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Anwurf Mindener Tageblatt 13 Mittwoch, 29. August 2018 · Nr. 200 Lokalsport Mindener Tageblatt 35 Schenkels Führungsqualitäten sind gefragt Frauen-Verbandsliga: Die HSG Petershagen/Lahde sorgte in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Erst mit der Fusion zwischen dem TuS Lahde/Quetzen und dann mit einem Trainerwechsel. Nun herrscht Ruhe. Von Christian Bendig Petershagen (cb). Der Name hat sich nach der Vereinigung geändert. Aus dem TuS Lahde/Quetzen ist nach der Fusion mit dem SC Petershagen die HSG Petershagen/Lahde geworden. Eines änderte sich auch unter dem neuen Namen nicht: Das Trainerkarussell schlägt ein hohes Tempo an. Davon unbeeindruckt präsentiert sich seit Jahren die Mannschaft und ist Dauergast im oberen Tabellendrittel. Auch in der anstehenden Saison wird unter dem neuen Trainerduo Wolfgang Prüm und Heiko Breuer zu rechnen sein. Das verdeutlichte das vereinseigene Vorbereitungsturnier am vergangenen Wochenende. Gegen den nominell besser besetzten Ligarivalen Lit Tribe Germania hielt die HSG prächtig mit und gewann sogar durch einen Treffer von Louisa Dollereder mit 11:10 nach einer halben Stunde Spielzeit. Als Dreh- und Angelpunkt erwies sich wieder einmal Karina Schenkel, die Spielgestalterin und Torjägerin in einem. Sie wird auch in der anstehenden Spielzeit die Hauptlast tragen, gerade vor dem Hintergrund, dass sich Mittelfrau Antonia Liebsch in Richtung HSG Hüllhorst umorientiert hat. Für die Komponente Zweikampfstärke steht auch weiterhin Michelle Ahnefeld, die auch in der Defensive im Mittelblock viel Arbeit verrichtet. Ein gesteigertes Maß an Verantwortung wird auch auf Louisa Dollereder liegen. Die großgewachsene Spielerin weilte über weite Strecken der vergangenen Saison beruflich im Ausland und könnte somit als ein Zugang angesehen werden. Ein waschechter Zugang ist Luisa Lamprecht von Lit Tribe Germania, respektive von der JSG NSM-Nettelstedt, in deren A-Mädchen sie im vergangenen Jahr spielte. Sie wird sich die Position zwischen den Pfosten mit der konstant auf hohem Niveau haltenden Die HSG Petershagen/Lahde mit hinten von links, Karina Schenkel, Charlotte David, Luisa Dollereder, Louisa Wohl, Anne Schubert, Antonia Franke, in der Mitte von links mit Michelle Ahnefeld, Johanna Merks, Lisa Brase, Rebecca Driftmann, Melissa Balic-Ernst, Vanessa Friedrichs und vorne von links Heiko Breuer, Luisa Lamprecht, Anna Lena Beißner, Wolfgang Prüm. Es fehlt: Atschie Kolodzie. Foto: Christian Bendig Anna-Lena Beißner teilen. Nach wenigen Wochen der Vorbereitung, der Verein konnte Wolfgang Prüm erst vor Kurzem als neuen Trainer gewinnen, weiß auch der neue Trainer, dass der Weg noch lang ist. „Wir brauchen Zeit, damit sich alles einspielt“, sagt der ehemalige Lahder Männertrainer. Aus jener Zeit kennt der frühere Zweitligaspieler auch Heiko Breuer, auf dessen Dienste er als Co-Trainer bauen kann. „Er ist eine super Hilfe, weil er die Mannschaft als Ur-Lahder natürlich bestens kennt“, meint Prüm, der „auch zwei bis drei Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft einbinden möchte. Prognose Das Führungstrio Prüm, Breuer und Jonas Schäkel, im Verein für die Belange der Frauenteams verantwortlich, wird für Ruhe rund um die Mannschaft sorgen. Deswegen wird die HSG mindestens im Mittelfeld landen. HSG Petershagen/Lahde, Saison 2018/19 ■ Kader: Luisa Lamprecht, Anna- Lena Beißner - Karina Schenkel, Birte Haßfeld, Michelle Ahnefeld, Lisa Brase, Melissa Balic-Ernst, Vanessa Friedrich, Luisa Dollereder, Louisa Wohl, Charlotte David, Anne Schubert, Johanna Merks, Rebecca Driftmann, Katharina Gerzen, Atische Kolodzie, Antonia Franke. ■ Zugänge: Vanessa Friedrich (Dritte Mannschaft), Luisa Lamprecht (Lit Tribe Germania). ■ Abgänge: Antonia Liebsch (HSG Hüllhorst), Marie Rädler (Ziel unbekannt). ■ Trainer: Wolfgang Prüm. „Ich finde, dass dem Verein mit Wolfgang Prüm eine wirklich super Lösung eingefallen ist.