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638 MMiinnddeenneerr TTaaggeebblalattt t LoAknawlsuprofrt Nr. 196 · Freitag, 24. August 2018 Drei Fragen an ... Jan-Christoph Hohlfeld (HSG Porta) „Das war grausam“ Porta Westfalica (cb). Ohne Unterbrechung im gelb-blauen Dress: Jan-Christoph Hohlfeld gehört zu der seltenen Spezies Handballer, die noch nie für einen anderen Verein gespielt haben. Seit den Minis geht der Rückraumspieler für die HSG Porta auf Torejagd. Jan-Christoph Hohlfeld, die vergangene Saison dürfte für Sie nicht nur wegen der prekären sportlichen Situation schlimm gewesen sein? Ich hatte eine Schambeinentzündung und konnte in der wichtigen Phase der Saison nicht spielen. Trotzdem habe ich immer versucht, dabei zu sein und so irgendwie zu helfen. Wenn man draußen sitzt, geht das nur bedingt. Das war grausam. Dann dürfte die Lust auf die neue Saison umso größer sein? Die ist immer groß. Ich spiele ja schon ewig und will natürlich auch jedes Spiel gewinnen. Aber ich habe vor dieser Saison wieder richtig Bock. Vor allem, weil bei uns gerade eine super Stimmung herrscht und wir die Mannschaft zusammenhalten und uns sogar noch verstärken konnten. Jan-Christoph Hohlfeld trug schon immer das HSG-Trikot. Foto: cb Die HSG Porta geht mit einem neuen Trainer in die Saison. Können Sie Daniel Franke beschreiben? Als ich in den Männerbereich kam, haben wir auch noch zusammengespielt. Deshalb kenne ich ihn ja schon lange. Er fragt auch schonmal nach. Für ihn ist es ja auch etwas Neues, auf diesem Niveau zu trainieren. In der Vorbereitung hat er ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Mir war von Beginn an auch nicht bange, dass es mit Daniel nicht klappen würde. Die HSG Porta Trainer Daniel Franke (hinten von links), Alexander Hahne, Gerd Malte Tretzack, Tim Held, Jan Christoph Hohlfeld, Florian Göpfert, Niels Fuchs, Dennis Müller, Co-Trainer Björn Groditzki und Betreuer Andreas Nagel (vorne von links), Luca Halstenberg, Niklas Delius, Lennart Wilken-Johannes, Yannick Naumann, Marten Kollmeier, Zeitnehmerin Friederike Kallendorf-Franke. Es fehlen: Tristan Frerichs, Nicholas Held, Zeitnehmerin Nicole Delius und Physiotherapeutin Vilay Oquendo. Foto: pr Drei Fragen an ... Christoph Weber (Lit II) „Das wirkt unglaubwürdig“ Minden (cb). Ebenso wie Jan- Christoph Hohlfeld bei der HSG Porta war Christoph Weber noch nie für einen anderen Verein aktiv als für die Spielgemeinschaft aus Hille. Sie sind ein ruhiger Charakter, und Kapitän. Wie passt das zusammen? Ich sehe diese Ruhe eher als eine positive Eigenschaft an. Manchmal könnte ich schon mehr aus mir herausgehen. Das wurde mit oft gesagt. Man darf sich nicht verstellen. Das wirkt unglaubwürdig. Wir führen Sie die jungen Spieler an? Das mache ich ja nicht alleine. Generell versuche ich, Tipps in einem vernünftigen Ton rüberzubringen. Meistens weiß der Adressat ja selber, dass er Christoph Weber möchte sich nicht verstellen. Foto: cb einen Fehler gemacht hat. Unter Feiko Hampel war Lit II zuletzt sehr erfolgreich. Er ist ein überaus ehrgeiziger und planender Trainer. Obwohl es sein erstes Jahr im Männerhandball war, lief es von Anfang an. Er ist ein Kumpeltyp. Es ist leichter Dinge, die einem nicht so sehr gefallen, anzusprechen. Ausgeglichen wie noch nie Blick in die Liga: Nettelstedt II mit ungewöhnlichen Vorbereitungs-Methoden Minden (cb). Bereits vor den beiden vergangenen Spielzeiten betonten die heimischen Trainer, dass die Männerhandball Verbandsliga extrem ausgeglichen sei und jeder jeden schlagen könne. Die Abschlusstabelle der