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12 Porta extra COSTEDT Neue Bleibe mit bester Aussicht Portaner Heimat- und Naturfreunde danken Wilhelm Stein für Hilfe beim Storchennestbau Ein renoviertes Zuhause Es erforderte immer wieder Einfühlungsvermögen und Organisationstalent, damit sich die Gastschüler bei uns wohlfühlen konnten. Unsere Kinder planten jedes Mal viel, aber meistens lief alles ganz anders ab als gedacht. Da war Merrit aus Illinois – groß, schlaksig und sehr sympathisch. Er hatte vor, Kunst zu studieren. Der Surrealist Salvador Dali hatte es ihm besonders Die ganze Welt zu Besuch Ob amerikanisch, finnisch oder indonesisch – Gastschüler willkommen angetan. Seine Begeisterung steckte auch uns an. An langen Abenden diskutierten wir über Kunst, Literatur und vieles mehr. Das Wörterbuch ging dabei von Hand zu Hand. Merrit war immer hungrig, nicht selten hörten wir es nachts in der Küche rumoren, dann bereitete er sich ein dreistöckiges Sandwich. Einige Sommerwochen war Hendra aus Indonesien unser Gast. Die Kommunikation erfolgte mit englischen Brocken und Zeichensprache. Er brachte durch seine lächelnde, asiatische Gelassenheit oft so was wie Ruhe in unseren etwas hektischen Tagesablauf. Es kam vor, dass er mir begütigend die Hand auf die Schulter legte, wenn ich mit unserer Jüngsten einen Streit auszufechten hatte. Hendras Hobby war das Ko- Es erforderte viel Überredungskunst, Lisa davon zu überzeugen, dass diese Aufmachung wohl fehl am Platze sei. Ihr Hobby waren Spinnen in jeder Größe, die in unserem Garten reichlich vorhanden waren. Sie wurden in Gläsern auf dem Fensterbrett ihres Zimmers deponiert. Mehrmals kam es vor, dass die Familie auf Spinnenjagd gehen musste, da die Deckel nicht dicht waren. Selbstverständlich kamen Lisas Lieblinge mit auf die Heimreise, denn damals waren die Sicherheitsbestimmungen an den Flughäfen noch nicht so streng. Bei allen Besuchen waren wir immer wieder neugierig auf andere Mentalitäten. chen. Das Nationalgericht seines Landes „Nasi Goreng“, bestehend aus Schweinefleisch, Nudeln, Porree und scharfen Gewürzen, steht seitdem öfter auf unserem Speiseplan. Während seines Wirkens durfte niemand in die Küche, den Abwasch erledigte er auch allein. Unvergessen ist Lisa aus Helsinki: Wegen ihrer Skurrilitäten gab es immer wieder Überraschungen. Als unsere Älteste mit ihr zu einer Schulparty aufbrechen wollte, stand sie mit einem Outfit in der Tür, dass uns der Atem stockte: Ein Superminikleid mit tiefem Ausschnitt, dazu Netzstrümpfe. Mit Schminke, Lidschatten und Rouge war sie auch sehr großzügig umgegangen. Mein Mann musterte Lisa, dann äußerte er spontan: „Du siehst ja aus wie...“. Zum Glück sprach er nicht weiter. Von Irmingard Rachfall Der treue Helfer Wilhelm Stein (l.) freut sich sichtlich über das Anerkennungspräsent, das ihm Margrit Meier und Albrecht von Lochow überreichen. Foto: Gisela Schwarze mit bester Aussicht hat eine Storchenfamilie am Großen Weserbogen bezogen. Nun bedankte sich Margrit Meier vom Verein Natur- und Heimatpflege Porta (NHP) beim Bad Oeynhausener Dachdeckermeister Wilhelm Stein für dessen tatkräftige Hilfe beim Bau der neuen Storchenbleibe. „So eine Flasche mit Apfelschnaps bekommen nur besonders verdiente Helfer“, würdigte Margrit Meier das Engagement Wilhelm Steins. Der war mit seinem Hubsteiner von der gegenüber liegenden Weserseite gekommen, um Erwin Mattegiet und Albrecht von Lochow vom Komitee „Rettet die Weißstörche“ in luftige Höhen zum Storchennest hinauf zu befördern. Arbeitsgeräte und eine neue Nestauspolsterung kamen ebenfalls via Hubwagen an Ort und Stelle oben an. Seit Jahren unterstützt der Dachdeckermeister die Storchenfreunde und hat so wichtigen Anteil an dem Erfolg, Weißstörche südlich vom Wiehengebirge anzusiedeln. Der überreichte Apfelschnaps wurde ausschließlich aus Portaner Falläpfeln hergestellt. Die NHP-Vereinsmitglieder ließen die Äpfel an den Straßenrändern nicht verkommen, sammelten sie ein und ließen einen edlen Tropfen daraus brennen. Von Gisela Schwarze


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