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1402 MMiinnddeenneerr TTaaggeebblalattt t LoAknawlsuprofrt Nr. 191 · Samstag, 18. August 2018 Julia Sayer spielt seit acht Jahren beim TSV Hahlen. Foto: Bendig Der runderneuerte TSV Hahlen mit Trainer Sebastian Winkler (hintere Reihe von links), Julia Sayer, Marie Petersen, Torwarttrainer Henning Südmeyer, Vanessa Messerschmid, Dovile Mizutyte, dem Sportlichen Leiter Stephan Böker und Laura Rose (mittlere Reihe von links) , Hannah Wiese, Julia Borgmann, Anke Schubauer, Filiz Meyer, Tammy Böttcher, sowie Vanessa Olbrich, Larissa Schumacher, Janina Kaiser, Nicole Domke und Insa Kleine. Es fehlen: Jana Funk und Lisa Krömker. Foto: Christian Bendig Wohl nur ein Absteiger Blick in die Oberliga: ASC Dortmund gilt wieder als der große Titelkandidat Minden (cb). Die Frage, ob es so einfach wie nie war, den Klassenerhalt in der Frauenhandball Oberliga zu schaffen, wird sich vielleicht erst nach dem 24. Spieltag entschieden haben. Denn auf diese Anzahl sind die absolvierenden Partien pro Team der 13er-Staffel durch den Rückzug des TSV Oerlinghausen zusammengeschrumpft. Die Frage nach den Titelanwärtern hingegen lässt sich bereits vor Beginn beantworten. Allen voran der ASC Dortmund dürfte im Jahr drei nach dem Abstieg aus der 3. Liga die Viertklassigkeit liebend gerne hinter sich lassen. In der vergangenen Saison scheiterten die im Sommer 2017 enorm verstärkten Aplebeckerinnen im Aufstiegsrennen am TV Einigkeit Netphen aufgrund zum Teil von außen betrachtet unerklärlichen Patzern. Dahinter dürften der der SC DJK Everswinkel und die Ibbenbürener Spielvereinigung eine Spitzenplatzierung anstreben. Zu einem Geheimtipp könnte sich auch der Königsborner SV entwickeln. Denn vor einigen Wochen gab die SG Menden Sauerland Wölfe den Rückzug der ersten Frauenmannschaft aus der 3. Liga West bekannt. Etliche Spielerinnen veränderten sich von Menden gen Unna, wie Minden Nords Trainer Olaf Grintz zu berichtet. Auch die PSV Recklinghausen dürfte sich einiges ausrechnen. „Wer meint, wir machen nach dem Abstieg aus der 3. Liga weniger, der täuscht. Wir werden deutlich mehr tun“, versprach der PSV-Trainer Dominik Schlechter bei der Vorstellung der drei Zugänge, die allesamt bereits in der 3. Liga spielten. Zwei davon, Chantal Funke und Katarina Longo stammen aus der Talentschmiede des Erstligisten Borussia Dortmund. Zum einen holte die PSV externe Talente hinzu, zum anderen verfügen die Recklinghausener über diese in hoher Anzahl in den eigenen Reihen. Denn die A-Mädchen qualifizierten sich wieder für die A-Mädchen-Bundesliga und sollen auch bei den Frauen in der Oberliga zum Einsatz kommen. Hinter den Top-Teams wird sich ein breites Mittelfeld bilden. Abzuwarten bleibt, wie sich die beiden Aufsteiger ESV Witten Ruhrtal Witten und die HSG EURo akklimatisieren werden. Auch die letztjährigen Kellerkinder TV Verl und die SG Menden, seinerzeit als zweite Mannschaft und nach dem Rückzug der Drittliga- Frauen als Erstvertretung geführt, dürften wieder im Tabellenkeller zu finden sein. Handball Frauen, Oberliga 1. Spieltag 8./9.September TV Verl - Königsborner SV Handball Ibbenbürener SpVg 08 - TuRa Bergkamen HSG EURo - SG ETSV Witten Sa./17.30 SG Menden - HSV Minden-Nord Sa./18.00 TV Arnsberg - SC DJK Everswinkel ASC 09 Dortmund - TSV Hahlen So./15.00 Spielfrei: PSV Recklinghausen ASC-Trainer Tobias Genau. Archivfoto: Bendig Drei Fragen an ... Julia Sayer (TSV Hahlen) „Jeder soll sich wohlfühlen“ Minden (cb). Nach zwei Jahren in den USA tauchte Julia Sayer plötzlich