6 Porta extra
Ausschließlich Logenplätze: Beim Kinderkino im großen Sitzungssaal werden aktuelle Filme gezeigt. Das Gemeinschaftserlebnis steht
auf dem Programm, wenn in den Schulen der Stadt Porta die Ferienpässe ausgegeben werden. Foto: Werner Hoppe
Snacks, Trinkpäckchen, Kuscheltiere
Parallel zur Ferienpassausgabe im Januar wird der Ratssaal zum Kino
Werner Hoppe
Hausberge. Der Ort, wo sonst
der Rat der Stadt Porta Westfalica
über das Wohl der Kommune
diskutiert und große
oder kleine Entscheidungen
trifft, ist der Sitzungssaal im
Hausberger Rathaus. Ein Mal
im Jahr wird er zweckentfremdet,
denn die Stadtjugendpflege
funktioniert den
Raum zum Kinosaal um: Gemeinsam
mit der Sparkasse
Bad Oeynhausen-Porta Westfalica
lädt sie Kinder zum
Filmnachmittag ein.
In aller Regel werden aktuelle
Kinohits gezeigt, die besonders
beim Publikum der
Altersklassen unter zwölf gut
ankommen. Alles andere ist
fast ein Selbstläufer, was einmal
mehr beim Kino im Ratssaal
Anno 2020 live zu spüren
war.
Ein Selbstläufer, aber eben
nur fast: Diese Tatsache offenbart
sich bei genauerem Hinsehen.
Denn ohne den Einsatz
des Helfer- und Organisationsteams
von der Stadtjugendpflege
mit Olaf Böhne als
stimmstarker Einheizer und
quirliger Animateur käme sicher
nicht mal halb so viel
Stimmung vor der Großleinwand
auf. „Wollt ihr jetzt den
Film sehen“, brüllt Böhne,
während das Licht im Saal auf
Kinoatmosphäre herunter gedimmt
wird. Die Kinder haben
es sich mittlerweile auf
mitgebrachten Decken und
Kissen auf dem Fußboden bequem
gemacht. Sitzplätze auf
Stühlen gibt‘s nicht, die sind
an den Wänden aufgestapelt
und werden frühestens für
die nächste Ratssitzung wieder
gebraucht. Grund: Beim
Kinoprojekt von Stadtjugendpflege
und Sparkasse gibt es
sowieso nur Logenplätze. Und
auf denen darf sogar getrunken
und gegessen werden –
zum Beispiel von zu Hause
mitgebrachte Snacks und die
Fruchtsäfte aus den gesponserten
Trinkpäckchen. Einhundert
waren es, und die
wurden restlos vor der Vorstellung
verteilt, erfährt Olaf
Böhne auf Nachfrage beim
Helferteam. Und damit ist
auch gleichzeitig die Besucherzahl
festgestellt. „Wir hatten
früher auch schon mehr“,
hält er fest, aber die Größenordnung
um die Hundert sei
gut zu bewältigen – und das
ohne Gedränge vor der Leinwand.
Inzwischen ist der Film mit
dem Titel „Pikachu“ angelaufen.
Es ist ein animierter Film,
so wie ihn die Kinder von
heute mögen. Ein Pokémon
gleichen Namens spielt die
Hauptrolle in einer Detektivstory.
Der Film an sich ist
zwar die Hauptsache, aber ohne
das Rahmenprogramm mit
dem besonderen Gemeinschaftserlebnis
vor der Großleinwand
wäre das Ereignis
nicht dasselbe. Das bestätigen
alle Kinder, die in vollen Zügen
genießen und nach eigener
Aussage im nächsten Jahr
wieder dabei sein wollen. Im
Januar „analog zu der Ferienpassausgabe
der Portaner
Schulen“, kündigt Olaf Böhne
schon mal das nächste Kinoerlebnis
im Ratssaal an.
Gebannt saßen die rund 100 jungen Zuschauer vor der Leinwand
im Sitzungssaal des Hausberger Rathauses.