20140514_PO_08

porta-extra-mai-2014-gesamt

8 Porta extra NAMMEN Wald rundum hatte sich bald ausgebreitet. Heute ist von der früheren Bebauung auf dem Gelände nichts mehr zu sehen, der Staatswald hat die Enklave Bad Nammen eingeschlossen. Nicht einmal Grenzen sind mehr zu erkennen. Bad Nammens Blütezeit begann nach kleinen Anfängen im Jahr 1813 noch in der ersten Hälfte des vorvergangenen Jahrhunderts und hielt bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges an. Sie ist vor allem mit dem Besitzernamen Nolting verbunden – also mit der Familie, die über mehrere Generationen den Betrieb führte. Nicht nur für Schwefelbäder aus eigenen Quellen und zum Schlammbaden – der Schlamm wurde im Nammer Holz geschürft und in Loren auf Feldbahnschienen zum Kurhaus transportiert – war das Bad erste Adresse. Die „Holztubbenbäder“ linderten manch Leidendem die Gliederschmerzen und andere Gebrechen. Auch die Gastronomie des Heilbades hatte einen hervorragenden Ruf. Ein Sonntagsausflug zum Kaffeekonzert der Schlamm- und Schwefelbades. Anfang der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts kauften zwei Bückeburger Investoren aus der Medizinbranche den Gesamtkomplex von der damaligen Besitzerfamilie Meier. Sie wollten ihn abreißen und hier neubauen. Dann kam die erste Gesundheitsreform und die Bückeburger „kalte Füße“. Nach vollzogenem Abriss passierte nichts mehr. Das riesige Grundstück wurde der Vegetation preisgegeben. Der Bad Nammen?“ fragen Auswärtige. Und auch Neubürger und jüngere Nammer haben bisweilen Schwierigkeiten, den Namen des Ortsteiles zu erklären und die Verbindung zu dem früheren renommierten Kurhaus mit 65 Zimmern herzustellen. Vor vierzig Jahren wurde es mit allen Nebengebäuden dem Erdboden gleichgemacht. Etwas mehr als dreißig Wohnhäuser bilden den Distrikt Bad Nammen, das Unterdorf. Im Nordwesten grenzt es an Bückeburg-Röcke und an Minden-Meißen an. Die Brunnenstraße, die westliche Rintelner Straße und die Straße „Zum Nammer Holz“ umschließen den Ortsteil, dessen Häuser teilweise nur wenige Meter vom „Grenzgraben“ entfernt liegen, der den Grenzverlauf nach Schaumburg-Lippe hin bestimmt. Am Ende der Brunnenstraße, in Richtung Hausnummer 1, befanden sich, von hohen Buchen und Eichen umgeben, die imposanten Gebäude des In seiner Blütezeit warb das Kurhaus Bad Nammen mit einer Farbaufnahme um Kurgäste und sonntägliche Kaffeekonzert- Besucher. Foto/Repros: Kurt Römming „Kalte Füße“ beenden Blütezeit Das Kurhaus Bad Nammen verschwindet vor vierzig Jahren von der Bildfläche Von Kurt Römming Die Rintelner Straße mit den Gleisen der MKB, die an der Haltestelle „Nammen Bad“ nördlich abzweigende Brunnenstraße und die Querverbindung „Zum Nammer Holz“ umschließen den Ortsteil „Bad Nammen“.


porta-extra-mai-2014-gesamt
To see the actual publication please follow the link above