6 Mindener Freischießen
Handarbeit: Jörg Rudolf befestigt eine der Siegerscheiben. Fotos: pr
Worum es eigentlich geht
Wo wird geschossen? Wie werden die Könige ermittelt? Und wer kann teilnehmen?
Drei der meistgestellten Fragen rund um das Mindener Freischießen
Wenn die Einheiten des Bürgerbataillons
am Wachtag
(Freitag, 5. Juli) nachmittags
nach und nach wieder auf
dem Simeonsplatz vor dem
Preußenmuseum eintreffen
und dem Stadtmajor gemeldet
haben, geht es auch schon
weiter zum Königsschießen.
Da diesmal in der Innenstadt
auch die Rathaustiefgarage,
dem bisherigen Ort des Königsschießens,
aufgrund von
Umbaumaßnahmen nicht zur
Verfügung steht, musste die
Schießkommission unter der
Leitung von Leutnant Wolfgang
Lüdecke nach einer Alternative
suchen.
Diese wurde schließlich
ganz in der Nähe des Simeonsplatzes
in der Tiefgarage
der Kreisverwaltung auf der
anderen Seite der Portastraße
gefunden. Statt bisher sechs
50 Meter-Bahnen stehen dort
allerdings nur vier Stände zur
Verfügung. Geschossen wird
mit vier neutralen Kleinkaliber
Luftgewehren mit Kimme
und Korn auf eine international
verwendete Zehner-Ring-
Wettkampfscheibe. Das Mindener
Bürgerbataillon legt
Wert auf größtmögliche Sicherheit
und baut die Tiefgarage
vorschriftsmäßig um
und noch am selben Abend
wieder zurück.
Dort wird am Wachtag von
14.45 bis 18 Uhr reger Betrieb
herrschen. Denn die Bataillonsmitglieder
und teilnahmeberechtigten
Mitmarschierer
hoffen selbstverständlich
auf einen der beiden Königsschüsse
und treten an. Insgesamt
werden es etwa 450
Schützen sein, umgerechnet
also etwas mehr als 100
Schützen pro Stand. „König zu
werden, ist die größte Ehre im
Mindener Bürgerbataillon“,
sagt Stadtmajor Heinz Joachim
Pecher.
Jeder Schütze wird namentlich
erfasst und erhält eine
Scheibennummer, mit der
erst nach der anonymen Auswertung
den beiden
besten Zehnen
die Schützen
zugeordnet werden.
Bis dahin
herrscht auch in
der Schießkommission
große
Anspannung,
während die neun Einheiten
des Mindener Bürgerbataillons
gespannt auf Nachrichten
warten, traditionell Gerüchte
die Runde machen,
viel spekuliert und gehofft
wird.
Bis zur Proklamation der 1.
und 2. Majestät, diesmal etwa
gegen 19.45 Uhr vor dem
Preußenmuseum, vergehen
nach Beginn des Schießens
rund fünf Stunden. Bürgermeister
Michael Jäcke, der als
oberster Dienstherr des Bürgerbataillons
offiziell König
werden kann, gibt den ersten
Schuss stellvertretend für
Bundespräsident Frank-Walter
Steinmeier ab. Es folgen
Ehrengäste wie Landrat Dr.
Ralf Niermann.
Nicht automatisch werden
vermeintlich gute Schützen
auch Könige, das hat die Vergangenheit
gezeigt. Denn jeder
hat nur einen Versuch ohne
Probeschuss mit dem aufgelegten
und leicht eingespannten
Gewehr. Und bei so
vielen Teilnehmern gehört
auch eine Menge Glück dazu.
Ganze 10,4 Millimeter ist
der schwarze Zehnerkreis
breit. Eine Zehn ist Pflicht,
und Zehn ist nicht gleich
Zehn. „Wer sie nur ankratzt
oder auch nur zu drei Vierteln
wegschießt, ist gleich aus dem
Diesjähriges Königsschießen in der
Tiefgarage der Kreisverwaltung