33 Jahre für das MT geschrieben: Günter Titzsch (78) gestorben

“Ein Lokaljournalist muss aus einer Information eine gute Meldung und einen ebenso guten Aufmacher schreiben können.” Günter Titzsch hat diesen Satz als erfahrener Kollege vielen jungen MT-Kollegen mit auf den Weg gegeben. Er ist am Freitag im Johannes-Wesling-Klinikum in Minden im Alter von 78 Jahren einen schweren Leiden erlegen.

Günter Tietzsch an seinem Arbeitsplatz in der Lokalredaktion, wo er bis zum Jahr 2000 tätig war. Foto: MT-Archiv

Günter Tietzsch an seinem Arbeitsplatz in der Lokalredaktion, wo er bis zum Jahr 2000 tätig war. Foto: MT-Archiv

Günter Titzsch schrieb unter dem Kürzel „Ti“ von 1967 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 für das MT. Als Lokalredakteur sah er sich dabei in einer neutralen Übermittlerrolle. Aufnehmen, was Menschen sagen, was sie tun, was sie bewirken, die Dinge schnörkellos zu benennen und über verständliche und klare Schreibe andere Menschen dafür zu interessieren, ihnen bei der Meinungsbildung zu helfen, war sein Prinzip und täglicher Antrieb.

Stets bis ins Detail korrekt waren seine Artikel und war sein Arbeitsstil. Dafür saß er oft noch abends als letzter in der Redaktion. Kam er aus mancher stadt- oder kreispolitischen Sitzung ob der dortigen Diskussionen oft kopfschüttelnd in die Redaktion zurück – im „Blade“ stand stets der neutrale Bericht, was ihm auch außerhalb der Redaktion und der Kollegen hohes Ansehen verschaffte. Dass er ein sehr humorvoller Typ war, wurde ebenso geschätzt. Außerdienstlich engagierte er sich stark beim Roten Kreuz.

„Ti“ war ein Quereinsteiger in den Journalistenberuf. Auf Wunsch des Vaters erlernte er zunächst den Beruf des Einzelhandelskaufmanns in seiner Geburtsstadt Bielefeld. Zum Journalismus lockte ihn sein Schwager, ein Zeitungsredakteur. Nach Volontariat und Redakteurstätigkeit beim Westfalenblatt, darunter auch in Minden, wechselte er 1967 zum Mindener Tagblatt, dem er  – zeitweise als stellvertretender Leiter der Lokalredaktion – bis zum Eintritt in den Ruhestand treu blieb.

Günter Titzsch war mit seiner Familie, er heiratete 1957, in Dankersen zu Hause. Mit seiner Frau, seinen beiden Kindern, vier Enkeln und einer Urenkelin trauern viele um einen guten Freund und Nachbarn, stets sehr geschätzten Kollegen und um einen Berichterstatter, dem der Dienst für den Leser eine Herzensangelegenheit war.

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