Monthly Archives: Juni 2015

MT berichtet live von der Gourmetmeile – Leserfotos mit #mindenroyale gesucht

MT-Foto: Philpp Nicolay

MT-Foto: Philpp Nicolay

Minden (pni/nas). Wie sieht eigentlich die andalusische Felsenkrake aus? An welchem Stand ist gerade die längste Schlange? Was sind eigentlich Tonkabohnen? Und was macht die Queen in Minden? Zur 15. Gourmetmeile berichtet das Mindener Tageblatt ab Freitag 11 Uhr live mit Fotos, Videos und Tipps im Live-Ticker via ScribbleLive.

Unter dem Motto „Minden Royale“ findet die Gourmetmeile dieses Jahr nicht wie gewohnt auf dem Mindener Marktplatz, sondern auf dem Simeonsplatz statt. Vom 26. bis 28. Juni bieten die Gastronomen dort an 15 Ständen allerlei Leckereien an.

Aktuelle Informationen zu den Gerichten, Kurzinterviews mit den Köchen und natürlich Fotos von den Speisen gibt es dann im MT-Live-Ticker. Wer Teil der Berichterstattung werden möchte, kann der Redaktion in den Sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #mindenroyale Fotos, Videos oder Tweets senden. Das können Selfies mit Champagner-Glas, der Schnappschuss von der Erdbeerschnitte oder einfach ein Feinschmecker-Tipp sein. Alternativ können Leser ihre Bilder und Tipps auch per Mail an online@mt.de senden.

Die Aufbauarbeiten für die Gourmetmeile haben übrigens schon bei ungemütlichem Wetter begonnen. Doch auch bei mäßigen Sommerwetter werden die Besucher auf dem Gastronomie-Highlight dieses Jahr nicht nass. 30 Meter Durchmesser hat das riesige Schirmdach, das Helfer über den Simeonsplatz gespannt haben. Mit dieser Spannweite hat sich das Dach gegenüber den Vorjahren (24 Meter) deutlich vergrößert. Die Konstruktion wird mit Wassertanks beschwert, in denen sich 36.000 Liter befinden.

Auch die Anzahl der Sitzplätze hat sich in diesem Jahr deutlich erhöht. Laut Angaben der Veranstalter können im Areal die Besucher auf rund 1200 Sitzgelegenheiten die kulinarischen Leckereien genießen.

Ab Freitag können Besucher die Köstlichkeiten, erlesene Getränke und ein umfangreiches Rahmenprogramm auf der Gourmetmeile genießen (wir berichteten).

MT baut Bezahlmodell und Portfolio für digitale Produkte aus

Mit diesem Symbol weist das MT auf kostenpflichtige Texte hin. Erst nach einer Anmeldung - entweder als Abonnent oder mit einem tagespass - sind sie uneingeschränkt nutzbar. Repro: MT

Mit diesem Symbol weist das MT auf kostenpflichtige Texte hin. Erst nach einer Anmeldung – entweder als Abonnent oder mit einem Tagespass – sind sie uneingeschränkt nutzbar. Repro: MT

Um sein journalistisches Angebot auf Dauer auch im Internet anbieten zu können, hat das Mindener Tageblatt – wie zahlreiche andere deutsche Zeitungen auch – vor geraumer Zeit ein Bezahlmodell für seine Website eingeführt. Dieses wird nun in einem weiteren Schritt ausgebaut.

Angekündigt im Mai 2014 und dann in einem mehrstufigen Prozess umgesetzt, sind große Teile der von der eigenen Redaktion erbrachten redaktionellen Leistungen (Texte, Bilder, Bilderstrecken, Videos, Audioslides, Downloads, interaktive Grafiken und anderes mehr) inzwischen nur noch für Abonnenten (ab 2 Euro/Monat) oder Nutzer eines Tagespasses 0,99 Euro/Tag) zugänglich. Frei geblieben sind bisher die überregionale Berichterstattung, lokale Übersichtsseiten mit Überschriften, Teasern bis zu 300 Zeichen Text sowie die ersten Absätze von Artikeln.

