Drei Fragen an … Waltraud Binöder von der Künstlergruppe „Die Bildner“ – „Wir haben uns immer wieder zusammengerauft“ (#200in365, No. 19)

Waltraud Binöder genießt es, sich mit anderen ein Atelier zu teilen. Foto Koch

Mit der Künstlerwerkstatt „Die Bildner“ in Minderheide betreiben 14 Künstler gemeinsam ein Atelier. Dass jeder seinen eigenen Stil hat, ist willkommen. Dass niemand perfekt ist, ist erwünscht. Nur kunsthandwerklich soll es nicht sein, betont Holzbildhauerin Waltraud Binöder.

Wie gut vertragen sich so viele Künstler?

Gut, sehr gut sogar. Viele sind sich gegenseitig eine Inspiration, vielleicht gerade der Verschiedenartigkeit wegen. Es gibt Maler, Drucker, Bildhauer, Keramiker. Wir entwickeln uns miteinander, wachsen aneinander und beeinflussen uns gegenseitig. Es zieht mal jemand weg, aber rauswerfen müssen haben wir noch niemanden. Wir sind sehr individuelle Typen, die sich aber immer wieder zusammenraufen. Übrigens: Ateliergemeinschaften, die über so eine lange Zeit bestehen und mit dieser Vielfalt, gibt es gar nicht viele in Deutschland.

Ein Atelier ganz in der Nähe eines Wertstoffhofs, wo Menschen ihren Müll hinbringen. Wie ist es dazu gekommen?

Die britischen Soldaten sind aus Minden abgezogen. Früher waren unsere heutigen Ateliers, die wir gemietet haben, Offiziersräume. Die Baracken standen dann zuerst leer. Seit zehn Jahren ist das Zentrallager unser Vermieter. Etwas Besseres hätte uns überhaupt nicht passieren können.

Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrer künstlerischen Arbeit?

Spaß zu haben, miteinander zu sein, etwas zu produzieren, zu schaffen und zu zeigen. Für viele von uns ist das eine Art der Meditation.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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