Schüler als Journalisten: Abschlussbeilage für den “Zeitungstreff 2012” in der Endproduktion

28 bunte Seiten, prall gefüllt mit Erfahrungsberichten, Interviews und Umfragen aus der Welt von Acht- und Neunklässlern. Das ist das Ergebnis des MT-Schulprojekts „Zeitungstreff“. Am 9. November erscheinen die Artikel erstmalig als eigenständige Beilage.

Mit Hochdruck wird in Redaktion und Technik des MT derzeit an der Fertigstellung der Abschlussbeilage für das diesjährige “Zeitungstreff”-Projekt gearbeitet. Im Layout erhalten die Schülerartikel den letzten Schliff. Veröffentlichungstermin ist der 9. November. MT-Foto: M. Wiesel

Mehr als 200 Einsendungen hat MT-Redakteurin Anja Peper in den letzten Wochen bearbeitet. Artikel, die sie nicht nur gelesen, sondern zum Teil auch korrigiert, bebildert und zum Schluss mit einem Layouter zusammengepuzzelt hat. „Zu den beliebtesten Themen der Schüler gehörte in diesem Jahr die Arbeit der Mindener Tafel“, sagt Peper. Aber auch aktuelle Gefahren der Internetwelt nahmen gleich mehrere Schüler unter die Lupe.

Beim Recherchieren, Interviewen, Fotografieren und Verfassen der Texte erlebten die Heranwachsenden, wie die Zeitung entsteht, die morgens auf dem Frühstückstisch landet. „Die Recherche ist ganz schön anstrengend“, resümiert die 8h der Verbundschule Hille. „Außerdem entsteht bei der Fertigstellung der Artikel eine Menge Zeitdruck.“ Und dann gebe es ja noch das Risiko, sich mit einem schlechten Artikel zu blamieren.

Wie im professionellen Journalismus spielte auch beim Zeitungstreff die Sorgfalt eine große Rolle. „Es ist wichtig, dass sich die Menschen auch wiederfinden, über die die Schüler schreiben“, sagt Anja Peper. Welche Themen sich für Acht- und Neunklässler eignen, das hat Peper vorher mit den Lehrern besprochen. Die Pädagogen bekamen außerdem Tipps und Arbeitsblätter an die Hand. Zusammengestellt vom Media Consulting Team (Dortmund), dem Projektpartner des Mindener Tageblatts.

Themen sollten in das soziale Umfeld passen

Kreativer Umgang mit der Zeitung muss sich nicht aufs Schreiben beschränken, demonstrieren hier die Klassen 8e + d der Verbundschule Hille. Foto: Zeitungstreff

„Ich appelliere jedes Jahr an die Schüler, dass sie über Dinge schreiben sollen, die in ihrem sozialen Umfeld passieren“, sagt Anja Peper. Weil es dort persönliche Ansprechpartner gebe. Themen wie die Folgen der Fukushima-Katastrophe hingegen seien weniger geeignet. „Die sind einfach zu weitreichend.“ In vielen Fällen haben die Schüler Pepers Rat umgesetzt. Achtklässler aus Petershagen haben über den Umbau ihrer eigenen Schule berichtet, ihre Mitschüler haben die Heeresflieger in Bückeburg besucht.

Aber es gab auch Artikel, die es nicht in die Beilage geschafft haben. Etwa, wenn die Schüler darin vom neuen Modell eines Autoherstellers schwärmten oder für Institutionen warben, die kein Alleinstellungsmerkmal haben. „Wenn aber ein Autor über einen Therapiehund aus Porta geschrieben hat oder etwas gefunden hat, was es sonst selten gibt, haben wir das veröffentlicht“, sagt Peper.

Dass die Artikel in diesem Jahr gebündelt als Beilage erscheinen, stellte die Redaktion vor eine neue Herausforderung, insbesondere die hohe Zahl der Einsendungen. „Die Deadline war Anfang Oktober, aber es sind immer wieder Texte hinzugekommen“, sagt Anja Peper, die das Projekt neben dem Tagesgeschäft bewältigte. Mit der Beilage haben Lehrern, Eltern und Schülern die Chance, die Artikel in kompakter Form zu lesen.

Gleichzeitig findet so auch ein Austausch zwischen den Schülern statt. Denn das Projekt ist ein Gemeinschaftswerk von über 40 weiterführenden Schulen aus Minden, Petershagen, Hille, Porta-Westfalica und Vlotho. 1050 Schüler aller Schulformen haben in diesem Jahr beim Zeitungstreff mitgemacht. Dabei ging es nicht nur ums Texteschreiben. Sechs Wochen lang haben die Schüler das Mindener Tageblatt gelesen und über Artikel und den Aufbau der Zeitung diskutiert. Ziel des Projekts: Die Schüler sollen lernen, sich in der Medienwelt zurechtzufinden. Eine Fähigkeit, die im Zeitalter des Internets immer wichtiger wird.

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