Monthly Archives: Januar 2017

Mit dem Zukunftsteam “MT2020” digitalen Trends auf der Spur

Das "Zukunfsteam MT2020" beschäftigt sich abteilungsübergreifend mit den Perspektiven des Verlagshauses in Zeiten der Digitalisierung. Foto: Plöger

Das “Zukunfsteam MT2020” beschäftigt sich abteilungsübergreifend mit den Perspektiven des Verlagshauses in Zeiten der Digitalisierung. Foto: Plöger

Zum Abschluss des im vergangenen Jahr abteilungsübergreifend durchgeführten “Digitalschub”-Projektes hatten Chefredakteur Christoph Pepper und Verlagsleiter Carsten Lohmann die Gründung eines kleinen, abteilungsübergreifend und hierarchiefrei besetzten Zukunftskreises namens „MT 2020“ angekündigt. Dafür konnte man sich im Anschluss an das “Digitalschub”-Projekt bewerben. Das Team “MT 2020” hat inzwischen seine Arbeit aufgenommen. Ausgestattet mit einem eigenen Zeit- und Mittelbudget fungiert das Team als Impulsgeber und Beratungsgremium für Geschäftsführung, Verlagsleitung und Chefredaktion und denkt frei und quer über zukünftige Produkte, Strukturen und Arbeitsprozesse nach. Der folgende Text aus der neuen Mitarbeiter- und Kundenzeitschrift “johann!” schildert Aufgaben und Arbeit:

Von Sebastian Külbel und Nadine Schwan, Team „MT 2020“

Wir lesen Nachrichten auf dem Smartphone, schreiben unseren Freunden bei WhatsApp und schauen uns neuerdings 360-Grad-Videos auf Facebook an. Die Digitalisierung hat die Gesellschaft und vor allem die Medienwelt in den vergangenen Jahren stark geprägt. Zeitung, wie wir sie produzieren, wird längst nicht mehr nur auf gedrucktem Papier gelesen.
Auch die digitale Welt wandelt sich fast täglich. Neue soziale Netzwerke wie Snapchat sind plötzlich der letzte Schrei, andere wie Studi.VZ schon wieder vergessen. Hinzu kommen technische Neuerungen, die unsere Arbeit unmittelbar betreffen. Um da am Ball zu bleiben, muss man die Augen und Ohren aufhalten, Projekte anstoßen oder einfach mal etwas ausprobieren.

Das ist eine der zentralen Aufgaben für das Zukunftsteam „MT2020“, das Ende Juli 2016 mit der Arbeit begonnen hat. Ziel der Gruppe ist es, den begonnenen „Digitalschub“ fortzusetzen. Wo gibt es spannende Projekte, die man auch als traditionsbewusstes Medienhaus verwirklichen kann? Wie erreichen wir die Leser von morgen? Und wie können wir unsere Arbeit ins digitale Zeitalter transferieren? All das sind Fragen, mit denen sich das Zukunftsteam im Verlagshaus J.C.C. Bruns beschäftigt.

Zusätzlich dazu gibt es noch ein Produktentwicklungsteam, das ein konkretes digitales Projekt planen und umsetzen wird. Unterstützt wird das Team von den Experten des Berliner Unternehmens „Mediate“, Kerstin Sarah von Appen und Prof. Katja Nettesheim. Das Zukunftsteam besteht aus neun Mitarbeitern verschiedener Abteilungen: Jana Brandt (Assistenz der Geschäftsführung), Gabor Juhasz-Varga (IT), Katharina Knauf (Medienvermarktung Online), Sebastian Külbel (Sport-Redaktion), Jasmin Schmeding (Vermarktung), Vanessa Schmökel (Redaktionsassistenz), Nadine Schwan (Online-Redaktion), Nicola Waltemathe (Marketing) und Andrea Williams (Grafik). In dieser Konstellation wird das Team zunächst ein Jahr lang zusammenarbeiten, dann sollen andere Mitarbeiter die Chance bekommen, ihre Ideen aktiv in die Gruppe einzubringen.

Neben der Online-Recherche zu Themen rund um die Digitalisierung verlässt das Zukunftsteam auch das Haus. Wir besuchen andere Verlage, die im digitalen Sektor bereits sehr gut aufgestellt sind. Um den „Großen“ mal etwas über die Schulter zu schauen, fahren wir zu den Kollegen der Neuen Osnabrücker Zeitung und der Computer Bild. Geplant ist zusätzlich noch ein Besuch bei der Mittelbayerischen Zeitung. Überall wollen wir vor allem zwei Dinge erfahren: Wie gehen die Verlage digitale Projekte an und gelingt es damit, Geld zu erwirtschaften? Außerdem stehen verschiedene Fachmessen und Veranstaltungen auf unserer Agenda. Katharina Knauf war bereits bei der Dmexco in Köln, eine Messe rund um das Thema Online-Marketing, Jasmin Schmeding und Andrea Williams haben sich auf dem „IT & Media Future Congress“ in Bielefeld umgesehen.

