Kokosnüssen leben digitale Nomaden den Traum der ortsunabhängigen Kreativen in Thailand oder auf Bali: Sie arbeiten dort, wo andere Urlaub machen. Mir blüht eine andere Konstellation. Ich arbeite und recherchiere in dieser Woche dort, wo niemand (!) Urlaub macht – in der Republik Moldau, auch bekannt als Moldawien.

Diese Republik gehört nicht nur zu den ärmsten Ländern Europas. Statistisch gesehen, zieht sie auch die wenigsten Touristen in Europa an. Warum das der Fall ist? Das werde ich mit anderen Nachwuchsjournalisten herausfinden. Und trotz eines „sehr gut“ beim Geografie-Test in der fünften Klasse gebe ich offen zu: Vor der Reise musste ich im Atlas sichergehen, wo genau sich dieses Fleckchen Erde befindet. Richtig, im Osten Europas, ach ja, zwischen Rumänien und der Ukraine.

Beim Bügeln der Hemden (Besuche im Parlament stehen an) liefen zur Vorbereitung alle zu findenden Moldau-Dokumentation. Bevor der Koffer dann gepackt war, las ich längst alle erhältlichen Moldau-Artikel. Aufgespürt habe ich auch einen Juristen aus Minden, der häufiger dort ist und hilft, dass die Republik zum Rechtsstaat wird. Mehr dazu bald an einer anderen Stelle im Blatt.

Als die Vorbereitungen abgeschlossen sind, irritiert mich vor der Reise doch noch ein nicht unwesentliches Detail. Vor dem Eintreten einiger Gebäude müssen Handy und Kamera abgegeben werden, teilt der Organisator mit. Das klingt verdächtig nach China oder DDR. Ich freu mich trotzdem – und werde berichten, wenn es wieder heißt: Minden statt Moldau.

Von Ilja Regier, Volontär