Vorsaison untermauert diese These. Die beiden Aufsteiger TSG Harsewinkel und SuS Oberaden wiesen am Ende die stolze Zahl von 16 beziehungsweise 17 Minuspunkten auf. „Jetzt sind diese beiden Mannschaften, die leistungsmäßig tatsächlich auch ein wenig über den anderen standen aus der Liga raus. Und Absteiger TV Verl fiel gegenüber den anderen Mannschaften auch ein wenig ab“, blickt Feiko Hampel, Trainer von Lit Tribe Germania II zurück und prognostiziert ein „breites Mittelfeld“. Der neue Portaner Trainer Daniel Franke, macht die Unberechenbarkeit an den letztjährigen Ergebnissen der HSG fest. „Sie haben zweimal gegen den Meister Harsewinkel gewonnen, aber auch zweimal gegen den Vorletzten HSG Hüllhorst. Zu Hause sogar mit 15 Toren Unterschied.“ Eine gute Rolle spielte vor allem bis in den Dezember hinein der TuS Nettelstedt II. Gerade souverän aus der Landesliga aufgestiegen, hielt sich das Team von Trainer Sebastian Redeker lange Zeit in der Spitzengruppe. Bis gewiss wurde, dass Torjäger Jan Schröder, der sich im Sommer dem Oberligisten Sportfreunde Loxten anschloss, unter einer hartnäckigen Rückenverletzunglitt. „Das war für die Mannschaft ein Schock und sie musste sich neu sortieren. Nach der langen Durststrecke befand sie sich im Aufwind“, meint Redeker. Den Trend will die Zweitliga Reserve in der anstehenden Saison fortsetzen. Ziel ist es laut Redeker, „rasch die 23 Punkte vom letzten Jahr zu erreichen und dann definieren wir die Ziele neu.“ Dass das schnell klappen wird, da ist sich der Ex-Profi ziemlich sicher. „Wir haben eine supertalentierte Mannschaft. Ich habe richtig Lust, mit den Jungs zu arbeiten.“ Gearbeitet wurde auch in der Vorbereitung massiv. Unter anderem traf sich das Team in einer Mindener Bundeswehr- Kaserne und musste Militärfahrzeuge unterschiedlicher Gewichtsklassen ziehen. „Den Panzer haben wir keinen einzigen Millimeter bewegt. Aber es war eine echt spaßige Aktion.“ Spaß macht dem TuS-IITrainer auch das forsche Auftreten des erst 17-jährigen Hannes Krassort aus der Jugend der JSG NSM-Nettelstedt. Einen forschen Auftritt über die gesamte Serie hinweg trauen die heimischen Trainer dem Aufsteiger TV Isselhorst zu. Der marschierte mit 52:0-Punkten durch die Landesliga-Staffel 2 und wird als ein Kandidat für den Durchmarsch in die Oberliga angesehen. „Sie hatten schon einen super Kader und haben den noch verstärkt“, weiß Lit-II-Coach Hampel. Handball Männer, Verbandsliga 1. Spieltag 8./9. September HSG Altenbeken/Buke - HSG Hüllhorst CVJM Rödinghausen - HSG TuS/EK Spradow HSG Porta - TV Isselhorst Sa. 17.00 TuS Nettelstedt II - Ahlener SG II TSV Hahlen - Spvg. Steinhagen Sa. 19.00 TV Emsdetten II – Lit Tribe Germania Sa. 19.00 ASV Senden - TuS Brake Sehnsucht nach Heimstärke Handball-Verbandsliga: Ein Spiel in der Karl-Krüger-Halle bestreiten zu müssen, stieß einst bei den Gegnern der HSG Porta auf Unbehagen. Das soll wieder so werden. Von Christian Bendig Porta Westfalica (cb). In der Rückschau auf die vergangene Saison fiel bei der HSG Porta immer wieder ein Satz: „Wir haben es aus eigener Kraft geschafft, in der Liga zu bleiben.