Monthly Archives: April 2016

Schülerinnen und Schüler verbringen beim Girls’ und Boys’ Day einen Tag in der Redaktion

MT-Volontärin Annabell Bialas erklärt den Teilnehmern die Arbeit der Onlineredaktion. MT-Foto: Alex Lehn

MT-Volontärin Annabell Bialas erklärt den Teilnehmern die Arbeit der Onlineredaktion. MT-Foto: Alex Lehn

Pressegespräche und Termine gehören zum Alltag eines Zeitungsredakteurs. Gestern konnten zwölf Schülerinnen und Schüler beim Girls’ und Boys’ Day den Tag in der Redaktion des Mindener Tageblatts verbringen und einen eigenen Termin im Kommunalarchiv Minden wahrnehmen.
„Viereinhalb Kilometer Akten lagern hier“, sagt Archivleiter Vinzenz Lübben. „Würde man die Ordner aneinander auf den Boden legen, könnte man damit einmal das Glacis umrunden.“ Das ist eine Maßangabe, unter der sich die Teilnehmer etwas vorstellen können. Rund eineinhalb Stunden nahm der Archivleiter sich Zeit und beantwortete die Fragen, die die Sechst- bis Achtklässler gemeinsam in der Redaktion für ihn vorbereitet hatten.
Wie wird in einem Archiv gearbeitet, welche Aufgaben fallen täglich an, wie alt ist das älteste Dokument und wie wird man eigentlich Archivar? All diese Aspekte wurden angesprochen. „Zu unseren Hauptaufgaben zählt das Konservieren und Restaurieren des Materials“, sagt Lübben. „Hier werden die Unterlagen der Stadt Minden aufbewahrt, die bei der Verwaltung entstehen oder aber Dokumente, die historisch relevant sind.“
Im Gebäude in der Tonhallenstraße durften die Schüler sich auch einige alte Archivalien anschauen, darunter ein von Königin Victoria von England ausgestelltes Patent für einen Mindener Bürger oder einen Pass in arabischer Schrift, mit dem ein Mindener Kaufmann einst durch das Osmanische Reich reisen konnte.

“Ideal ist natürlich die völlig fehlerlose Zeitung” – aber leider ein unrealistisches

Leserschreiben, datiert vom 6.4.2016, eingegangen mit einem großen Paket von handschriftlich ,markierten Zeitungsausschnitten. Repro: MT

Leserschreiben, datiert vom 6.4.2016, eingegangen mit einem großen Paket von handschriftlich ,markierten Zeitungsausschnitten. Repro: MT

Minden, 26.4.2016

Sehr geehrter Herr Lesername,

haben Sie vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben. Bitte sehen Sie mir nach, dass in der Beantwortung ein gewisser Zeitverzug eingetreten ist.

Ich freue mich sehr, dass Sie sich so intensiv mit Ihrem Mindener Tageblatt auseinandersetzen. Einige der mir zugesandten Ausschnitte bezogen sich allerdings auch auf andere Produkte unseres Verlages wie den „Weserspucker“. Ich habe mir erlaubt, das an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Auch zur Frage der Paginierung von Anzeigen- und Kollektivseiten im MT kann ich Ihnen keine Antwort geben, da dies ebenfalls nicht in meinen Zuständigkeitsbereich fällt. Ich nehme aber an, dass unser Verlagsleiter diesbezüglich  von sich hören lassen wird.

Die das MT betreffenden Ausschnitte konnte ich in zwei Gruppen einteilen: Rechtschreib-, Flüchtigkeits- und Redigierfehler sowie die von Ihnen monierte Schreibweise der Ergebnisnennungen von Schießwettbewerben. Fangen wir mit Letzterem an:

Der Duden ist hier eindeutig (Duden-Regeln 390 und 391 zu Maß-, Mengen- und Münzbezeichnungen). Der Plural wird verwendet, wenn die entsprechenden Dinge einzeln gezählt werden, z. B. drei Gläser Wein trinken. Ist die Gesamtzahl gemeint, ist Singular zu verwenden. Wir bezahlen nicht für etwas 10 Euros oder Dollars, sondern 10 Euro oder Dollar oder Pfund. Bei Ringzahlergebnissen gilt das analog. Dass wir trotzdem die – nach dieser Sichtweise falsche, nach Ihrer Sichtweise richtige – Schreibweise der Südnienburger Schützen haben durchgehen lassen, ist dann allerdings tatsächlich ein Fehler der Redaktion gewesen.