Die Dokumentation unserer Fortschritte erfolgt selbstverständlich ebenfalls digital!
Neuigkeiten vom Zukunftsteam gibt es regelmäßig im internen Haus-Blog.

 

Daumen hoch: Das MT feiert 20.000 Facebook-Freunde


Bei der 3.000 waren wir so stolz, dass wir prompt fünf von unseren Freunden einen Tag lang unseren Auftritt widmeten. Bei der 10.000 waren wir dann so beschäftigt, dass wir sie gar nicht mitbekamen. Das gesamte Team arbeitete damals an der Berichterstattung zur Bombenevakuierung. Auf die 15.000 haben wir wieder angestoßen, vor ziemlich genau einem Jahr. Und jetzt sind es schon wieder 5.000 mehr.
20.000 Facebook-Freude (auch Fans oder Abonnenten genannt) hat das Mindener Tageblatt seit dieser Woche auf Facebook. Und allein die Zahl zeigt, dass es sich hier um den wichtigsten Kommunikationskanal der Redaktion handelt. Nirgendwo erreichen wir so viele Menschen in so kurzer Zeit. An dem Themenmix arbeitet täglich ein Team von vier Online-Redakteuren. Der Aufwand, der in der Betreuung des größten Social-Media-Auftritts des MTs steckt, wird gerne unterschätzt.

Die Geschichte

Mit seiner Anmeldung bei Facebook am 5. Februar 2010 war das Mindener Tageblatt zwar keinesfalls der erste Verlag, der sich auf die Social-Media-Plattform wagte, bei Weitem jedoch nicht der Letzte. Sechs Jahre war das Netzwerk von Gründer Mark Zuckerberg damals alt und bei den 20- bis 30-Jährigen bereits nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist Facebook auch bei Unternehmen ein Muss, um den direkten Kontakt zum Kunden zu pflegen. Das MT exportierte zunächst automatisch Links der Website ins Netzwerk, einen direkten Ansprechpartner gab es nicht. Seit Ende 2011 ist das anders: Seitdem werden alle Posts von der Online-Redaktion verfasst.

Die Inhalte

Wetter, Verkehrsnachrichten, Politik, Sportergebnisse, Betthupferl – was auf dem MT-Facebook-Auftritt landet, hängt weniger von der Art der Nachricht, als viel mehr von ihrem Nutzwert ab. Was bewegt den Leser? Welche Informationen helfen ihm im Alltag? Was macht ihn wütend oder betroffen? Diese und ähnliche Fragen stellt sich die Redaktion und entscheidet so, was veröffentlicht wird. Der erste Post des Tages informiert stets über das Wetter und weist auf mögliche Verkehrsbehinderungen hin, abends schließt das Betthupferl – ein humorvoller Beitrag – den Tag ab.

Die Rückkopplung

Die Diskussionen auf Facebook sind für die Redaktion ein Quell der Inspiration. Nirgendwo lässt sich so schnell erkennen, ob ein Thema die Massen bewegt, welche Fragen sich die Leser stellen und wo die eigene Recherche möglicherweise noch etwas lückenhaft ist. Facebook hat viele MT-Texte besser gemacht, weil die Redaktion nicht nur einen bestimmten Zeitpunkt der Recherche abbilden, sondern auch zeigen kann, wie sich Themen weiterentwickeln. Den gesamten Tag über wird der Social-Media-Auftritt deshalb von einem Redakteur betreut, der auf Fragen antwortet, Fotos, Videos und Informationen der Nutzer sichtet und prüft sowie diese für MT.de oder die Zeitung aufbereitet. Zusätzlich sorgt er dafür, dass Diskussionen nicht aus dem Ruder laufen.

Der Diskurs

In vielen Fällen ist die Arbeit mit den Kommentatoren auf Facebook mühsam. Beschimpfungen, rechtes Gedankengut, Aufforderungen zur Selbstjustiz, Gewaltverherrlichung – wer den Auftritt betreut, braucht ein dickes Fell und muss blitzschnell entscheiden können. Ist der Kommentar justiziabel? Wird eine solche Äußerung auf der MT-Seite noch geduldet oder gelöscht? Handelt es sich um einen neuen Rechercheansatz oder wird die Frage im Text bereits beantwortet? Die Moderation der Diskussionen ist auch immer eine Gratwanderung, häufig fühlen Kommentatoren sich zu unrecht gemaßregelt. Der Ton wird dann häufig etwas rauer. Trotzdem gilt stets der Grundsatz: Diskussionen werden mit Respekt und dem Einsatz von Fakten geführt. Wer sich nicht an diese Regeln hält, darf nicht mehr mitreden.

