Daumen hoch: Das MT feiert 20.000 Facebook-Freunde


Bei der 3.000 waren wir so stolz, dass wir prompt fünf von unseren Freunden einen Tag lang unseren Auftritt widmeten. Bei der 10.000 waren wir dann so beschäftigt, dass wir sie gar nicht mitbekamen. Das gesamte Team arbeitete damals an der Berichterstattung zur Bombenevakuierung. Auf die 15.000 haben wir wieder angestoßen, vor ziemlich genau einem Jahr. Und jetzt sind es schon wieder 5.000 mehr.
20.000 Facebook-Freude (auch Fans oder Abonnenten genannt) hat das Mindener Tageblatt seit dieser Woche auf Facebook. Und allein die Zahl zeigt, dass es sich hier um den wichtigsten Kommunikationskanal der Redaktion handelt. Nirgendwo erreichen wir so viele Menschen in so kurzer Zeit. An dem Themenmix arbeitet täglich ein Team von vier Online-Redakteuren. Der Aufwand, der in der Betreuung des größten Social-Media-Auftritts des MTs steckt, wird gerne unterschätzt.

Die Geschichte

Mit seiner Anmeldung bei Facebook am 5. Februar 2010 war das Mindener Tageblatt zwar keinesfalls der erste Verlag, der sich auf die Social-Media-Plattform wagte, bei Weitem jedoch nicht der Letzte. Sechs Jahre war das Netzwerk von Gründer Mark Zuckerberg damals alt und bei den 20- bis 30-Jährigen bereits nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist Facebook auch bei Unternehmen ein Muss, um den direkten Kontakt zum Kunden zu pflegen. Das MT exportierte zunächst automatisch Links der Website ins Netzwerk, einen direkten Ansprechpartner gab es nicht. Seit Ende 2011 ist das anders: Seitdem werden alle Posts von der Online-Redaktion verfasst.

Die Inhalte

Wetter, Verkehrsnachrichten, Politik, Sportergebnisse, Betthupferl – was auf dem MT-Facebook-Auftritt landet, hängt weniger von der Art der Nachricht, als viel mehr von ihrem Nutzwert ab. Was bewegt den Leser? Welche Informationen helfen ihm im Alltag? Was macht ihn wütend oder betroffen? Diese und ähnliche Fragen stellt sich die Redaktion und entscheidet so, was veröffentlicht wird. Der erste Post des Tages informiert stets über das Wetter und weist auf mögliche Verkehrsbehinderungen hin, abends schließt das Betthupferl – ein humorvoller Beitrag – den Tag ab.

Die Rückkopplung

Die Diskussionen auf Facebook sind für die Redaktion ein Quell der Inspiration. Nirgendwo lässt sich so schnell erkennen, ob ein Thema die Massen bewegt, welche Fragen sich die Leser stellen und wo die eigene Recherche möglicherweise noch etwas lückenhaft ist. Facebook hat viele MT-Texte besser gemacht, weil die Redaktion nicht nur einen bestimmten Zeitpunkt der Recherche abbilden, sondern auch zeigen kann, wie sich Themen weiterentwickeln. Den gesamten Tag über wird der Social-Media-Auftritt deshalb von einem Redakteur betreut, der auf Fragen antwortet, Fotos, Videos und Informationen der Nutzer sichtet und prüft sowie diese für MT.de oder die Zeitung aufbereitet. Zusätzlich sorgt er dafür, dass Diskussionen nicht aus dem Ruder laufen.

Der Diskurs

In vielen Fällen ist die Arbeit mit den Kommentatoren auf Facebook mühsam. Beschimpfungen, rechtes Gedankengut, Aufforderungen zur Selbstjustiz, Gewaltverherrlichung – wer den Auftritt betreut, braucht ein dickes Fell und muss blitzschnell entscheiden können. Ist der Kommentar justiziabel? Wird eine solche Äußerung auf der MT-Seite noch geduldet oder gelöscht? Handelt es sich um einen neuen Rechercheansatz oder wird die Frage im Text bereits beantwortet? Die Moderation der Diskussionen ist auch immer eine Gratwanderung, häufig fühlen Kommentatoren sich zu unrecht gemaßregelt. Der Ton wird dann häufig etwas rauer. Trotzdem gilt stets der Grundsatz: Diskussionen werden mit Respekt und dem Einsatz von Fakten geführt. Wer sich nicht an diese Regeln hält, darf nicht mehr mitreden.

Von Nina Könemann, Leiterin Online-Redaktion

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