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Dienstag, 14. August 2018 · Nr. 187 Lokalsport Mindener Tageblatt 29 Anwurf Mindener Tageblatt 3 Hoch talentiert und grün hinter den Ohren GWD Minden II kommt wieder als handballerische Rasselbande daher. Drei arrivierte Kräfte gingen, vier Spieler rückten aus der eigenen A-Jugend auf. Welpenschutz genießen diese nur bedingt. Von Christian Bendig Minden (cb). Die Stimmung bei GWD Minden II ist bestens. Das wurde beim Fototermin des Handball-Drittligisten spürbar. Launige Sprüche begleiteten die Aufnahmen und lockerten die Atmosphäre trotz der beinharten Vorbereitung auf. Kein Wunder, schließlich entspringen beinahe alle Akteure des Drittligakaders der eigenen Talentschmiede und kennen sich seit Jahren. Bei vielen Akteuren ist die Jugendzeit noch nicht einmal abgeschlossen. Somit schicken die Mindener eines der jüngsten Teams der 3. Liga West ins Rennen. Mithalten können in dieser Beziehung wohl nur die beiden weiteren Erstliga-Reserven: VfL Gummersbach II und das Team Handball Lippe II, die Ausbildungsmannschaft des lippischen Rivalen TBV Lemgo. Ziel der Dankerser ist wie in jedem Jahr der frühzeitige Klassenerhalt. Ein großes Manko der vergangenen Spielzeit ist behoben. Im rechten Rückraum verfügt Trainer Moritz Schäpsmeier mit Maximilian Nowatzki wieder über einen für die Rückraumposition ausgebildeten Linkshänder. Der erhielt zwar im Sommer einen Vertrag bei den Profis der Grün- Weißen und zählt auch offiziell zu deren Kader. Doch die Spielreife für höhere Aufgaben wird sich der Blondschopf unter Schäpsmeier erarbeiten müssen. „Er bringt unheimlich viel Talent mit und hatte auch bei seinen Einsätzen in der Vorsaison bei uns gute Momente. Konstant war er aber in seinen Leistungen nicht“, nimmt Schäpsmeier den 19-Jährigen schon vor Saisonstart auch ein wenig in die Pflicht. Der frühere Profi weiß aus eigener Erfahrung, was auf Nowatzki und Simon Strakeljahn, dem zweiten GWD-Junior mit Profivertrag, derzeit einprasselt. „Die Umstellung vom Jugendspieler zum Profi ist riesig. Die Trainingsumfänge und die Intensität sind das eine. Die mentale Belastung im Training das andere. Das kann auch eine Überlastung im Kopf auslösen und müde machen.“ Trotzdem verspricht sich der Coach von beiden, „dass sie Impulse setzen“. Das gilt auch für Lukas Kister. Sofern dieser nach der Verletzung von Savvas Savvas nicht deutlich über dem Vorjahres-Maß bei Bundesliga- Trainer Frank Carstens eingebunden wird. „Prinzipiell planen wir bei uns eigentlich ohne Lukas und Max Staar.“ Rechtsaußenposition Staar machte in der Endphase der vergangenen Erstliga Saison nachhaltig auf sich aufmerksam. „Je nachdem, wie sich die Spielanteile der beiden entwickeln, werden sie vielleicht gar nicht bei uns zum Einsatz kommen“, wäre Schäpsmeier – getreu der Vereinsphilosophie – sogar glücklich darüber, wenn er Kister und Staar nur noch als Tribünengast in der Kampa-Halle begutachten müsste. Schlüsselpositionen werden in der am 25. August mit einem Auswärtsspiel beim TuS Volmetal beginnenden Saison wieder Christopher Kunisch und Jannik Jungmann einnehmen. „Sie werden besonders in der ersten Saisonhälfte die Jungs an die Hand nehmen müssen“, umreißt der B-Lizenztrainer die Rollen der beiden Routiniers, wobei Jungmann gerade einmal 25 Jahre alt ist. „Dahinter können im Laufe der kommenden Monate sicher auch Moritz Rodenkirchen, Justus Richtzenhain und Jonas Gertges Stück für Stück mehr Verantwortung übernehmen“, urteilt Schäpsmeier über das Trio, das sein zweites Jahr im Männerbereich in Angriff nimmt. „Insgesamt sind das alles hochtalentierte Jungs. Sie müssen das aber in der 3. Liga unter Beweis stellen“, fordert der Coach die nächsten Entwicklungsschritte der Spieler ein, mahnt nach den Erfahrungen der Spielzeit 2017/18 aber auch vor einer übertriebenen Erwartungshaltung. