22 Mindener Tageblatt KAUF LOKAL Nr. 73 ·Mittwoch, 27.März 2019
Auch im Alter sicher zu
Fuß unterwegs
Tipps für Senioren für Mobilität auf den eigenen Beinen
Die Zahlen des Statistischen
Bundesamtes sind alarmierend:
Alle elf Minuten verunglückt
in Deutschland ein
Mensch, der mindestens 65
Jahre alt ist, im Straßenverkehr.
Und etwa alle 36 Stunden
kommt auf deutschen
Straßen ein über 64-jähriger
zu Fuß Gehender ums Leben.
Die meisten Unfälle mit Personenschaden
bei Fußgängern
und Fußgängerinnen passieren
zwischen 16 und 17 Uhr, im
Winter ist es zu dieser Zeit
dunkel. Gerade ältere Menschen
sind oft dunkel gekleidet
– eine gefährliche Kombination.
Aktuell sollten Autofahrende
besonders aufmerksam
sein, aber auch die Seniorinnen
und Senioren selbst
können für mehr Sicherheit
sorgen. Hier sind die wichtigsten
Tipps zur Sicherheit von
älteren Fußgängerinnen und
Fußgängern, zusammengestellt
vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat
(DVR).
1. Sichtbar sein: Gerade in der
dunklen Jahreszeit ist es wichtig,
als Fußgänger erkennbar
zu sein. Nutzen Sie Kleidung
mit retroreflektierenden Materialien.
2. Sicher stehen: Tragen Sie
Schuhwerk, in dem Sie einen
guten Stand haben und nicht
so leicht das Gleichgewicht
verlieren.
3. Sicher aufhalten: Ampeln,
Zebrastreifen und Mittelinseln
sind sichere Stellen, um
eine Straße als Fußgänger
oder Fußgängerin zu überqueren.
Wenn nichts dergleichen
vorhanden ist, nehmen Sie –
wenn möglich – den kürzesten
Weg, und achten Sie darauf,
dass dieser für Autofahrende
gut einsehbar ist.
4. Sicher überqueren: Wer als
Fußgänger oder Fußgängerin
länger braucht, um eine Straße
zu überqueren, sollte sich
nicht hetzen lassen. Warten
Sie ab, bis die Lücke groß genug
ist, und machen Sie Autofahrende
per Blickkontakt
oder Handzeichen auf sich
aufmerksam.
5. Sicher gehen: Wenn Sie das
Gefühl haben, dass Ihre Wahrnehmung
eingeschränkt ist,
Sie unsicher gehen oder das
Gleichgewicht kaum halten
können, fragen Sie Ihre Ärztin
oder Ihren Arzt um Rat. Nutzen
Sie Hilfsmittel, die Sie unterstützen,
möglichst lange
mobil und sicher zu sein. djd
Viele Senioren bewegen sich oft und gerne an der frischen Luft – dabei sollten sie auch stets
an ihre eigene Sicherheit denken. Foto: djd/DVR/Getty Images/jacoblund
Raps wird zu Biokraftstoff verarbeitet und dient gleichzeitig als Futter in der Landwirtschaft.
Foto: djd/VDB e.V./Hendrik Rauch
So ergänzen sich
Tank und Teller
Wie Biokraftstoffe der heimischen Landwirtschaft nutzen
Wenn es um Kraftstoffe aus
nachwachsenden Rohstoffen
geht, dann ist schnell die Rede
von der Konkurrenz von Tank
und Teller. Die Wirklichkeit
bei der Biokraftstoff-Produktion
„Made in Germany“ stellt
sich anders dar: Sieht man genauer
hin, dann entdeckt
man, dass die Nahrungsmittel
und Kraftstoffproduktion
sich nicht nur vertragen, sondern
sogar ganz gut ergänzen
können. Der wichtigste Lieferant
für Biokraftstoff aus
Deutschland ist Raps, der als
Sommerbote die Hügel mit
seinem leuchtenden Gelb
überzieht. Nach der Verarbeitung
der Ernte in Ölmühlen
entsteht zu 40 Prozent Pflanzenöl,
das nach weiteren
Schritten als Biodiesel im
Tank landen kann. Die restlichen
60 Prozent nutzen Landwirte
als Futtermittel, besonders
für Milchkühe. Das Futtermittel
ist ein sogenanntes
Koppelprodukt der Biodieselherstellung.
