Fast jeder Zweite greift zur Regional- bzw. Lokalzeitung

Frisch gedruckte, gefalzte und zusammengeführte MT-Exemplare laufen über ein Förderband von der Rotation in die Weiterverarbeitung. Gedruckte Zeitungen erreichen laut jüngster Reichweitenanalyse mehr als 60 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Foto: Alexander Lehn

Frisch gedruckte, gefalzte und zusammengeführte MT-Exemplare laufen über ein Förderband von der Rotation in die Weiterverarbeitung. Gedruckte Zeitungen erreichen laut jüngster Reichweitenanalyse mehr als 60 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Foto: Alexander Lehn

42,3 Millionen Menschen in Deutschland lesen eine gedruckte Zeitung. Das entspricht exakt 61,1 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre, wie aus der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten neuen Media-Analyse (MA) Printmedien hervorgeht. Hinzu kommen die Nutzer der vielfältigen Digital-Angebote der deutschen Zeitungen.

Im Vergleich zur letzten Erhebung vom Juli vergangenen Jahres bedeutet dies für die Zeitungen zwar einen theoretischen Verlust an Reichweite von 2,1 Prozentpunkten. Diese Zahl ist allerdings nur eingeschränkt aussagekräftig, da die aktuelle MA erstmals auf den Zahlen des neuen Mikrozensus’ basiert. Daraus hat sich 2013 bundesweit ein Bevölkerungsrückgang von knapp 1,3 Millionen (-1,8 Prozent) ergeben. Dies bringt natürlich entsprechend auch Verluste an Reichweite.

Der neuen MA zufolge greift knapp jeder Zweite (49,7 Prozent) zu einer regionalen bzw. lokalen Abo-Zeitung. 16,9 Prozent der Bevölkerung lesen ein Boulevardblatt (Kaufzeitung), 4,2 Prozent eine überregionale Zeitung. Für die Media-Analyse Tageszeitungen wurden mehr als 136 000 Menschen nach ihren Lesegewohnheiten befragt, darunter auch deutschsprachige Ausländer.

„Zeitungen sind weiterhin der wichtigste Nachrichtenkanal in Deutschland“, bewertet deshalb  Alexander Potgeter, Mitglied der Geschäftsleitung der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft, die jüngste Reichweiten-Analyse. „Trotz der sich stark verändernden Mediennutzung bleibt die Zeitung die erste Quelle für verlässliche Information.“

Unter den Blättern hat “Bild” mit 10,35 Millionen mit weitem Abstand die meisten Leser. Die (auch über starke Lokalausgaben in Bayern verfügende) “Süddeutsche Zeitung” (München) kommt unter den überregionalen Zeitungen auf 1,13 Millionen Leser, die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” auf 680 000. Dahinter folgt “Die Welt” (Berlin, 670.000) vor dem “Handelsblatt” (Düsseldorf, 420.000). Die “taz” (Berlin) kommt auf 200.000 Leser.

Zusätzlich lesen immer mehr Menschen Zeitung auf digitalen Endgeräten. So nutzen laut AGOF 18,5 Millionen Deutsche jede Woche die Online-Angebote der Zeitungen (AGOF internet facts 2015-3) und 8,4 Millionen greifen auf die mobilen Angebote (AGOF mobile facts 2015-I) zu. Die Zahlen der AGOF beziehen sich auf die Nutzer in der durchschnittlichen Woche.

Auch jenseits der Zeitungen bleiben gedruckte Medien reichweitenstark: Zeitschriften erreichen in Deutschland 62,3 Millionen Menschen – neun von zehn Menschen in Deutschland lesen also Zeitschriften. Der Durchschnittsbürger greift statistisch gesehen zu acht Titeln.

Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Werbe- und Medienwirtschaft, ermittelt regelmäßig die Reichweiten für Zeitungen und Zeitschriften.

Quellen: DPA, AGMA, ZMG

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