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir punktemäßig wieder einen schwachen Start hinlegen werden. Dann gilt es, nicht in Panik zu verfallen.“ Vor allem, weil mit Tim Brand (Eintracht Hagen), Jannik Oevermann (Lit Tribe Germania) und Max Hösl (Studium) drei arrivierte Kräfte die Grün-Weißen verließen. Einer, der aufgrund seines jahrelangen Mitwirkens rund um GWD II Ruhe ausstrahlte, ist Rainer Hösl. Doch der langjährige Teammanager, zog sich wie sein Sohn zurück. Auch, wenn Schäpsmeier lediglich ein Jahr mit der Dankerser Institution zusammenarbeite, weiß der Ex-Profi um den Wert des Ruhepols. „Seine wertvolle Arbeit ging im Gesamteindruck immer ein wenig unter. Wir wünschen ihm eine schöne Zeit. Wenn er keine Lust mehr auf die neu gewonnene Freizeit hat, kann er uns gerne wieder helfen“, sagt Schäpsmeier augenzwinkernd. Das wünscht sich Coach Moritz Schäpsmeier (vorne rechts): So standfest wie sich die Spieler von GWD Minden II auf den wackeligen Seilen des Klettergerüstes vor der Dankerser Sporthalle präsentierten, soll in der kommenden Saison der Klassenerhalt gelingen. Foto: Bendig Der Kader von GWD II ■ Kader: Maurice Paske, Leon Grabenstein - Jonas Gertges, Lukas Kister, Simon Strakeljahn, Christopher Kunisch, Tim Huckauf, Jannik Jungmann, Maximilian Nowatzki, Moritz Rodenkirchen, Malte Nolting, Justus Richtzenhain, Christopher Braun, Freddy Galling. ■ Trainer: Moritz Schäpsmeier. ■ Betreuer: Guido Nolte. ■ Zugänge: Leon Grabenstein, Simon Strakeljahn, Maximilian Nowatzki, Malte Nolting, Christopher Braun, Frederik Galling (alle eigene Jugend) ■ Abgänge: Max Hösl (Studium), Tim Brand (Eintracht Hagen), Jannik Oevermann (Lit Tribe Germania), Max Staar (GWD Minden Profis), Jonas Zollitsch (Stand-by). Schäpsmeier wünscht Duo den Durchbruch bei den Profis. Drei Fragen an ... maurice Paske Fokus liegt auf zwei Teams Minden (cb). Maurice Paske wechselte im vergangenen Sommer von der MT Melsungen zu GWD Minden. Bei den Nordhessen kam der gebürtige Kasseler zumeist in der Reserve zum Einsatz - wie bei GWD. Im Drittliga-Team überzeugte der Keeper mit durchgängig guten Leistungen. Maurice Paske, hat sich der Wechsel von Melsungen nach Minden gelohnt? Auf jeden Fall. Alles, was vor meinem Wechsel besprochen worden ist, wurde eingehalten. Ich fühle mich sehr wohl. Auch mit der Ausbildungsstelle hat es super geklappt. Mein Arbeitgeber stellt mich für das Training bei den Profis frei. Sie spielen meistens in der zweiten Mannschaft. Worauf liegt ihr Fokus? Im Training muss ich mich bei Frank Carstens zeigen und in den Spielen bei der Zweiten gute Leistungen bringen. Also gibt es zwei Teams, auf denen der Fokus liegt. Im Training Maurice Paske fühlt sich wohl. Foto: cb ist es so, dass man sich jede Woche so vorbereiten muss, als wäre man am Wochenende bei den Profis im Einsatz. Beim Spiel in Magdeburg hat das sehr gut