Bewegung in Ostwestfalen-Lippes Zeitungslandschaft

In die Zeitungslandschaft Ostwestfalen-Lippes kommt erneut Bewegung. Die Bielefelder Regionalzeitung “Westfalen-Blatt” teilte  mit, dass die Unternehmensgruppe Aschendorff mit Sitz in Münster (unter anderem “Westfälische Nachrichten”) vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamts 24,9 Prozent der C.W. Busse Holding in Bielefeld erworben hat.

Grafik: MT

Diese wiederum hält 85,5 Prozent an der “Westfalen-Blatt”- Holding, die das Westfalen-Blatt, das “Westfälische Volks- blatt” (Paderborn), das “Herforder Kreisblatt” und die “Lübbecker Kreiszei- tung” herausgibt, zudem im Tochter- verlag Panorama zahlreiche in ganz Ostwestfalen er- scheinende Anzei- genblätter. Die restlichen 14,5 Pro- zent werden aktuell von der Ippen-Gruppe (unter anderem “Westfälischer Anzeiger”, Hamm, “Hessisch-Niedersächsische Allgemeine”, Kassel, Kreiszeitung  Syke, Münchener Merkur) gehalten, die den Anteil vor zwei Jahren vom Springer-Verlag erworben hatte.

Damit verändert und erweitert sich der Gesellschafterkreis der zuvor lange Zeit allein im Besitz der Familie Busse und des langjährigen Geschäftsführers Michael Best befindlichen Regionalzeitungsgruppe ein weiteres Mal nach dem Springer-Einstieg 2004 und dem Übergang dieses Anteils an die Ippen-Gruppe 2009. Nach dem Verkauf der Springer-Anteile an Ippen war damit gerechnet worden, dass diese auch bei weiteren Anteilsveräußerungen bis hin zu einem möglichen Gesamtverkauf  zum Zuge kommt. Der Einstieg der Münsteraner Verleger kommt dagegen für Medienexperten überraschend, zumal  Ippen und Aschendorff im Münsterländer Markt teilweise konkurrieren.

Das Verbeitungsgebiet der "Zeitungsgruppe Neue Westfälische" (dunkelblau: MT, beige: LZ)

Die Westfalen-Blatt-Familie mit Verlagssitz in Bielefeld erscheint nach dem 2004 angetretenen Rückzug aus dem Altkreis Minden und dem Kreis Lippe im Jahr 2004 zur Zeit mit Ausgaben in Bielefeld sowie den Landkreisen Paderborn, Höxter, Gütersloh, Herford. Im Kreis Minden-Lübbecke ist das Westfalen-Blatt mit zwei Ausgaben im Altkreis Lübbecke (“Lübbecker Kreiszeitung”) und der Stadt Bad Oeynhausen (“Westfalen Blatt”) vertreten. Die verkaufte Gesamtauflage betrug laut IVW im II. Quartal 2011 119.672 Exemplare, 1998 hatte sie noch bei 147.793 Exemplaren in damals ganz Ostwestfalen-Lippe gelegen. Die Ausgabe Bad Oeynhausen/Löhne wies für das zweite Quartal 2011 3.574 verkaufte Exemplare aus, die “Lübbecker Kreiszeitung” 8.932.

Grafik: MT

Hier wie in allen anderen Erschei- nungsorten konkur- riert das “WB” mit der ebenfalls in Bielefeld beheimate- ten Regionalzei- tung “Neue West- fälische”, die mit ihren Ausgaben in fast ganz Ostwestfa- len (außer Altkreis Minden ohne Bad Oeynhausen)  auf eine Gesamtauflage 147.257 Exemplaren kommt (IVW II/11). Gemeinsam mit den selbstständigen Partnern “Lippische Landeszeitung” (Detmold), “Haller Kreisblatt” (Halle/Westfalen) und “Mindener Tageblatt” hat sie sich zur “Zeitungsgruppe Neue Westfälische” zusammengeschlossen, die unter anderem ihren überregionalen Anzeigenraum gemeinsam vermarktet und auf verschiedenen wirtschaftlichen, technischen und redaktionellen Gebieten in unterschiedlichem Ausmaß kooperiert. So beziehen etwa die im selben Zeitungsformat wie die NW erscheinenden “Lippische Landeszeitung” und “Haller Kreisblatt” die überregionalen Seiten (“Mantel”) von der Neuen Westfälischen, während das MT nicht nur drucktechnisch, sondern auch publizistisch vollständig eigenständig hergestellt wird. Die NW kommt in Bad Oeynhausen/Löhne auf eine verkaufte Auflage von 14.827 Exemplaren, im Altkreis Lübbecke auf 10.434 Exemplare (jeweils IVW II/11).

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*