“Gedrucktes Anzeigenblatt als Informationsquelle über lokale Einkaufswelt auch für jüngere Generation unverzichtbar”

Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach stellte die Studie "Lokale Welten" vor. Foto: BVDA

Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach stellte die Studie “Lokale Welten” vor. Foto: BVDA

Mehr als 200 Anzeigenblattverleger, Verlagsleiter und andere Führungskräfte fanden am 23. und 24. April 2015 zur Frühjahrstagung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter in Berlin zusammen. Für den mittwochs kreisweit in einer Auflage von 112.000 Exemplaren erscheinenden “Weserspucker” aus dem Mindener Medienhaus J.C.C.Bruns, in dem seit 1856 auch das “Mindener Tageblatt” erscheint, war Verlagsleiterin Andrea Gahr dabei. Gemeinsam mit Experten der Werbe- und Medienbranche wurden die Stärken und Chancen der Anzeigenblätter im lokalen Medienspektrum diskutiert.

Die Titelseite der "Weserspucker"-Jubiläumsausgabe. Repro: MT

Die Titelseite der “Weserspucker”-Jubiläumsausgabe. Repro: MT

Zum Auftakt des Forums stellte Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, die neue Studie „Lokale Welten“ vor. Die im Auftrag des BVDA durchgeführte Erhebung untersucht die Bindung der Menschen an ihre Region sowie das Informationsverhalten in Bezug auf den Nahbereich. Ein spezieller Fokus liegt auf der Bedeutung von Anzeigenblättern als Informationsmedien in der lokalen Konsumwelt. “Anzeigenblätter sind die wichtigste Informationsquelle über die lokale Einkaufswelt”, betonte Köcher. “Auch in der jungen Generation spielt das gedruckte Anzeigenblatt eine weitaus größere Rolle als Internetinformationen über lokale Angebote.”

Ingo Barlovic, Gesellschafter der iconkids & youth international research GmbH, beleuchtete die Rolle der Anzeigenblätter bei der Ansprache junger Zielgruppen. “Im Zuge der umgreifenden Medien-Gratis-Kultur sind Anzeigenblätter nahe an den Anforderungen der jungen Leute und haben den Vorteil, im Haushalt präsent zu sein. Sie müssen aber der jungen nutzenorientierten Zielgruppe Lebensnähe beweisen”, motivierte Barlovic die anwesenden Verleger.

“Was man von anderen Branchen lernen kann“ war das Thema von Andreas Baier, Geschäftsleiter der Porsche Consulting GmbH. “Medienmacher sollten sich Techniken der Prozessoptimierung aus anderen Branchen verstärkt anschauen und für die eigene Branche in Erwägung ziehen”, riet Baier. “Wer bereit ist, verlagsinterne Arbeitsprozesse zu hinterfragen, kann die hohe Qualität seiner Presseerzeugnisse effizienter realisieren.”

Journalist und Medienunternehmer Oliver Wurm sprach über die Freude am Risiko, die Medienmachern nicht fehlen dürfe. „Um den Leser zu fesseln, zu überraschen und somit an das eigene Medium zu binden, muss man als Blattmacher auch mal was riskieren. Neue Erzählformen austesten, optisch mutiger werden“, sagt Wurm. Anzeigenblätter haben aus seiner Sicht besonders gute Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, da sie „mit ihren Titelblättern nicht Woche für Woche am Kiosk mit der Konkurrenz um Abverkäufe rangeln müssen.”

„Die Studie ‚Lokale Welten‘ hat es bewiesen: Anzeigenblätter bedienen wie kein anderes Medium das große Interesse der Deutschen an ihrem Nahbereich. Damit sind sie auch im digitalen Zeitalter als Informationsmedien und Werbeträger im lokalen Raum unverzichtbar“, resümierte BVDA-Präsident Alexander Lenders zum Abschluss der Frühjahrstagung.

Das sehen auch “Weserspucker”-Geschäftsführer Carsten Lohmann, Verlagsleiterin Andrea Gahr und Redaktionschef Jörg Meier so, die gerade gemeinsam mit zahlreichen Kunden und Geschäftspartnern den 25. Geburtstag des heimischen Anzeigenblatts feiern konnten. “Der Weserspucker als einziges kreisweit erscheinendes Printmedium komplettiert das Produktfolio unseres Hauses ideal”, so Lohmann: “Mit unserer Produktpalette aus Tageszeitung, dem mittwochs erscheinenden ‘Weserspucker’ und dem Samstags in Vollhaushaltsabdeckung erscheinenden Magazin ‘Willem’ können wir jedem Werbekunden unseres Unternehmens die für seine Zielgruppe und seine Bedürfnisse maßgeschneiderte Lösung anbieten.”

Das „Weserspucker-Team“ unter Leitung von Angelika Gahr (Verlag, 4.v.l) und Jörg Meyer (Redaktion, 4.v.r.) vor dem Domizil an der Mindener Obermarktstraße.Foto: Weserspucker

Das „Weserspucker-Team“ unter Leitung von Angelika Gahr (Verlag, 4.v.l) und Jörg Meyer (Redaktion, 4.v.r.) vor dem Domizil an der Mindener Obermarktstraße. Foto: Weserspucker

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