geklappt. Obwohl wir als Mannschaft nicht so gut waren, tat es gut, in der Bundesliga mal wieder ein paar Bälle anzufassen. In der vergangenen Saison haben Sie stark gehalten. Das stimmt. Mit diesem jungen Team macht es aber auch echt viel Spaß, in der 3. Liga die Etablierten zu schlagen. Man spricht westfälisch Blick in die 3. Liga: Aufsteiger TuS Spenge beschert GWD II ein attraktives Derby. Minden (cb). Bevor die Handballsaison der 3. Liga richtig losgeht, wurde diese bereits mit einem Paukenschlag eingeläutet. Trainer-Manager Frank Lorenzet wurde beim Leichlinger TV vor die Tür gesetzt. Eine Personalie, die im Lager von GWD Minden II zur Kenntnis genommen wurde. Mehr nicht, denn mit dem Meisterschaftsfavoriten sieht man sich ohnehin nicht auf Augenhöhe. Ebenso wenig mit der HSG Krefeld, dem zweiten Anwärter auf den Zweitligaaufstieg in der Weststaffel. Vor den restlichen 13 Teams der 16er-Staffel brauchen sich die Mindener leistungsmäßig aber keinesfalls verstecken. Finden die Dankerser schnell in die Spur, sollte das Primärziel Klassenerhalt problemlos zu realisieren sein. Denn hinter den beiden Großen der Liga ist wieder ein breites Mittelfeld von Mannschaften zu erwarten, die sich gegenseitig die Zähler streitig machen werden. Schwer einzuordnende Unbekannte stellen der Northeimer HC (wurde aus der Staffel Ost umgruppiert), und die vier Aufsteiger MTV Großenheidorn, SG Langenfeld und SG VTB/Altjührden dar. Diese Teams werden gegen den Abstieg kämpfen müssen. Das trifft wahrscheinlich auch auf die SG Menden und den TuS Volmetal zu. Der aufgestiegene Westfalenmeister TuS Spenge hingegen dürfte auch aufgrund der Vielzahl von ehemaligen GWD-Spielern wie Phil Holland, Oliver Tesch oder Fabian Breuer den Klassenerhalt sicher schaffen. Die Duelle zwischen dem TuS und GWD bürgen - neben jenen gegen das aus der HSG Lemgo II und HSG Augustdorf/Hövelhof entstandene Team Handball Lippe - aufgrund des Derbycharakters und der personellen Gegebenheiten für Spannung. Personell hat sich in der Liga, die sieben Teilnehmer aus Westfalen aufweist, wenig verändert. Spektakuläre Transfers blieben aus. Das Gerücht, dass sich Welt- und Europameister Christian Zeitz dem TuS Spenge anschließen könnte, erwies sich als Luftnummer. Zeitz zog es vom THW Kiel zur SG Nußloch in die 3. Liga Ost. Für ein wenig Aufsehen sorgte die SG Schalksmühle- Halver. Aufgrund der Verletzungen des Torhütergespanns reaktivierte die SGSH den 52- jährigen Dirk Sackmann. Sollte der tatsächlich einspringen müssen, würde er an der Seite seines Sohnes Luca auflaufen und somit vielleicht für ein Novum in der 3. Liga sorgen. Dank des starken Kaders – unter anderem mit Ex-GWDProfi Oliver Tesch – besitzt Aufsteiger TuS Spenge eine gute Saisonperspektive. Foto: Bendig Handball Männer, 3. Liga 1. Spieltag: 24.-26. August SG Menden Sauerland - SG Langenfeld Longericher SC - Ahlener SG Team HB Lippe - VfL Gummersbach II TuS Spenge - HSG Krefeld SG VTB/Altjührden - Leichlinger TV MTV Großenheidorn - Northeimer HC TuS Volmetal - GWD Minden II (Sa. 19.45) HSG Bergische Panther - SG Schalksmühle Die nächsten Spiele für GWD II GWD II - Longericher SC 1. Sept./19.00 SG Langenfeld - GWD II 8. Sept./19.30 GWD II - MTV Großenheidorn 15. Sep./19.00 GWD II - Leichlinger TV 22. Sept./19.00 TuS Spenge - GWD II 29. Sept./19.15


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