Durch die Nutzung
der gesamten Ernte gibt
es keine Verschwendung.
Der weitaus überwiegende
Teil der Rapsernte entfällt auf
die Verwendung als hochwertige
Eiweißfuttermittel, die in
der Nutztierhaltung in
Deutschland eingesetzt werden.
Diese Futtermittel reduzieren
den Import von Soja
aus Südamerika und den Vereinigten
Staaten von Amerika,
das trotz der gestiegenen
Selbstversorgung weiter eine
große Bedeutung für die Tierfütterung
in Deutschland hat.
Außerdem entsteht bei der
Weiterverarbeitung von Raps
Glycerin, für das es zum Beispiel
in Reinigungsmitteln
oder in Kosmetika vielerlei
Einsatzgebiete gibt. Unter
www.biokraftstoffverband.de
gibt es viele weitere Infos zur
Herstellung und zum Einsatz
von Kraftstoffen aus nachwachsenden
Pflanzenrohstoffen
oder aus dem Speiseölrecycling.
Die Kombination von Getreide
und Rapsanbau ist
auch für die Landwirtschaft
vorteilhaft. Raps gilt als hervorragende
Pflanze für
Fruchtfolgen. Die Ölpflanze
entfaltet eine bodenlockernde
Wirkung und verbessert somit
die Belüftung und das Bodenleben.
Baut der Landwirt Raps
an, zum Beispiel in der Fruchtfolge
mit Gerste, Weizen, Roggen
oder anderen Halmpflanzen,
dann verbessert sich der
Ertrag der Getreidesorten um
bis zu zehn Prozent. djd
Senioren gerne online
Internetfähiges Handy: Ältere wünschen Bedienkomfort
Auch bei Senioren wird das
Smartphone immer häufiger
zum täglichen Begleiter: Inzwischen
nutzt jeder zweite
Bundesbürger zwischen 65
und 70 Jahren ein internetfähiges
Handy. In der Altersgruppe
darüber bis 80 Jahre
liegt der Anteil ebenfalls bereits
bei 30 Prozent. Vor allem
der Wunsch der Senioren nach
Mobilität und Selbstständigkeit
ist demnach für die Anschaffung
eines Smartphones
ausschlaggebend. Das ergab
die aktuelle Studie „Smart im
Alltag“ des Seniorenhandy-
Herstellers Emporia. Befragt
wurden 1.000 Bundesbürger
über 65 Jahre. Insgesamt besitzen
der Studie zufolge 31 Prozent
aller Senioren ein
Smartphone, 2014 lag der Anteil
nach Zahlen des Digitalverbands
Bitkom noch bei 14
Prozent. Während der
Smartphone-Markt in
Deutschland stagniert, zeigen
sich bei internetfähigen Mobiltelefonen
für Senioren
noch Wachstumspotenziale:
Schließlich verfügen 69 Prozent
der Älteren noch nicht
über ein solches Handy. Darunter
sind 24 Prozent, die bisher
gar nicht mobil telefonieren.
Dass „nur“ ein knappes
Drittel der Senioren ein
Smartphone nutzt – insgesamt
dagegen 81 Prozent der
Bundesbürger ab 14 Jahren –,
dürfte einen Grund haben:
immer mehr Technik und immer
mehr Features in den Geräten.
Damit können die Anbieter
bei den Senioren kaum
landen. Diese möchten zwar
auch telefonieren, surfen und
mit anderen Menschen in
Kontakt bleiben. Aber alles
soll einfach bedienbar und gut
lesbar sein. Auf den Seniorenhandy
Markt haben sich einige
kleinere Hersteller wie Emporia
spezialisiert. Sie entwickeln
Geräte für Ältere, um ihnen
den Zugang zur mobilen
Kommunikation zu erschließen.
Darunter sind klassische
Tastentelefone, die mit Whats-
App ausgestattet sind. So
müssen Senioren nicht auf ein
Smartphone umsteigen. djd
Senioren wünschen sich Telefone, die einfach zu bedienen
sind. Foto: djd/emporia Telecom/Robert Gortana
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