Womit wir bei dem allgemeinen Thema „Fehler in der Zeitung“ wären. Ich darf Ihnen, sehr geehrter Herr Lesername, eindringlich versichern, dass wir uns große Mühe damit geben, die Fehlerzahl auf ein Mindestmaß zu beschränken. Ideal ist natürlich die völlig fehlerlose Zeitung – aber das wird sich mit der für ein unter hohem Termindruck tagesaktuell produziertes Objekt verbundenen Arbeitsweise wohl niemals völlig verwirklichen lassen. Hier arbeiten Menschen (wie gesagt, oft unter hohem Druck) und da passieren Fehler – übrigens aufgrund der heutigen schulischen und universitären Ausbildungsstandards in der Rechtschreibung bei jüngeren Kollegen auch häufiger als in der Regel bei den Älteren. Diesen Fehlern rücken wir

a) mit der obligatorischen computergesteuerten Rechtschreibprüfung durch den Autor,

b) dem anschließenden Vieraugenprinzip in der Redaktion,

c) einem externen Lektorat für jede fertig produzierte Seite und

d) einer Schlusskontrolle in der Medienproduktion auf sensible Bereiche wie Überschriften, Unter-, Zwischen-, Bild- und Zitatzeilen vor der endgültigen Druckfreigabe zu Leibe.

Mit diesem Qualitätssicherungs-Raster ist es uns tatsächlich gelungen, die Fehlerzahl deutlich zu reduzieren. Völlig ausmerzen aber können wir die Fehler damit nicht – das muss man realistischerweise einräumen. Glauben Sie mir: Über jeden einzelnen, der in der Zeitung steht, ärgern sich Redaktion und Verlag mindestens genauso wie diejenigen Leserinnen und Leser, die sie entdecken.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen unsere Problematik ein wenig verdeutlichen. Gern zeigen wir Ihnen einmal die Abläufe in der Redaktion, wenn Sie das interessieren sollte. Bleiben Sie uns als kritischer Leser gewogen – wir freuen uns über jeden Hinweis, wie wir unsere, wie wir finden: gute, Zeitung  besser machen können.

Herzliche Grüße aus Minden

Ihr Christoph Pepper, Chefredakteur

 

Wachsendes Interesse am Mindener “Azubify”-Konzept

Besuch aus dem “hohen Norden”: Kollegen des Medienhauses “Weser-Kurier” aus Bremen ließen sich in MInden das preisgekrönte “Azubify”-Projekt vorstellen. Foto: Pepper


In genau drei Wochen erscheint das neue “Azubify. Das in Minden gemeinsam von MT und Com.on entwickelte Konzept kombiniert eine Online-Datenbank mit Profil-Quiz, Berufsprofilen und Stellenangeboten mit einem Print-Magazin, das neben Berufsprofilen und entsprechenden Ausbildungsplatzangeboten auch zahlreiche praktische Tipps für Ausbildungsplatz-Suchende und Berufseinsteiger bietet.

Wie gut dieses Konzept angesichts des drohenden Fachkräftemangels greift, spricht sich herum: Nach unserem ersten „Azubify“-Partnerverlag, der Hamelner Deister-und Weserzeitung, klopfen immer öfter andere Medienunternehmen beim MT an, ob sie das vom Weltverband der Zeitungen ausgezeichnete Projekt übernehmen können.

Zuletzt waren erst gestern Susanne Kremer und Mateo Maciolek von der Bremer Weser Kurier Mediengruppe im Haus, um sich „Azubify“ im Detail präsentieren zu lassen. Die Entwickler Sabine Morche (Redaktionsleitung BMS), Thomas Bouza Behm (Leitung Medienverkauf), sowie Lutz Carta und Henning Burzlaff (com.on Werbeagentur) tauschten sich mit den Gästen lebhaft über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus. Auch mit anderen Medienhäusern ist das MT aktuell im Gespräch.

Das kommende „Azubify“-Magazin des Mindener Tageblatts für die Mühlenkreis-Region wird mit fast 200 Seiten umfangreicher ausfallen denn je. Allein in der Region verzeichnet es beeindruckende 112 unterschiedliche Ausbildungsberufe. Auch das Azubify-Portal ist entsprechend aktualisiert und erweitert worden. Unter anderem wurde das zur Ermittlung des persönlichen Interessenprofils angebotene Einstiegsquiz grundlegend überarbeitet. Zwei ambitionierte Jung-Psychologinnen der Psychologischen Fakultät der Uni Bielefeld haben seit Beginn des Jahres entscheidend daran mitgewirkt, dass die Auswahl der vorgeschlagenen Ausbildungsberufe in Zukunft noch passgenauer ist.