Übersichtsseiten, Überschriften und Teaser werden auch künftig kostenlos verfügbar sein, allerdings mit reduziertem Textumfang. Repro: MT

Übersichtsseiten, Überschriften und Teaser werden auch künftig kostenlos verfügbar sein, allerdings mit reduziertem Textumfang. Repro: MT

Im Zuge des weiteren Ausbaus des Bezahlmodells werden künftig auf lokalen Übersichtsseiten nur noch Überschriften sowie Teaser bis  zu 150 Zeichen frei lesbar sein, auch die Artikelanfänge selbst werden nur noch bis zu einer Zeichenlänge von 150 einsehbar sein, bevor ein Plus-Symbol Nichtzahler darauf hinweist, dass journalistische Leistungen ihren Preis haben. Mittelfristig ist eine weitere Ausbaustufe mit einer Maximallänge von 100 Zeichen für Teaser und Artikelanfänge angedacht.

Hinter der Bezahlschranke sind die Texte und sonstigen Inhalte nicht nur in vollem Umfang frei zugänglich, auch die Werbung ist stark reduziert. Vor allem soll jede Form störender Werbung (Overlays, wandernde Flächen und anderes mehr) unterbunden werden.

Ausgebaut wird auch das technische Angebotsspektrum: Gelegenheitsnutzer sollen die Möglichkeit erhalten, künftig auch einzelne Artikel über die bekannten Zahlungswege Paypal oder Mobilfunkrechnung erwerben zu können.Nachgedacht wird auch über weitere, gegebenenfalls noch komfortablere Online-Bezahlmöglichkeiten.

Die Einführung des Bezahlmodells hat in der Nutzerschaft bekanntlich zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. Neben massiver Kritik in den sozialen Netzwerken gab es auch viel Verständnis, zahlreiche Nutzer begrüßten die Umstellung sogar ausdrücklich. Die Resonanz auf das neue und im Markt bislang unbekannte digitale Angebot entspricht mehr oder weniger den Erwartungen des Verlages: Ende Mai, sechs Monate nach der endgültigen Aktivierung der Kostenpflicht, waren insgesamt 1.486 Abonnenten  für MT.de registriert – in unterschiedlichen Kombinationen mit Print und/oder ePaper. Das ePaper – also die auf PCs oder in Apps auf Mobilgeräten nutzbare digitale Version der Druckausgabe – nutzten 1.641 Abonnenten, ebenfalls in unterschiedlichen Kombinationen mit den anderen Verlagsangeboten. Auch für fallweise statt regelmäßige Nutzung gibt es Interessenten: Rund 1.600 Personen erwarben  seit Dezember einen Tagespass, im selben Zeitraum gingen etwa 350 Einzelexemplare des ePapers über die digitalen Ladentheken in den Appstores oder im PDF-Kiosk.

Immer mehr User kommen über Smartphones und Tablets

Der tägliche Besuch auf MT.de ging mit Einführung des Bezahlmodells erwartungsgemäß zurück, allerdings längst nicht im ursprünglich kalkulierten Umfang. Kamen nach Jahren nahezu ungebremsten Wachstums im Jahr 2013 im Schnitt schließlich 22.270 Besucher täglich, so waren es im Jahr 2014 “nur noch” 19.289 pro Tag; das entspricht einem Minus von 13,4 Prozent. Hier wirkten allerdings offenbar auch andere Faktoren ein, denn Rückgänge gab es bereits in den drei Monaten vor dem (auch mit einer URL-Umstellung verbundenen) Relaunch und der Ankündigung einer Bezahlschranke. Im Jahr 2015 schwanken die täglichen Besucherzahlen – übrigens auch stark kalender- und ereignisabhängig – im Monatsmittel aktuell zwischen 17.200 (Mai) und 20.600 (Februar), bewegen sich im bisherigen Jahresschnitt aber exakt auf Vorjahresniveau. Dabei können die Pendelausschläge kräftig sein: So verzeichnete MT.de am 18. Februar – an diesem Tag begleitete die Redaktion live eine Bombenräumung in der Stadt Minden – fast 90.000 Besuche.