wieder in der Landesliga- Mannschaft des Vereins auf und wirkte im Saisonendspurt der vergangenen Saison maßgleich am Oberliga-Klassenerhalt des TSV Hahlen mit. Nun ist die Pädagogin Spielführerin beim personell umgekrempelten Viertligisten. Wie kam es dazu, dass Sie im Saisonendspurt wieder für die erste Mannschaft aufliefen? Es war nicht geplant, dass ich nach meiner Rückkehr nach Minden wieder anfange, Handball zu spielen. Mit Laufen, Pilates und Yoga war ich eigentlich ganz zufrieden (lacht). Aber irgendwie fehlte mir die Gruppendynamik. Und am Saisonende haben wir uns alle gesagt, dass es in Minden neben Minden-Nord einen zweiten Oberligisten geben muss. Deswegen habe ich geholfen. Wie würden Sie sich als Kapitänin beschreiben? Ich versuche zu vermeiden, dass ich laut werde. Ich denke, ich kann die Mädels auf eine andere Art und Weise gut antreiben. Denn ich kann mich emotional in ein Spiel reinbeißen, ohne jemanden runter zu machen. Vieles ist neu beim TSV. Wie beurteilen Sie die neue Mannschaft? Wir sind auf jeden Fall ein homogener Haufen und jeder möchte, dass sich der andere bei uns wohlfühlt. Ein gutes Beispiel ist unsere neue Mitspielerin Dovilé Mižutyté aus Litauen. Sie spricht nur Englisch. Jeder versucht, sie zu integrieren. Janina Kaiser nahm sie mit zum Sportfest nach Nordhemmern. Julia Borgmann nimmt sie immer mit dem Auto mit. Das zeigt, wie die Mannschaft tickt. Drei Fragen an ... Caro Pagels (HSG EURo) „Spaß an etwas Neuem“ Minden (cb). Insgesamt fünfmal stieg Caro Pagels mit dem TuS 09 Möllbergen und mit der HSG EURo auf. Im ersten Oberliga-Jahr mit dem Neuling HSG geht es aber nur um den Klassenerhalt. Sie sind hinter Ann-Kathrin Bredemeier die älteste Spielerin im Team. Wie sehen Sie ihre Rolle? Schwierige Frage. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke, bei uns hat jeder seine Rolle. Es gibt die Stimmungskanone oder auch die Organisatorin. Aber ich denke, ich werde die jungen Spielerinnen auch einmal zur Ernsthaftigkeit ermahnen müssen (lacht). Als Liga-Neuling kann es nur ein einziges Ziel geben. Wir müssen froh sein, wenn Caro Pagels stieg schon fünf Mal auf. Foto: Bendig wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen. Wie groß ist der Respekt vor der neuen Liga? Der ist vorhanden. Aber vielmehr herrscht der Spaß an etwas Neuen vor und wir freuen uns auf die neuen Gegner. Auch wenn wir weit fahren müssen und bei einem Favoriten hoch verlieren. Ich jedenfalls freue mich auf die langen Rückfahrten im Bus (lacht). Auf links gedreht Frauen, Oberliga: Lange Zeit rätselten Außenstehende, wie es beim TSV Hahlen nach einer turbulenten Saison weitergehen würde. Nun herrscht Optimismus. Von Christian Bendig Minden (cb). Sechs gingen, acht kamen: Der Frauenhandball-Oberligist TSV Hahlen hat sich selber eine Frischzellenkur verordnet und und den Kader quasi einmal auf links gedreht. Den Umbruch untermauert die Personalie Sebastian Winkler. Der neue Trainer soll wieder Kontinuität ins Hahler Feld bringen und bekommt vom Vorstand um Stephan Schäkel und dem Sportlichen Leiter Stephan Böker die volle Rückendeckung, um ein schlagkräftiges und vor allem zukunftsfähiges Team aufzubauen. Ein konkretes Saisonziel lässt sich der neue Coach nicht entlocken. Frühzeitig von der Abstiegszone lösen und somit der Mannschaft Raum zur Entwicklung verschaffen. So umschreibt man am Mittellandkanal den optimalen Saisonverlauf. „Mit Unterbrechungen spiele ich acht Jahre beim TSV Hahlen. Und gefühlt habe ich jedes Jahr einen neuen Trainer erlebt“, beschreibt Spielführerin Julia Sayer ihre Eindrücke von den vergangenen Spielzeiten und ergänzt: „Ich habe das Gefühl, dass Sebastian genau der richtige Trainer für uns ist. Nicht umsonst hat er bereits 13 Jahre lang die Frauen beim TuS Nettelstedt trainiert.