Projekt Zeitungstreff: 28 Seiten starke Abschluss-Zeitung präsentiert 128 Schüler-Artikel

Was ist los in Minden, in der Region, in der Welt? Sechs Wochen lang haben 1050 Schüler der achten und neunten Klassen beim MT-Schulprojekt “Zeitungstreff” mitgemacht und täglich Zeitung gelesen. Viele von ihnen haben auch selber Texte geschrieben, von denen eine Auswahl heute in einer eigenen Projektzeitung Beilage erscheint.

Die Titelseite der Projektzeitung 2012. Erstmals wurden Schülerartikel, die im Rahmen des Projekts entstanden, in einer eigenen Zeitung zusammengefasst. Repro: MT

Der “Zeitungstreff” setzt von Beginn an auf Dialog und Erlebnis. Im Idealfall haben die Schüler, allein oder in kleiner Gruppe, Ansprechpartner vor Ort gefunden und mit ihnen Interviews zu ihrem Thema geführt. So arbeiten auch ausgebildete Reporter. In diesem Jahr haben Zeitungstreff-Schüler zum Beispiel die Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg besucht, haben sich einen Bewegungskindergarten angeschaut, waren im Eltern-Kind-Zentrum (Elki) oder im Seniorenheim. Was sie dabei so alles erlebt und erfahren haben, steht in dieser Beilage. Schüler, Eltern und Lehrer und alle anderen Interessierten können sich so in kompakter Form über die Ergebnisse des Schulprojektes informieren.

Andere Themen erwiesen sich als so komplex, dass sie für Acht- und Neuntklässler kaum zu bewältigen waren. Beispiele: Wie funktioniert Integration von Menschen mit ausländischen Wurzeln? Warum und in welcher Zeit machen Onlinespiele süchtig? Welche Chancen und Probleme bringt Zeitarbeit mit sich? Um solche Fragen kompetent beantworten zu können, braucht es Hintergrundwissen, aussagekräftige Statistiken und Expertenmeinungen. Auch Umfragen haben Fallstricke: Bei Umfragen in der eigenen Klasse oder auf dem Schulhof sind die Ergebnisse nicht repräsentativ.

Aber es geht beim Projekt nicht nur ums Schreiben, sondern auch ums Lesen und die Orientierung in Mindener Tageblatt bzw. auf MT-Online. Wer Zeitung lesen kann, das zeigen wissenschaftliche Studien, der findet sich auch im Internet-Informationsdschungel besser zurecht. Medienkompetenz heißt: Schon früh mit dem Überangebot umgehen lernen, Medien durchaus kritisch betrachten, Quellen und Qualität erkennen und einordnen können.

Schüler als Journalisten

Kreativer Umgang mit der Zeitung muss sich nicht aufs Schreiben beschränken, demonstrieren hier die Klassen 8e + d der Verbundschule Hille. Foto: Zeitungstreff

Seit vielen Jahren bietet das Mindener Tageblatt inzwischen sein medien- pädagogisches Projekt „Zeitungstreff“ an. Es arbeitet dabei eng mit dem „Media Consulting Team“ an der TU Dortmund zusammen, zudem mit den heimischen Schulen und ihren Lehrkräften. Regelmäßig sorgen außerdem intensiv ausgewertete Abschlussuntersuchungen für eine Überprüfung und Weiterentwicklung der Projektinhalte und -angebote.

Inzwischen lernen viele Schüler eine Zeitung tatsächlich erst im Rahmen dieses Projektes kennen, halten erstmals eine in den Händen. Sie erfahren von Redakteurinnen und Redakteuren etwas über die Arbeit von Journalisten, staunen beim Druckhausbesuch über die schwere Technik und surfen am Computer durch das Online-Portal der Zeitung oder via Smartphone in deren Facebook-Angebot.

Vor allem aber, das ist bei allen Weiterentwicklungen des „Zeitungstreffs“ stets Kern des Projekts geblieben, schreiben sie selber Artikel für die Zeitung. Die veröffentlicht sie auch – in den vergangenen Jahren fortlaufend während der Projektarbeit, diesmal erstmals als kompakte Beilage.

Projekt Zeitungstreff 2012 in Kürze

  • Das Schulprojekt Zeitungstreff hebt sich in vieler Hinsicht vom Schulalltag ab. Die Schüler lernen durch eigenes Tun. Den meisten Schülern gefällt es, mal in die Rolle von Journalisten zu schlüpfen.
  • So wird Lesekompetenz gefördert. Die Schüler sollen die Texte nicht nur verstehen, sondern möglichst auch in einen größeren Zusammenhang einordnen können.
  • Die Lehrer erhalten praxisnahes Unterrichtsmaterial (Ordner plus CD). Die Beispiele und Aufgaben sind aktuell dem Tagesgeschehen entnommen. Dabei können Lehrer aus dem Ordner je nach Alter, Schulform und gewünschtem Schwierigkeitsgrad das Passende auswählen.
  • Die Schülertexte sind jedes Jahr von sehr unterschiedlicher Qualität. Häufigster Fehler: Es wurden Texte aus dem Internet zusammenkopiert. Beiträge, bei denen eine Copyright-Verletzung vorlag, wurden nicht gedruckt.
  • Viele Acht- und Neuntklässler haben in kleinen Gruppen ihre Themen bearbeitet. So konnten sie sich die Aufgaben – Recherchieren, Interviewen, Fotografieren und Schreiben – teilen. Insgesamt haben die 1050 Teilnehmer mehr als 200 Textvorschläge bei der Redaktion eingereicht.

Autoren: Anja Peper, Christoph Pepper

Die Projektzeitung im Internet

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