Die Zahl der Nutzer, die über ein mobiles Gerät auf MT.de zugreifen, wächst rasant. Grafik: MT

Die Zahl der Nutzer, die über ein mobiles Gerät auf MT.de zugreifen, wächst rasant. Grafik: MT

Dabei nimmt der Anteil der Besucher, die MT.de über ein Smartphone oder ein Tablet ansteuern, kontinuierlich zu: 2013 kamen 17 Prozent der Besucher über mobile Geräte, 2014 schon 26 Prozent. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wuchs dieser Anteil nochmals auf nun bisher 33 Prozent. Vor diesem Hintergrund erweist sich die mit dem Online-Relaunch im Mai 2014 erfolgte Umstellung des Internet-Auftritts auf Responsive-Technologie (einheitliche technische Plattform für alle Geräte, die die Inhalte jeweils gerätespezifisch ausspielt) als im Sinne des Wortes vorausschauend. Diese Entwicklung stützt ebenfalls die Entscheidung für ein Bezahlmodell, da Mobilgeräte für klassische Display-Werbung wegen der Begrenztheit des zur Verfügung stehenden Platzes in der Regel wenig attraktiv sind, hohe technische Anforderungen stellen und häufig auf Akzeptanzprobleme beim User stoßen.

 

Zuwachs fürs digitale Portfolio: Der historische Datenschatz aus 159 Jahren Zeitungsgeschichte

Online-Archiv

Im Test-System funktioniert das künftig über MT.de erreiche Online-Archiv bereits ganz gut. Aktuell werden die Datenbestände aus 150 Jahren historischer Zeitunsgproduktion auf den Archivserver portiert, anschließend folgen zehn Jahre bereits voll digital erstellter Produktionsdaten. Auch die tägliche Datenübergabe neuer Zeitungen und Online-Ausgaben nach jeweiligem Produktionsabbschluss wird noch programmiert. Repro: MT

Noch in diesem jahr kommt mit dem Online-Archiv des Mindener Tageblatts ein weiteres digitales Angebot hinzu. Dann werden sämtliche seit dem Ersterscheinungstag 4. Juli 1856 bis zum Jahr 2006 veröffentlichten historischen Zeitungen sowie die anschließend bereits voll digital produzierten Ausgaben sowie das Online-Angebot der vergangenen Jahre für Internet-Recherchen mittels eines eigenen Suchprogramms zur Verfügung stehen. Die Benutzung der eigens dafür entwickelten Suchmaschine soll kostenlos möglich sein,  damit gefundene interessierende Artikel können dann in einen Warenkorb gespeichert und anschließend gegen eine Gebühr heruntergeladen werden. Auch hier wird das Preismodell MT-Abonnenten (print und/oder digital) deutlich bevorzugen.

Wenn der Kritiker zum Vortragenden wird

 

Unser Musikkritiker Udo Stephan Köhne rezensiert nicht nur, er stellt sich auch selbst dem kritischen Publikum. Zum Beispiel mit einem discografishen Vergleich von Wagner-Aufnahmen. Foto: Christian Helming

Normalerweise ist der Musikwissenschaftler Udo Stephan Köhne unsere Fachkraft für klassische Musik. Seit vielen Jahren besucht er Konzerte und Aufführungen als Kritiker für das Mindener Tageblatt, seine geschliffenen Texte zeugen nicht nur von umfassendem Fachwissen, sondern auch von journalistischer Schreibfreude.

Auch wenn er sich stets um Gerechtigkeit, vor allem aber um Angemessenheit des jeweils angelegten Maßstabs bemüht, macht er sich mit seiner gelegentlich auch spitzen Feder natürlich nicht nur Freunde – bei sich ungerecht behandelt fühlenden Musikern sowieso, manchmal aber auch bei jenen Teilen des Publikums, die mit seinem Urteil schon mal nicht einverstanden sind. Im Zweifelsfall folgen dann mehr oder weniger wütende Leserbriefe, auch Abonnements-Kündigungen bzw. entsprechende Drohungen  hat es schon hier und da gegeben. So etwas gehört zum Kritiker-Leben dazu – übrigens auch zu dem der Ressortleiterin Kultur und der Chefredaktion, die ihren Rezensenten in solchen Fällen natürlich nicht im Regen stehen lassen.

Dass Köhne nicht nur kritisieren kann, sondern sich auch selbst einem kritischen Publikum zu stellen in der Lage ist, zeigt er mit gelegentlichen Vorträgen. Im Vorfeld des neuesten Mindener Wagner-Projekts, dem er auch als Verantwortlicher für das Porgrammheft verbunden ist, stellte er jetzt etwa einen discografischen Vergleich von verschiedenen “Rheingold”-Aufnahmen an. Was Kritiker-Kollege Christian Helming davon zu berichten wusste, lesen Interessierte hier:

“Achtung, Wagner – bitte nicht schleppen!” (MT vom 20.6.2015)