“ Axel Kliver, der ursprünglich unter Willy Ziethier als Co-Trainer fungieren sollte. Das Jahr eins nach Sabrina Kelle Frauen-Verbandsliga: Eintracht Oberlübbe verteilt die Verantwortung auf mehrere Schultern. Von Matthias Kwoll Hille (kwo). Vor der vergangenen Saison wurden die Damen von Eintracht Oberlübbe als „Abstiegskandidat Nummer eins“ in der Verbandsliga gehandelt. Doch trotz Verletzungsproblemen gelang dem Team von Trainer Matthias Husemeier aus eigener Kraft der Klassenerhalt. Auch in der kommenden Saison kann aus Husemeiers Sicht das Ziel nur Klassenerhalt lauten. Denn „mit Denise Krietemeyer und Sabrina Kelle haben uns zwei absolute Leistungsträgerinnen verlassen“, sagt Husemeier mit Blick auf die einzigen beiden Abgänge. Besonders die Erfahrung des Duos werden die Oberlübber schmerzlich vermissen. Zum Glück bringen die Zugänge reichlich davon mit. Vom Ligakonkurrenten Lit Tribe Germania wechselten Linkshänderin Tina Steffen und Rückraumspielerin Dorothee Kramer zur Eintracht. Kramer soll besonders Maria Hundertmark im Rückraum entlasten. „Sie ist noch mal ein anderer Spielertyp als Maria, zudem kennt sie die Liga gut“, erzählt Husemeier über den Zugang. Neben Kramer verstärkt Stefanie Clarus, eine absolute Wunschspielerin des Trainers, den Rückraum. „Ich wollte Steffi bereits vor zwei Jahren zu EURo locken, sie kam dann aber erst ein Jahr später, als ich bereits weg war. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass es jetzt geklappt hat.“ Die 28-Jährige soll eine wichtige Stütze im Oberlübber Spiel werden, laboriert momentan aber noch an einer Schulterverletzung. Komplettiert wird das Quartett von Verena Fischer, die nach einer Baby Pause zurück in das Eintracht Tor kehrt. Insgesamt geht Husemeier optimistisch in die Saison, doch er merkt auch an: „Die Liga ist definitiv stärker geworden, das wird ein harter Kampf.“ Auch, weil mit dem HSV Minden Nord II ein starker Aufsteiger hinzugekommen ist. Prognose Auch dieses Jahr kann es für die Oberlübber nur um den Klassenerhalt gehen. Der Abgang von Sabrina Kelle wiegt schwer und es wird spannend, wie der von Spielerinnen wie Maria Hundertmark aufgefangen wird. Grund zum Optimismus bietet der Trainer: Husemeier kennt die Liga in-und auswendig und schaffte es dadurch mit seiner Truppe in der vergangenen Saison, die Kritiker verstummen zu lassen. Auch, weil das Team immer an seine Chance glaubte. TuS Eintracht Oberlübbe mit hinten von links, Stefanie Clarus, Tina Steffens, Doreen Kramer, Vanessa Hundertmark, Annika Schramme, Annika Schramm, Denise Krietemeyer, Laura Hornkohl, Janina Steinmeier und in der Mitte von links, Trainer Matthias Husemeier, Katharina Bollhorst, Jonna Grabowsky, Verena Westermann, Carla Stegkemper und Jana Zapatka sowie vorne von links Verena Fisher und Julia Huckauf. Foto: Oestreich Eintracht Oberlübbe ■ Kader: Janina Steinmeier, Katharina Kunisch, Verena Fisher - Annika, Schramme, Jonna, Grabowsky, Sarah Vanessa Hohmeier, Carla, Stegkemper, Katharina Bollhorst, Marie Hundertmark, Jana Zapatka, Selina Borcherding, Vanessa Westermann, Tina Steffen, Stefanie Clarus, Doreen Kramer, Laura Hornkohl, Julia, Huckauf. ■ Abgänge: Denise Krietemeyer, Sabrina Kelle (beide Karriereende). ■ Zugänge: Tina Steffen, Doreen Kramer (beide Lit Tribe Germania), Stefanie Clarus (HSG EURo), Verena Fisher (zurück nach Babypause). ■ Trainer: Matthias Husemeier, 53, B-Lizenz, seit 2017. drei fragen an... Matthias Husemeier „Man lernt immer dazu“ Minden (cb). Matthias Husemeier genießt im Frauenhandball einen exzellenten Ruf. Bereits seit 1983 ist der 53-Jährige – bis auf eine vierjährige Unterbrechung – als Trainer von Mädchen- und Frauenmannschaften aktiv. Reizt es Sie nicht, doch noch einmal eine Männermannschaft zu trainieren? Ja, das tut es. Und es gab auch Angebote. Aber ich achte immer auch auf die Infrastruktur. Sprich, der Aufwand, den ich dafür betreiben muss und die Perspektiven müssen im Einklang stehen. Warum wechseln in den seltensten Fällen Trainer von Männer- zu Frauenmannschaften? Eine wirkliche Erklärung habe ich dafür auch nicht. Landläufig herrscht bei den Kollegen vielleicht die Meinung vor, dass Frauen schwieriger zu trainieren sind. Ist das tatsächlich so? Ich kann das nicht bestätigen. Ich habe viele positive Erfahrungen gemacht. Sicher auch mal negative. Aber man lernt immer dazu und macht einen Fehler nie zweimal.


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