Deutschland bei Pressefreiheit nur auf Rang 17

Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” hat ihre alljährliche “Rangliste der Pessefreiheit” veröffentlicht. Angeführt wird sie von den drei “üblichen Verdächtigen” Finnland, Niederlande und Norwegen, die auf den Plätzen 1 bis 3 nur untereinander teilweise einen Platz getauscht haben.

Die Weltkarte der Pressefreiheit nach “Reporter ohne Grenzen”. Copyright: ROG/RSF

Deutschland findet sich auf einem wenig berauschenden 17. Platz wieder, irgendwo zwischen Jamaica (13), Costa Rica (18) und Namibia (19). Damit allerdings gehört es immer noch zu den besten – fast ausschließlich europäischen – zehn Prozent der Länder mit der weltweit größten Pressefreiheit, innerhalb der europäischen Länder nimmt es einen Mittelplatz ein. Insgesamt weist die Liste 179 Positionen auf, absolutes Schlusslicht ist Eritrea, nur knapp davor Iran, Somalia, Syrien, Turkmenistan und Nordkorea.

In einer “Nahaufnahme Deutschland” begründet “Reporter ohne Grenzen” die Platzierung mit abnehmender Pressevielfalt, zunehmender Verbreitung von – nur schwer als solche erkennbaren – bezahlten Inhalten in journalistische Umfelder, Informationsmauerei von Behörden sowie politischen Diskussionen wie der um ein Vorratsdatenspeicherungsgesetz, das den Schutz journalistischer Quellen bedrohe und potenzielle Informanten abschrecke. Mit Sorge schließlich beobachtet die Organisation zudem, dass Neonazis oder islamistische Gruppen mehrfach kritische Berichterstatter bedrohten.

Die Rangliste versucht nach den Erläuterungen eines entsprechenden Dokuments auf der ROG-Website “den Grad der Freiheit wiederzugeben, die Journalisten, Blogger und Medien in den einzelnen Ländern genießen. Außerdem bewertet sie die Bemühungen der jeweiligen Staaten, unabhängige Berichterstattung zu respektieren und die freie Arbeit von Journalisten sicherzustellen.”

Ausdrücklich weist “Reporter ohne Grenzen” darauf hin, dass die Rangliste kein Indikator für die Qualität der Berichterstattung in den jeweiligen Ländern sei. Sie beziehe zudem nur Verletzungen der Pressefreiheit mit ein, nicht aber Menschenrechtsverletzungen im Allgemeinen.

Zur Methode der Erhebung

Autor: Christoph Pepper

 

 

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