“ Die Verbandsliga-Handballer mussten zwar bis kurz vor Toreschluss zittern. Doch machte sich die HSG unter dem Interimstrainer Dennis Eichhorn nicht von der Fusion zwischen Oberligist HSG Augustdorf/Hövelhof und Drittligist HSG Lemgo II und deren Auswirkung bis in die Ligen darunter abhängig. Trotzdem: Eine so wechselhafte Spielzeit wie die vergangene, möchten die Portaner rund um die Karl-Krüger-Halle nicht mehr erleben. Dafür soll mit Daniel Franke ein neuer Mann an der Seitenlinie sorgen. Der trainierte zuletzt das Bezirksliga Team der HSG, bringt aber etwas mit, das bei den Veltheimern enorm wichtig erscheint: Stallgeruch. Denn das Publikum in der Karl- Krüger-Halle vereint zwei Eigenschaften auf sich. Eine ungeheure Leidenschaft für das eigene Team. Spielt das gut, spornt das Temperament auf den Rängen die Spieler zu Höchstleistungen an. Läuft es schlecht, droht der Liebesentzug. Einem Trainer aus den eigenen Reihen wird da eher verziehen als einem externen Übungsleiter. „Der Funke muss vom Spielfeld auf die Ränge überspringen“, fordert Franke vor seiner Debütsaison auf einem derart hohen Niveau. Nicht nur die Stimmung, sondern das ganze Ambiente der angestaubten Spielstätte soll wieder ein echtes Pfund werden. „Die Gegner sollen keine großartige Lust verspüren, bei uns antreten zu müssen. Das geht schon bei den in die Jahre gekommenen Kabinen los“, weiß Franke, der auf einen eingespielten Kader zurückgreifen kann. Die Abgänge von Fynn Supe und dem routinierten Keeper Swen Herrendörfer wurden eins zu eins kompensiert. Und die Qualität der beiden Zugänge lässt sich durchaus sehen. Tristan Frerichs spielte nach seiner Jugendzeit bei GWD Minden viele Jahre für den TuS 09 Möllbergen in der Oberliga und danach beim MTV Braunschweig in der 3. Liga. Nach einem Intermezzo beim niedersächsischen Fünftligisten HG Rosdorf- Grone kehrt Frerichs wieder in den Mühlenkreis zurück. Vom Landesligisten HSG Petershagen/ Lahde kommt Linksaußen Niels Fuchs. „Er hat unglaublich viele Wurfvarianten drauf, ist blitzschnell im Tempogegenstoß und sehr abschlussstark“, zählt Franke die Vorzüge des schlaksigen und sprunggewaltigen Linksaußen auf. „Trotzdem sehe ich auf dieser Position keine klare Nummer eins. DennMarten Kollmeier wird nach seinem ersten schwierigen Männerjahr auch den nächsten Schritt machen und ist außerdem ein anderer Spielertyp“, meint der Coach, der sich nach eigener Aussage „auch mal einen arrivierten Spieler wie Malte Tretzack oder Jan-Christoph Hohlfeld im Training zur Seite nimmt, um taktische Dinge mit ihnen zu besprechen“. Letzterer fehlte aufgrund einer Schambeinentzündung in den entscheidenden Spielen im letzten Saisondrittel. „Das Team hat nicht ein einziges Mal in voller Mannschaftsstärke trainieren und spielen können. Damit hatte schon Kai Bierbaum als HSG-Trainer zu kämpfen.“ Die Folge: eine extrem verunsicherte Truppe. „Deswegen dürfen wir auch nicht wie in der letzten Serie mit 0:12 Zählern starten, sondern müssen direkt regelmäßig punkten“, sagt der Trainer , der eine Zittersaison unbedingt vermeiden möchte. „Gelingt uns das, haben wir die Ruhe, damit sich die jungen Spieler weiterentwickeln können“, verweist Franke auf einen Kader, „der entwicklungs- und vor allem zukunftsfähig ist“. Prognose Bleiben die Leistungsträger von Verletzungen verschont, wird sich die HSG Porta – sofern sie wieder zu alter Heimstärke findet – frühzeitig von den Abstiegsplätzen lösen. HSG Porta, 2018/2019 ■ Kader: Lennart Wilken-Johannes, Tristan Frerichs - Dennis Müller, Niklas Delius, Nicholas Held, Alexander Hahne, Tim Held, Marten Kollmeier, Luca Halstenberg, Florian Göpfert, Gerd-Malte Tretzack, Niels Fuchs, Yannick Naumann, Jan- Christoph Hohlfeld. ■ Zugänge: Tristan Frerichs (HG Rosdorf-Grone), Niels Fuchs (HSG Petershagen/Lahde). ■ Abgänge: Dennis Eichhorn (Trainer SG Bünde-Dünne), Fynn Supe (Handballpause), Swen Herrendörfer (Karriereende). ■ Trainer: Daniel Franke. ■ Co-Trainer: Björn Groditzki.


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