12 Mindener Freischießen
Der Festplatz im Panorama: Auf dem Simeonsplatz findet das diesjährige Freischießen statt. Fotos: pr
Rückkehr auf die Königswiese
Schon das erste Freischießen 1682 wurde auf dem Simeonsplatz gefeiert – vermutlich
Das Mindener Bürgerbataillon
mit seinem traditionellen
Freischießen hat schon den
Wechsel in die ungeraden Jahre
von 2014 auf 2017 gut gemeistert.
Hauptgrund war,
dass man den Fußball-Weltund
Europameisterschaften
aus dem Weg gehen wollte.
Nun gibt es eine neue Herausforderung
für Mindens ältestes
Fest. Wegen Sanierungsarbeiten
am gesamten
Rathaus wäre die Durchführung
des „Freischießen zwischen
Dom und Rathaus“ wie
bisher nicht möglich. Daher
geht es diesmal auf den Simeonsplatz.
Wer in den Annalen
des Mindener Bürgerbataillons
blättert, kann die
geschichtliche Vergangenheit
des Platzes erahnen und stößt
auf Erstaunliches. Der „Mindener
Buttjer“ Didi Böhning
hat sich auf Spurensuche begeben.
Am 28. Juli 1682 fand das
erste Freischießen auf der Simeonsmarsch
statt, auch Königswiese
genannt - wahrscheinlich
der spätere Simeonsplatz.
1706 wurde es
„Auf dem Schweinbruch“ abgehalten,
dem heutigen Hindenburgsportplatz
gegenüber
des Weserstadions. Zu diesem
Zeitpunkt hatte Minden
schon 16.000 Einwohner und
1.500 Menschen beteiligten
sich am Freischießen. Auf
2019 umgerechnet wären das
fast 8.000! Das Jahr 1820 benennt
schon den Simeonsplatz
als Ausrichtungsstätte,
Antreten zum Parademarsch
war auf dem Markt.
Von 1815 bis 1873 ist die Weserstadt
eine Festung unter
preußischer Führung. In der
Nähe des damaligen Simeonstores,
die so genannte Simeonsmarsch,
entsteht
außerhalb der Festung eine
Kasernenanlage: die Defensionskaserne,
in die das heutige
Preußen-Museum 1999
eingezogen ist. Vor dieser Kaserne
ist ein 20.000 Quadratmeter
großer Platz angelegt,
den man dann als Simeons-
1682 erstes Freischießen
auf der Simeonsmarsch
Freischießen im Jahre 1912 auf Kanzlers Weide: Links unten sind die beiden Majestäten an ihren
Kronen zu erkennen.