JIM-Studie 2012: Zeitungen erreichen 50 Prozent der Jugendlichen

Als “erstklassiges Zeugnis für das Engagement der Branche um junge Leser” hat der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger am 13. Dezember 2012 die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) veröffentlichten Daten zur Zeitungsnutzung Jugendlicher bewertet: Laut JIM-Studie 2012 lesen 41 Prozent der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland täglich oder mehrmals wöchentlich in ihrer Freizeit eine gedruckte Zeitung, wobei die Nutzungsintensität mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. So greifen bei den 16- und 17-Jährigen 47 Prozent zur gedruckten Lektüre, bei den Gerade-Volljährigen sind es sogar 58 Prozent.

Die Titelseite der JIM-Studie 2012 ( Link zum Download am Ende des Artikels). Repro: MT

Großer Beliebtheit erfreuen laut JIM 2012 sich bei den Jugendlichen auch die Online-Angebote der Verlage. Knapp jeder Fünfte (17 Prozent) sei regelmäßiger Besucher der über 600 Zeitungs-Websites. Damit erreichten die Zeitungen gedruckt und online rund die Hälfte der Heranwachsenden, erklärte der BDZV. Hinzu komme eine bisher noch nicht flächendeckend erfasste Zahl an Nutzern der fast 400 Apps von Zeitungen für Smartphones und Tablet-PCs.

Die guten Nutzungswerte führt der BDZV auch auf die erheblichen Anstrengungen der Verlage zurück, die verstärkt Nachrichten für Kinder, redaktionelle Beilagen für die junge Zielgruppe, aber auch zusätzliche pädagogische Aktivitäten wie „Zeitung im Kindergarten“ oder „Zeitung für Azubis“ entwickelt hätten. Allein mit den Leseförderungsprojekten der Zeitungen würden pro Jahr rund eine Million Kinder, Jugendliche und Auszubildende erreicht. Ein wichtiger Faktor sei hier auch die vor gut zwei Jahren vom BDZV und tbm-Marketing gegründete Jungendinitiative Jule, in der mittlerweile 72 Verlage ihre Kinder- und Jugendaktivitäten bündelten und Know-how austauschten.
Auch auf einem weiteren Feld können die Zeitungen punkten: Sie sind gemäß JIM-Studie 2012 für Jugendliche erneut das glaubwürdigste Medium. Knapp jeder Zweite vertraue bei widersprüchlicher Berichterstattung am ehesten der Tageszeitung. Mit deutlichem Abstand folgten Fernsehen und Radio. Die höchsten Glaubwürdigkeitswerte erzielten die Zeitungen bei Jugendlichen mit formal höherer Bildung: Realschüler 33 Prozent, Gymnasiasten 55 Prozent.

Die Expertise belegt darüber hinaus, dass Jungen über alle Altersgruppen hinweg eine größere Affinität sowohl zur gedruckten Zeitung als auch zu deren Online-Angeboten (45 Prozent / 21 Prozent) haben als Mädchen (35 Prozent / 13 Prozent).

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich „Kinder – Jugend – Zeitung“ stehen auch im Zentrum der gleichnamigen Konferenz, zu der der BDZV am 26./27. Februar 2013 rund 100 Experten aus Redaktion und Verlagsmanagement in Berlin erwartet.

Eines der zahlreichen Angebote des MT für Kinder und Jugendliche: die wöchentlich erscheinende Kinder-Seite. Repro: MT

Beim Mindener Tageblatt gibt es gleich eine ganze Reihe von Angeboten für Kinder und Jugendliche: täglich erscheint auf der “Querbeet”-Seite die Rubrik “Kinder aktuell” mit speziell für Kinder erstellten Texten des Kindernachrichtendienstes der Deutschen Presse-Agentur, die das aktuelle Weltgeschehen altersgerecht aufbereiten. Samstags gibt es im “Wochen-Journal” eine eigene “Kinder”-Seite. Auch die Comic-Seite im “Wochen-Journal” bietet speziellen Lesestoff für Kinder. Darüber hinaus erstellt die Redaktion schulmonatlich ein eigenes “Kinder MT” im Magazin-Format, das allen interessierten Grund- und weiterführenden Schulen für die dritten bis fünften Klassen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Spezielle Angebote für Jugendliche sind die “Szene”-Seiten in der Dienstagsausgabe (Lokalteil) sowie dem samstäglichen “Wochen-Journal”. Nicht nur für diese Seiten schreiben auch die Mitglieder der “Jungen Redaktion”, die seit Jahren immer wieder neuen Schülerinnen und Schülern Gelegenheit gibt, sie interessierende Themen für die Zeitung aufzubereiten. So manche spätere MT-Volontärin oder mancher spätere MT-Volontär hat hier seine ersten journalistischen Gehversuche unternommen.

Die Titelseite der Projektzeitung 2012. Erstmals wurden Schülerartikel, die im Rahmen des Projekts entstanden, in einer eigenen Zeitung zusammengefasst. Repro: MT

Eine andere Gelegenheit, das Thema Zeitung zu entdecken, bietet das jährliche MT-Schulprojekt “Zeitungstreff”. Alle achten und neunten Klassen der weiterführenden Schulen im Verbreitungsgebiet können sich hier im Rahmen des Schulunterrichts mit der Zeitung vertraut machen, tägliches Lesen eingeschlossen. Aber auch Schreiben für die Zeitung steht hier auf dem Stundenplan: das Erstellen eigener Artikel ist Bestandteil des Projekts, dieses Jahr wurde aus den dabei entstandenen Artikeln erstmals eine eigene vollständige Projektzeitung erstellt.Zudem können alle Teilnehmer die Zeitungsdruckerei besichtigen oder Redakteurinnen und Redakteure zu Klassenbesuchen einladen. Für den “Zeitungstreff” erhalten die Lehrerinnen und Lehrer ausführliches Unterrichts- und pädagogisches Begleitmaterial. Wissenschaftlicher und organisatorischer Projektpartner des MT ist dabei das an der Universität Dortmund entstandene “Media Consulting Team” von Journalisten, Medienwissenschaftlern und Pädagogen, das unter anderem die lehrplangerechten Unterrichtsmaterialien erstellt.

Schließlich beteiligt sich das MT auch regelmäßig am landesweiten Schulprojekt “Zeitungszeit”, das ebenfalls Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen im Verbreitungsgebiet den Umgang mit der Tageszeitung nahebringt.

 

Quelle: BDZV Intern, MT

Download der JIM-Studie 2012 (PDF) auf der Seite des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest

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