8 Porta extra
Offenen Auges durch Hausberge
Fortsetzung einer Entdeckungsreise zu teilweise vergessenen Attraktionen
Hans-Martin Polte
Hausberge. Ein weiterer kleiner
Streifzug durch Hausberge
lenkt den Blick auf einige
Besonderheiten, die man entdeckt,
wenn man mit offenen
Augen durch Hausberge geht
und ab und zu die Hintergründe
erkundet. Das Bild 8
(siehe Seite 10) zeigt allerdings,
dass manches auch geheimnisvoll
bleibt.
Bild 1: An der Einmündung
der Straße Faulensiek auf die
Kempstraße fällt der Blick unwillkürlich
auf das groß geschriebene
Baujahr 1909 am
Giebel eines Hauses. 111 Jahre
alt ist das Haus, ein besonderes
Alter und ein Haus mit besonderer
Vergangenheit. (siehe
auch Bild 3)
Bild 2: Vor dem Gartenzaun
ist unterhalb des Straßenschildes
ist ein Hinweisschild
angebracht, das an eine Zeit
vor mehr als 40 Jahren erinnert,
denn die „Kneipp-Anlage,
die Kurklinik und das
DAK-Kurhaus“ gibt es schon
lange nicht mehr. Es waren
Einrichtungen, die geschaffen
wurden, damit Hausberge im
Mai 1984 die offizielle Anerkennung
als Kneippkurort
bekam. Auch das Hotel „Waldeslust“
am Heerweg existiert
seit vielen Jahren nicht mehr,
dafür aber das Waldhotel in
der angezeigten Richtung im
Findelsgrund. Das „Freizeitbad“
wurde mehrmals umgestaltet
und umbenannt. Aus
dem zwischenzeitlichen Badezentrum
ist jetzt das Porta-
Bad geworden.
Bild 3: Auf der nördlichen
Seite des Hauses Kempstraße
14 fällt ein großes Wandgemälde
ins Auge, das auch vorbeifahrende
Autofahrer bemerken.
Richtig zu würdigen
weiß man es jedoch erst,
wenn man direkt davorsteht.
Zwei große Phantasiebäume
auf grüner Wiese im Vordergrund
und vier weitere Baumstämme
auf der Fläche verteilt,
füllen die obere Hälfte
der Hauswand mit grünen
rankenähnlichen Zweigen.
Auf Nachfrage bei den Besitzern
des Hauses Ulrike und
Rolf Dammeyer erfährt man,
dass das Bild von einem jungen
Bild 1: Das 111 Jahre alte Haus Kempstraße 14 war früher Sitz der Landschafts- und Friedhofsgärtnerei
talentierten Hobbymaler
stammt. Das viele Grün an
der Wand hebt eine besondere
Bedeutung des Hauses hervor.
Ältere Hausberger wissen
noch, dass das Haus früher
das Geschäftshaus der Landschafts
und Friedhofsgärtnerei
Kelle war, die 1922 von
Heinrich Kelle gegründet
wurde und später von Urenkel
Rolf Dammeyer weitergeführt
worden ist.
Bild 4: Interessante Beobachtungen
sind auch im Zentrum
von Hausberge zu machen.
Bekannt ist der kleine
Weg, der die Schalksburgstraße
fußläufig mit der Straße
„Unter der Schalksburg“ verbindet
und interessanterweise
„Schlossbrink“ heißt.
Ein Straßenschild sucht
man zwar vergeblich; der Eintrag
im Stadtplan zeigt jedoch,
dass es sich um einen
offiziellen Namen handelt.
Der Name zeigt an, dass aus
der Schalksburg, wie die benachbarten
Gebäude im
Volksmund heißen, im 16.
und 17. Jahrhundert ein
Schloss geworden war. (Siehe
den Artikel über das Torhaus
auf Seite 20.)
Eine Tafel in der Mitte des
Schlossbrinks gibt den Hinweis,
dass dort in früheren
Zeiten die Schlossmühle ge-
Kelle.
Bild 2: Das nostalgische Schild war vor 40 Jahren
aktuell. Es weist auf Gebäude und Einrichtungen
hin, die es schon lange nicht mehr gibt.
Bild 3: Nach dem Umbau des Gärtnereigeschäftes blieb die Farbe
Grün in Form eines Phantasiegemäldes hervorstechend erhalten.