Mittwoch, 27.März 2019 · Nr. 73 KAUF LOKAL Mindener Tageblatt 13
Mitmachen bei der Jugendfeuerwehr: Spiel, Spaß, Spannung und neue Freunde gewinnen. Kleidung und Helme werden gestellt.
Auf zur Feuerwehr!
Spannende Perspektiven für Jungs und Mädchen, die ihre Zeit lokal aktiv und nicht im
Internet verbringen wollen.
Minden. Trotz stabiler Zahlen:
Nachwuchs wird immer gebraucht,
ganz besonders bei
der Jugendfeuerwehr. „Denn
die ist unsere Zukunft“, betont
der Leiter der Feuerwehr Minden,
Heino Nordmeyer. Für
die öffentliche Aufgabe, den
Brandschutz in einer Stadt mit
84.000 Einwohnern sicherzustellen,
werden immer Kräfte
gebraucht – ob bei der Berufsfeuerwehr
oder bei den Freiwilligen
Einheiten. „Vor diesem
Hintergrund ist die Freiwillige
Feuerwehr schon seit
Jahren in der Mitgliederwerbung
sehr aktiv“, berichtet
Sprecher Ingo Steinhauer.
Momentan liegt der Schwerpunkt
in der Gewinnung von
jungen Nachwuchskräften.
Dafür wurde eine neue Aktion
entwickelt: Jedes Mädchen
und jeder Junge, das oder der
zehn Jahre alt wird, bekommt
einen Geburtstagsbrief, der
von Bürgermeister Michael Jäcke
und Sprecher Ingo Steinhauer
unterzeichnet ist. „Wir
laden Dich herzlich ein, Spiel
und Spaß in der Gemeinschaft
mit anderen Kindern zu erleben
und neue Freunde zu finden“,
heißt es in dem Schreiben,
das seit Anfang September
2018 bereits rund 800 Mal
verschickt wurde. Die Idee dafür
ist im Februar des vergangenen
Jahres entstanden, so
Steinhauer. Insgesamt sollen
1.540 Briefe verschickt werden.
Die Zahl der Jugendfeuerwehrleute
ist in den vergangenen
Jahren recht stabil gewesen.
Aber nicht alle bleiben dabei,
nicht alle wechseln in den
aktiven Einsatzdienst und
manche ziehen aus Minden
weg. „So gibt es immer viel Bewegung“,
berichtet Ingo Steinhauer.
Alle zwei Wochen treffen
sich die Nachwuchskräfte
in den acht Gruppen – die
meisten montags. Diese gibt
es in der Stadtmitte, in Hahlen,
im Norden zusammengefasst
für die Stadtteile Stemmer,
Kutenhausen und Todtenhausen,
im Osten die Züge
Leteln/Aminghausen/Päpinghausen
(Treffen immer donnerstags)
sowie Rechtes Weserufer/
Dankersen/Meißen
(Treffen immer freitags) sowie
im Süden in Bölhorst, Dützen
und Haddenhausen.
Das Angebot, bei der Jugendfeuerwehr
„mal reinzuschnuppern“,
sei unverbindlich,
betont Sprecher Ingo
Steinhauer. Er rechnet damit,
dass sich aus der Brief-Aktion
„vielleicht 20 bis 30 Mädchen
und Jungen verpflichten werden
mitzumachen“. Aber auch
das sei schon ein Erfolg. Mitmachen
bei der Jugendfeuerwehr
heißt, nicht nur Spiel,
Spaß und Spannung, neue
Freunde gewinnen, sondern
auch, dass Kleidung und Helme
gestellt werden und dass
jeder vom ersten Tag an versichert
ist, so Steinhauer. Großgeschrieben
werde die Gemeinschaft
und das Zusammengehörigkeitsgefühl
in der
Gruppe. „Im Einsatz muss
man sich immer 100-prozentig
auf den anderen verlassen
können, das schweißt zusammen“,
so der Sprecher
weiter. Darüber
hinaus gibt es
tolle Ausflüge in
Freizeitparks, Freizeiten,
Kinobesuche
und natürlich
Wettbewerbe, bei
denen sich die Jugendfeuerwehren
aus der Region
regelmäßig messen und
für die auch speziell trainiert
und geübt wird. Viele Wettkämpfe
haben einen sportlichen,
einen theoretischen und
einen praktischen Teil. In letzterem
wird oft ein Löschangriff
simuliert. Außerdem erhalten
Der Weg in die Feuerwehr
die Nachwuchskräfte
das nötige Grundwissen für
spätere Einsätze und eine Einweisung
in die „Erste Hilfe“.
Die Löschgruppe hat meist
auch immer eine enge Beziehung
zur Gemeinschaft vor
Ort und bindet sich auch in
Feste sowie andere Aktionen
ein, an denen oft auch die Jugendfeuerwehren
beteiligt
sind. „Ein rotes Auto zieht hier
immer“, weiß Nordmeyer.
Die Erfahrung der vergangenen
Jahre hat gezeigt, dass wer
„einmal Lunte gerochen hat,
gerne auch dabei bleibt“, so
Steinhauer. Stolz ist die Freiwillige
Feuerwehr Minden auf
den hohen Anteil an weiblichen
Nachwuchskräften. „Der
liegt momentan bei 30 Prozent“,
so der Sprecher. Mit 16
Jahren kann eine junge Feuerwehrkraft
in die Löschgruppe
zur Grundausbildung wechseln.
Diese dauert zwei bis
zweieinhalb Jahre, dann darf
der erste, richtige Einsatz gefahren
werden. Davor können
die Kräfte in der Ausbildung
das Geschehen live mitverfolgen,
aber eben noch nicht mitmachen,
so Heino Nordmeyer.
Die Ausbildung findet bei den
ab 16-Jährigen an verschiedenen
Abenden und an Wochenenden
statt. Bei den Terminen
gebe es große Flexibilität, weil
die Städte Porta Westfalica, Petershagen
und Minden eine
Ausbildungsgemeinschaft haben.
Drei Mal pro Jahr starten
Lehrgänge für die Einsteiger.
■ Wer Interesse für die Jugendfeuerwehr
hat, kann
sich unverbindlich per EMail
(jf@minden.de) melden
und findet dazu auch
zahlreiche Informationen
auf der Internetseite
www.mi112.de.
■ Die Mitgliedschaft ist kostenfrei.
■ Acht Jugendfeuerwehrgruppen
gibt es in Minden,
verteilt auf das Stadtgebiet.
Hier sind aktuell
152 Nachwuchskräfte im
Alter von zehn bis 18 Jahren
aktiv.
■ Dazu kommen noch rund
45 Mädchen und Jungen
in der 2017 gegründeten
Kinderfeuerwehr.
■ Mitmachen ist hier bereits
ab einem Alter von sechs
Jahren möglich.
Viele Wettkämpfe haben einen sportlichen, einen theoretischen
und einen praktischen Teil.
Im Einsatz muss man sich zu 100 %
auf den anderen verlassen können!
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