Daily Archives: 1. August 2018

Ein weiterer digitaler Meilenstein: Der Twitter-Service der MT-Redaktion registrierte jetzt den 4.000. Nutzer

Auch die Startseite ihres Twitter-Kanals bestückt die MT-Redaktion mit regelmäßig wechselnden Leserfotos. Repro: MT

Die MT-Redaktion freut sich über einen weiteren Meilenstein in der Geschichte ihrer digitalen Aktivitäten: Soeben wurde die Marke von 4.000 Followern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter überschritten. Twitter, gegründet von Jack Dorsey im Jahr 2006, verbindet als Kommunikationsplattform und soziales Netzwerk für Privatpersonen, Unternehmen sowie Organisationen laut Statista.com weltweit aktuell 336 Millionen aktive Nutzer.

Der erste Tweet aus der MT-Redaktion wies im Januar 2009 auf eine Polizeimeldung hin. Repro: MT

Bis zu zehn Nachrichten (“Tweets”) überwiegend lokalen oder regionalen Inhalts – manchmal mehr, manchmal weniger, je nach Ereignisanfall –  verbreitet die Digital-Redaktion pro Tag auf diesem Kanal, in der Regel verbunden mit einem Link auf weiterführende Artikel der Homepage MT.de. Aber die Plattform funktioniert auch als Rückkanal. Twitter-Nutzer senden Likes oder Kommentare, verbreiten die MT-Tweets als Retweets mit oder ohne eigenen Kommentar an ihre eigenen Follower weiter oder nutzen die Funktion “Direktnachricht”, um der Redaktion Meinungsäußerungen zukommen zu lassen, sie auf etwas hinzuweisen oder ihr Fragen zu stellen.

Mehr als 42.400 Tweets (die seit November 2017 aus maximal 280 und damit doppelt so viel Zeichen bestehen dürfen wie zuvor) hat die MT-Redaktion seit der Aufnahme dieses Services um 18:15 am 13. Januar 2009 verbreitet, dazu  wurden 1.019 Fotos und Videos veröffentlicht. Im Twitter-Archiv des MT ist so eine Art heimische Kurzgeschichte der vergangenen neun Jahre entstanden. Der erste MT-Tweet wies übrigens auf eine Polizeimeldung hin und las sich im Wortlaut so: “Minden: Einbrecher springt aus dem Fenster http://tinyurl.com/9thlhb”. Rund 450.000 mal wurden MT-Tweets allein in den vergangenen 28 Tagen aktiv angesehen.

Twitter ist übrigens nur eines der von  der MT-Digitalredaktion regelmäßig mit aktuellen Informationen aus dem Heimatraum versorgten sozialen Netzwerke. Weitere sind Facebook (aktuell 24.183 Abonnenten für den dortigen MT-Service), Instagram (5.931 Follower), WhatsApp (4.312) und YouTube (1.698) – insgesamt also mehr als 36.000 digitale Verbindungen.

Er will doch nur spielen – Fabian Steinki aus Minden ist verrückt nach Brettspielen. (#200in365, No.29)


Wer keine Ahnung vom Spielen hat, könnte denken, das sei eine Sache für Kinder: von Uno bis Kniffel. Fabian Steinki hat Ahnung vom Spielen und seit ein paar Jahren ist er so intensiv dabei, dass er ins Schwärmen gerät, wenn er über seine liebsten Brettspiele erzählt. Nein, missionieren möchte er niemanden, er empfindet sich nicht als Hohepriester der Spielkirche. Aber Menschen zu zeigen, dass Spielen mehr Spaß macht als sie vielleicht denken, daran hat er durchaus Spaß. Vor allem mit einem Klischee möchte er brechen: dass Spielen etwas Banales ist. Denn die Lieblingsspiele des 36-Jährigen sind Strategiespiele, bei denen viel nachdenken muss, wer gewinnen will.

Steinkis Lieblingsspiel heißt „Great Western Trail“. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Viehzüchtern zur Zeit des Wilden Westens und müssen ihre Rinderherden übers Spielfeld zum Verkauf nach Kansas City treiben. In „Pandemic Legacy“, einem anderen Favoriten des Lehrers, müssen die Spieler vier weltumspannende Seuchen bekämpfen. Dabei bekommen die Teilnehmer Rollen zugewiesen: Arzt, Wissenschaftler, Forscher, Logistiker und Betriebsexperte. Gemeinsam sollen sie die Welt retten. Steinki schätzt an dem Spiel besonders, dass es dynamisch ist, dass sich die Spielsituation dauernd wandeln kann.

Überhaupt: Das Thema muss ihn irgendwie packen und es darf nach seinem Geschmack nicht den Königsweg geben, eine Strategie, die am Ende immer aufgeht. Viel mehr schätzt Steinki Spiele, die auch mal einen Fehler verzeihen. Schach mag er nicht gerne, denn: Ein Fehler und schon kann alles vorbei sein. Das ist nichts für jemanden, der sich als Lustspieler bezeichnet. Ob Lustspieler oder nicht: Was macht einen guten Spieler aus? Es gebe schon Leute, die in verschiedenen Spielen sehr gut seien, weil sie schnell gute Strategien und Lösungswege entwickeln können, lautet die Antwort. Allerdings – und das sei wichtig – gehöre auch immer ein bisschen Glück dazu.

Zum Brettspiel-Nerd ist der Mindener geworden, als er nach seiner Zeit als aktiver Handballer nach einer Alternative für die Freizeitgestaltung suchte. Durch einen Freund und Kollegen geriet er an das Spieletreff im Kulturzentrum BÜZ: „Der Kontakt zu den Menschen hat mir gleich gut gefallen.“ Denn es sind nicht nur die Spiele als solche, die er mag, sondern das Setting insgesamt: Leute sitzen gemeinsam am Tisch, konzentrieren sich auf eine gemeinsame Sache: „Spiele bringen Menschen zusammen.“

In Steinkis Kindheit war Spielen nicht sehr präsent. Seitdem hat die Vielfalt auf dem Spielemarkt allerdings auch extrem zugenommen. Vor allem viele Strategiespiele und Wirtschaftssimulationen sind dazu gekommen. Das möchte er auch seinen Schülern näherbringen, hat eine Brettspiel-AG an der Realschule Hausberge gegründet. Freitags in der siebten und achten Stunde versucht er Jugendliche für Brettspiele zu begeistern. Mit Erfolg, sagt er, neun Leute kommen regelmäßig. Kindern und Jugendlichen Brettspiele zu zeigen, das ist für Steinki kein Selbstzweck, sondern habe viele positive Nebeneffekte: „Wer spielt, akzeptiert Strukturen und Regeln, muss abwarten können, sich zurücknehmen, den anderen agieren lassen, selbst seinen Weg finden, sozial interagieren.“

Von Benjamin Piel, Chefredakteur