Drei Fragen an Daniel Westermann, Geschäftsführer der DLRG Minden: „Wir erwarten kein Danke, wir machen es einfach“ (#200in365, No.8)

Daniel Westermann

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Minden hat mehr als 500 Mitglieder, davon 180 Kinder und Jugendliche. Daniel Westermann führt die Geschäfte des Vereins ehrenamtlich.

Was würde Minden ohne DLRG fehlen?

Einiges. Minden ist eine Stadt am Fluss, mit Leben auch im Fluss. Ohne unsere Schwimmkurse könnten viele hundert Kinder nicht schwimmen, ohne unseren Einsatz wären einige Veranstaltungen gar nicht vorstellbar. Den Drachenboot-Cup etwa sichern wir mit vier Booten und 25 Kräften ab, so ist es auch im Sicherheitskonzept niedergeschrieben. Bei so einer Veranstaltung sind wir die Ersten und die Letzten auf dem Wasser.

Wie frustriert sind Sie, dass die Wasserrettung in NRW – anders als beispielsweise in Hessen – kein Landesthema ist und keine Landesgelder an die DLRG fließen?

Wir finanzieren uns in der Tat allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Das hat den Vorteil, dass wir unser Material nach unseren Bedürfnissen zusammenstellen können. Aber dass unsere Leute Geld für ihre Dienstkleidung mitbringen müssen, um dann ehrenamtlich arbeiten zu dürfen, das ist nicht immer ganz leicht zu vermitteln.

Selbst die Rettungsschwimmer an der Küste, die am Strand auf badende Urlauber aufpassen, arbeiten ehrenamtlich. Was motiviert Sie, das zu tun?

Einige verbringen regelmäßig ihren Jahresurlaub im DLRG-Einsatz an der Küste, stimmt. Für viele ist die DLRG so etwas wie eine zweite Familie. Wir erwarten kein Danke, wir machen es einfach.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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