“ Zuletzt arbeitete der 36-Jährige drei Jahre bei den Männern der HSG EURo und lieferte mit sehr viel Geduld solide Arbeit ab. Und Geduld will man beim TSV gegenüber dem Team in Zukunft auch walten lassen, denn der neu zusammen gestellte Kader wird Zeit benötigen, um sich in der Oberliga zurechtzufinden. Immerhin brachen mit Melanie Gritzan, Josi Kelle (beide 183 Saisontore) und Steffi Raulwing wichtige Stützen weg. „Die sind natürlich nicht eins zu eins zu ersetzen. Aber wir werden uns breiter aufstellen. Und ich traue Hannah Wiese, die eine ähnliche Spielanlage wie Josi Kelle hat, zu, sie zu ersetzen“, hat Winkler genaue Vorstellungen, wie die Abgänge zu kompensieren sind. Eine ganze Menge Erfahrung bringt Anke Schuhbauer in den Kader ein. Und darüber hinaus eine ganze Menge Torgefahr. „Sie bringt eine Menge Athletik in unser Spiel und ist außerdem sehr abwehrstark“, sagt Winkler über die Rückraumspielerin, die gemeinsam mit Sayer das Spiel lenken soll. Im rechten Rückraum taucht ein gänzlich neues Gesicht auf. Die Litauerin Dovile Mizutyte schloss sich dem TSV vom niedersächsischen Verein MTV Auhagen an. „Sie ist auf uns zugekommen und viele werden von ihr überrascht sein. Sie benötigt noch ein bisschen Zeit“, sagt der Sportliche Leiter Stephan Böker im Hinblick auf die junge Litauerin, die sich trotz der Sprachbarriere gut eingelebt hat. „Sie verfügt über eine enorme Wurfkraft und Varianten“, hat die Linkshänderin Winkler bereits voll überzeugt, muss nach dessen Worten aber „noch an ihrer Fitness arbeiten“. Der Optimismus ist bei den Verantwortlichen herauszuhören. Aufgrund der Zugänge und auch der Doppelspielrechtlerinnen aus den Oberliga A-Mädchen ist der Kader auf 17 Spielerinnen angewachsen. Prognose Es wird spannend sein, wie schnell sich die neu formierte Mannschaft findet. Sollte der Saisonstart gelingen, scheint das angestrebte Saisonziel erreichbar. Dazu beitragen soll auch Jana Funk. Nach ihrer Babypause verleiht die Linkshänderin dem TSV-Spiel weitere Varianten. Kein Thema hingegen ist eine Rückkehr von Annika Wohlfromm nach Fußoperation und Schwangerschaft. „Fraglos eine tolle Handballerin. Aber es gab keinen Kontakt“, berichtet Winkler. Und auch eine Rückkehr von Franziska Weide ist nach ihrem Kreuzbandriss ausgeschlossen. „Leider ist das so. Aber ich bin froh, wenn sie als ehemalige Kapitänin beim Training vorbei schaut.“ TSV Hahlen, Saison 2018/19 ■ Der Kader: Janina Kaiser, Lisa Krömker - Vanessa Messerschmid, Hannah Wiese, Larissa Schuhmacher, Julia Sayer, Anke Schuhbauer, Dovile Mizutyte, Jana Funk, Marie Petersen, Vanessa Olbrich, Nicole Domke, Julia Borgmann, Filiz Meier, Laura Rose, Tammy Böttcher, Ronja Rosemeier. ■ Zugänge: Lisa Krömker (TuS Nettelstedt), Julia Borgmann (Lit Tribe Germania), Hannah Wiese (HSG Euro), Anke Schuhbauer (TuS Nettelstedt), Dovile Mizutyte (MTV Auhagen), Jana Funk (nach Babypause), Marie Petersen (eigene Jugend), Vanessa Olbrich (TuS Nettelstedt). ■ Abgänge: Melanie Gritzian (Pause), Josephine Kelle (HSV Minden Nord), Stefanie Raulwing (Pause), Madeleine Benecke (Lit Tribe Germania), Vanessa Fischer (Lit Tribe Germania), Franziska Weide (Karriereende). ■ Trainer: Sebastian Winkler (erstes Jahr, kam von den Landesliga- Männern der HSG EURo).


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