Von Nina Könemann, Leiterin Online-Redaktion

Mit “johann!” hinter die Kulissen des Medienhauses J.C.C. Bruns blicken

Die eschäftsführer Sven Thomas (l.) und Carsten Lohmann präsentieren mit BMS-Redakteurin Stefanie Klusmann die Druckversion der ersten Ausgabe des neuen Unternehmensmagazins "johann!". Foto: Alexander Lehn

Die Geschäftsführer Sven Thomas (l.) und Carsten Lohmann präsentieren mit BMS-Redakteurin Stephanie Klusmann die Druckversion der ersten Ausgabe des neuen Unternehmensmagazins “johann!”. Foto: Alexander Lehn

Weil Kommunikation ihre tagtägliche Hauptbeschäftigung ist, vernachlässigen Medienunternehmen mitunter die Information in eigener Sache. Bei J.C.C. Bruns, gegründet 1834, nimmt man jetzt einen zweiten Anlauf, nachdem es bereits in den 1960-er Jahren mal eine Unternehmenszeitschrift „Scriptum“ gab, der aber kein langes Leben beschieden war.
Eine Druckerei, ein Logistik-Dienstleister, ein Bürobedarf-Handel, ein Reiseunternehmen, ein Telefonbuchverlag, diverse Medien wie „Weserspucker“, „News“, „Willem“, nicht zuletzt die Hauptbeteiligung an „Radio Westfalica“ und natürlich der Zeitungsverlag, der das Mindener Tageblatt herausgibt und mit MT.de die führende Internetplattform der Region betreibt: Die Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns ist breit aufgestellt. In die Vielfalt der einzelnen Geschäftsbereiche und Beteiligungen gibt jetzt das neue Unternehmensmagazin „johann!“ Einblick.

Die Titelseite der ersten "johann!"-Ausgabe. Repro: MT

Die Titelseite der ersten “johann!”-Ausgabe. Repro: MT

In regelmäßigen Abständen sollen Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner Einblicke in Gesellschaften, Abteilungen und Projekte von J.C.C. Bruns erhalten. Wie geht der Zeitungsverlag mit den Herausforderungen der Digitalisierung um? Was gibt es Neues in der Bruns Druckwelt? Welche Werbemöglichkeiten eröffnen sich für Geschäftskunden? Themen wie diese finden im „johann!“ ebenso Beachtung wie die veränderten Inhalte der kaufmännischen Ausbildung oder neue Unternehmensbeteiligungen. Die Geschichte zweier afghanischer Flüchtlinge, die als Zeitungszusteller beim MT ihre neue Existenz in Deutschland beginnen oder ein Bericht über das betriebliche Gesundheits- und Wissensmanagement „Bruns aktiv“ bieten weiteren Lesestoff.

„Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern zu zeigen, was in den einzelnen Unternehmensteilen von J.C.C. Bruns passiert, was wir besonders gut können und wo unsere nächsten Ziele liegen“, umreißt Geschäftsführer Sven Thomas die Idee, die hinter dem „johann!“steht. Mit der Konzeption und der redaktionellen Umsetzung des 24-seitigen Magazins wurde die hauseigene Corporate Publishing-Tochter Bruns Medien-Service (BMS) beauftragt. „BMS produziert schon lange Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften für diverse andere Unternehmen“, erläutert Sven Thomas. Da lag es nahe, die intern vorhandenen Kompetenzen auch für die eigene Kommunikation zu nutzen.

Ein Mitarbeiterwettbewerb verschaffte dem neuen Magazin seinen Namen. Das Rennen machte MT-Redakteurin Anja Peper mit dem Vorschlag „johann!“. Lars Kohlmeier, Leiter der Personalabteilung, steuerte den Untertitel „Aktuelles aus der Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns“ bei. Für das Traditionsunternehmen ist der Name in jeder Hinsicht ein Klassiker: es ist der erste Vorname des Gründers Johann Christian Conrad Bruns. Dieser erwarb 1834 die in Minden ansässige Druckerei Bösendahl und legte damit den Grundstein für das spätere Verlagshaus. Auch das 1856 erstmals (noch unter anderem Namen) erschienene MT ist von ihm begründet worden.

„johann!“ ist auch online als blätterbares eMag auf mt.de verfügbar.